Kapitel 17

597 34 0
                                    

Ich spüre so langsam wie der Zombie seine verfaulten Finger in meiner Haut drückte und sie mir aufriss. Ich konnte mich nicht bewegen um meine andere Waffe zu ziehen oder ihn wegzuschubsen, da er mich blockierte. Ich spürte schon sein Atem an meinem Nacken als ich ein Knall hörte und Licht sah. Andre stand in der tür und Schoss mir den zombie von meinem Rücken. Er rannte zu mir und schoss zwei weitere Zombies, die gerade dabei waren sich auf mich zu stürzen, ab und zog mich hoch. ,,Dich lasse ich doch nicht einfach sterben!", schrie er und ich sah ihn erleichtert an. Ich hob meine andere Waffe auf, die ich verlor und wir rannten aus dem Lager raus und verließen die Tankstelle. Wir gingen gerade zu der Harley, als eine Tür neben der Tankstelle aufbrach. Aus der Tür kamen unzählige Zombies. Ich weiß zwar nicht woher die kamen, jedoch mussten wir hier weg. Wir sprangen auf die Harley, doch sprang sie nicht direkt an. Er versuchte sie in Eile zum laufen zu bringen. Nach dem vierten Versuch klappte es schließlich. Die Zombies waren schon im Begriff nach uns zu greifen, als wir mit quitschenden Reifen davon rasten.

Ich saß wie versteinert hinter ihm. Er hatte mir zum zweiten mal das Leben gerettet. Andre sah es als selbstverständlich an. Brüder beschützen sich schließlich, da würde es nicht zählen ob man es will oder nicht. Ich würde es schließlich jederzeit für ihm tun. Ich fasste mir an meinen Schulterblättern, wo ich Schmerz verspürte. Sah auf meine Hand und ich blutete. Klar, war ja nicht abzusehen, der scheiß Zombie hat sich auch noch tief in meinem Fleisch reingebohrt!, dachte ich. Ich hoffte, dass es nicht so schlimm werden würde.

Es dämmerte schon. Dennoch fuhren wir weiter und nach einer Weile hielten wir vor einem Haus. ,,Das sieht sicher aus.", sagte Andre schließlich. Ich schaute mir das Haus an und es sah sehr sicher aus. Das Haus war von einem hohen Zaun umgeben. Die Idioten kommen dort so schnell nicht hinein, hoffte ich zumindest.

Wir stiegen von der Harley ab und gingen durch den Zaun. Andre stellte seine Harley hinter dem Zaun ab und schloss die Tür des Zaunes. Ich betrachtete das Haus und sah, dass die Fenster Blutverschmiert waren. Anscheinend von innen, dachte ich. Ich zog schon meine Waffe, als Andre auf die Tür zu ging. Ich folgte schweigend bis vor der Tür. ,,Wir sollten vorher eine Grundsäuberung im Haus vollziehen.", beschloss ich, worauf ich ein zustimmendes Nicken seinerseits bekam und nahm sein Messer.

Die Tür war ein Spalt auf und Andre stoß sie langsam auf. ,,Wir sollten keine Munition verschwenden.", sagte er leise und ich nickte. Daraufhin steckte ich meine Waffe in meinen Waffengürtel und zog mein Messer raus. Wir gingen langsam rein, schlossen dir Tür und lauschten.

Es war zwar nichts zu hören, dennoch durchsuchten wir jedes Zimmer einzelnd.

Nach einiger Zeit haben wir das Haus durchsucht, dennoch nichts gefunden. Zum Glück, dachte ich. Es war auch besser, dass dort keine Zombies waren, da wir schon sehr erschöpft und müde waren. ,,Sieht so aus, als ob hier niemand ist.", gab Andre mir zu. ,,Jepp, endlich mal Ruhe", lache ich und stecke mein Messer in den Gürtel an meiner Hose. Ich ging in das Bad, was ich durchsuchte, zog mein Shirt aus und säuberte mein Gesicht, sowie mein Oberkörper. ,,Warum hast du diese Wunden?", fragte Andre mich ernst und trat ins Bad. ,,Wunden?", fragte ich. ,,Ja, deine Schulterblätter haben richtige Wunden. Als ob dort einer seine Finger reingedrückt hat.", erwiderte er. ,,Ja, das passierte bei der Tankstelle.", gab ich ehrlich zu. Andre sah wie aus jede einzelne Wunde, wo dieser verkackte Zombie seine gammeligen Finger reindrückte, Blut lief. Wahrscheinlich so viel, dass mein Hemd, dass ich gerade ansah, voller Blut ist. ,,Du hattest seine Finger in dir drin?", fragte er ernster. ,,Jep", gab ich trocken wieder. Er atmete etwas gepresst und sagte nun: ,,Okay. Verbinden wir das erstmal."

Er nahm zuerst ein Handtuch, benässte dies und wischte mir das Blut vom Rücken. Dann säuberte er meine Wunden und band mir ein Verband um meine Schultern, meiner Brust und Rücken, den er in der Tasche hatte. ,,Das war es.", bestätigte er und fasste mir auf die Schulter. Ich nickte dankend und nahm mein Shirt. Wir gingen aus dem Bad und betraten das Wohnzimmer, wo wir unsere Rucksäcke ablegten. Andre und ich setzten uns auf einer Couch und wühlten in den Rucksäcken.

Andre und ich nahmen jeweils etwas Essen und eine Flasche Wasser aus den Rucksäcken und wir aßen und tranken. Als wir fertig waren, verstauten wir, den Rest, der noch überblieb im Rucksack und machten es uns auf den 2 Sofa's bequem.

Wir schliefen nach kurzer Zeit ein.

~ Nächster Morgen ~

Ich wache etwas unruhig auf. Andre schlief noch und ich stand nun von der Couch auf. Verschlafen wie ich war ging ich nun ins Bad und wusch mir das Gesicht. Doch was hörte ich da? Waren das Zombies? Nun, es war mir ja bewusst, dass Zombies irgendwann mal hier vorbei laufen würden, vor allem, weil wir nur gerade aus gefahren sind. Nun, musste mich ja nicht stören, vorerst bleiben wir hier, hoffte ich.

Ich ging wieder ins Wohnzimmer, schaute mich um und sah die Bilder an der Wand von einer scheinbar wohlhabenden Familie. Sie sahen so freundlich und glücklich aus. Ob sie schon tot sind? Ich glaubte aber schon. Eine Weile schaute ich die Foto's an, bis mich Andre mit einem "Guten Morgen" aus den Gedanken riss.

,,Morgen bro.", gab ich zurück und drehte mich zu ihm.

Andre nahm eine Flasche Wasser aus dem Rucksack, trank etwas und verstaute sie wieder in ihm. ,,Wir sollten weiterziehen, wenn wir heut noch nach Frankfurt wollen.", sagte er. Ich nickte und erwiderte: ,,Ja, sollten wir." Ich hatte schon die Geräusche von den Zombie's draußen vergessen. Nun so viele hätten es auch nicht sein dürfen. Obwohl...

Andre schnappte seine Waffen und sein Rucksack, stand auf und ging zur Tür. Er öffnete sie und schloss sie leise aber schnell wieder. Er schaute mich ernst an und nickte. Ich verstand sofort, nahm meine Sachen und ging zu ihm. Als ich nun die Tür auf machte, blickte ich in einem verfaultem Gesicht, der Blut sabberte und mich packte. Ich schubste ihn weg und trat ihn die Treppe runter. Andre zog mich wieder rein und knallte die Türe zu...

,,Was machen wir nu?", fragte er.

,,Ich weiß es nicht.", antwortete ich. 

(Zombies) Be Alive! ©Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt