/Despair\

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*hatschi!*
*hatsch!*
*hatschi!*
,,Alles ok Manu? Oder warum bist du auf einmal so emotional?", fragte Kaddi besorgt. ,,K...Katzenhaarallergie", antwortete ich und wischte mir schnell mit den Ärmeln die Tränen aus den Augen weg. Scheiße, tut das weh. Die brennen so sehr, als hätte jemand Feuer darin angezündet. ,,Können wir bitte wieder raufgehen?", fragte ich Kaddi hoffnungsvoll. Sie nickte nur und streichelte Cookie ein letztes Mal übers Fell. Dann stand sie auf und wollte hinausgehen. ,,Kaddi, könntest du mich bitte stützen?"
Ich sah nur noch verschwommen und hatte auch keinen Bock, jetzt gegens Haus zu laufen. Ginsend kam Kaddi wieder her und nahm mich stützend unter den Arm. ,,Jetzt schaut es so aus, als würde ich einen Betrunkenen helfen"

Oben angekommen bemerkte ich zu meinem Leid, dass ich meinen Schlüssel vergessen hatte. ,,Scheiße, wie sollen wir jetzt hineinkommen?" Fragend linste ich Kaddi an. ,,Naja, wie wärs den mit Klingeln?", schlug sie belustigt vor. Ich schaute wieder Richtung verschlossene Tür. Ich konnte doch jetzt nicht einfach klingeln? Peter und Daniela schlafen ja noch und was denken die dann nur von uns?

Tja, wahrscheinlich finden sie dich eh...

Nein! Heute nicht!
Entschlossen betätigte ich die Klingel und zog danach sofort meine Hand wieder zurück. Hilfe suchend klammerte ich mich wieder an Kaddi fest. Wir mussten zwar bestimmt nur 30 Sekunden oder so warten, aber es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit. Nervös trat ich von einem Fuß auf den Anderen und versuchte, den Schmerz in meinen Augen auszublenden. Endlich öffnete ein schlaftrunkener Peter die Tür. ,,Wo kommt'n ihr her?", gähnte er uns müde an, ,,ach wisst ihr was, das klären wir später, kommt rein, ich leg mich jetzt nochmal pennen" Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in die Wohnung hinein, wobei die Tür fast zugefallen wäre. Schnell stoppte Kaddi die zufallende Tür mit einem Fuß und half mir hinein. Drinnen legte ich mich meine Hände auf die Augen pressend auf die Couch.
Kaddi half mir bei den Augentropfen und setzte sich dann ebenfalls neben mich hin. Nach einiger Zeit des Schweigens brach Kaddi die Stille. ,,Du Manu, ich weiß jetzt nicht ob dass eine gute Idee ist, aber hör einfach mal zu. Ich weiß, dass du nicht so der Typ für Partys oder überhaupt rausgehen bist, aber trotzdem gehörst du mal raus aus dieser Bude." Oh nein, jetzt wird auch sie schon so wie Peter. ,,Deswegen wollte ich dir vorlschlagen, ob du am Freitag, also in fünf Tagen mit mir ins Bootshaus gehen willst. Ich weiß was du denkst, aber bitte überlegs dir mal" Ich verdrehte die Augen und Kaddi stand auf. Wo will die den jetzt hin? Fragend blinzele ich Kaddi an. ,,Ich muss gehen, hab noch Stuff zu Hause zu erledigen."
Sie ging zur Tür hin und drehte sich kurz davor nochmal um. ,,Aber Manu? Bitte überlegs dir nochmal. Ach ja, fast hätts ich vergessen, Taddl und Marley geben dort an dem Tag einen Gastauftritt"

Boom. Das hat gesessen.
Warte. Taddl?!
Fuck.
Ich sprang ruckartig auf, rannte hoch in mein Zimmer und schloss mich dort ein. Verschiedenste Gefühle stiegen in mir hoch. Einerseits wohle ich unbedingt hingehen, einfach um ihn zu sehen. Andererseits musste ich mich in so einer großen Menschenmenge aufhalten, in der alles nur so nach Alkohol, Zigarretten und Drogen stank.
Was wenn mich jemand erkannte?
Oder ich mit jemanden reden musste?
Was wenn ich wieder eine Panikattacke hatte?
Nein, ich durfte auf keinen Fall da hin gehen.
Aber Taddl...
Das vertraute Kribbeln stieg in meinem Bauch auf und ich quitschte kurz auf. Allein die Vorstellung ihn wiederzusehen wäre so wunderbar. Aber was war dann vorgestern Abend?
Ja, das fragte ich mich auch.
Hatte er mich erkannt?
Nein, das glaube ich nicht, sonst hätte er doch etwas gesagt, oder? Verwirrt griff ich mir in die Haare, während ich in meinem Zimmer auf und ab lief. Was denkt er nur von mir? Warum bin ich auch überhaubt rausgegangen? Das hatte diese ganze komische Situation erst ausgelößt. Fast schon verzweifelt schlich ich zu meinem Regal und zog versteckt hinter ein paar alten Computer Games den Ordner hervor. Strich langsam über den Einband, der verziehrt war mit Taddls Gesichtern und verschiedenen Aufklebern. Langsam öffnete ich ihn und hörte das altbekannte Knistern der Seiten, wenn ich sie umblättere. Nach einem ganz bestimmten Foto suchend durchforste ich Seite für Seite, bis ich anschließend ganz hinten angekommen war. Traurig strich ich über den Umschlag und zog es behutsam aus dem Ordner. Tränen stiegen mir in die Augen und das nicht von meiner Allergie.
Das Foto zeigte ein von Taddl bearbeitetes Bild mit ihm und mir, natürlich mit Maske. Taddl schaute zu mir hoch und ich zu ihm hinab. Dazwischen stand ein Spruch:

GLPaddl für immer, alter!

Sign of the time // GLPaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt