/relapse with a good result\

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Ich stand vor dem Wandspiegel. Schaute in meine rot geheult Augen. Wie unausstehlich ich doch war. Erst bieten sie mir einen Platz in ihrer Band UND ihrem zuhause an und ich Nichtsnutz kenne das nicht einmal an!

Sie haben dich doch schon von vornherein als komischen Kauz bezeichnet. Warum bist du nur so anders?

Ich weiß es doch nicht! Ich weiß nicht, wann ich mich so verändert habe! Ich will doch das alles nicht!

Aber zu schwach um das hier zu ändern. Traurig.....

Ja, ja das ist es! Wütend riss ich meine Verbände runter. Setzte mit eben noch zitternder Hand die Klinge ganz ruhig auf meine Venen. Es hat doch keinen Sinn. Ich habe keinen Sinn. Warum kann ich mich ihm gegenüber nicht so wie frühes verhalten? Was hat mich so verändert?! Eine Träne tropfte auf mein Handgelenk, als ich den ersten Schnitt betätigte.
Geschockt warf ich die Kong weg. Ich hatte das gerade nicht ernsthaft getan, oder? Warum muss ich immer so impulsiv sein? Kann ich denn nicht einmal nachdenken? Jetzt hatte sich das alles erst recht nicht gelohnt.
Nein. Nein. Ich werde diese Gedanken jetzt nicht wieder haben. Ich muss stark sein. Sonst hat mein Leben keinen Sinn mehr. Ich seufzte und ließ mich aufs Bett plumpsen. Aber ich wusste, dass ich jetzt nicht einschlafen könne. Deswegen stand ich auf, ich glaube mich an ein Bücherregal im Wohnzimmer zu erinnern. Ich brauchte einfach irgendwas um mich abzulenken. Da es schon relativ spät war schlich ich auf Zehenspitzen durch die Wohnung. Gerade als ich mir ein Buch geschmort habe und wieder verschwinden wolltw ging das Licht auf einmal an. Ich schrie auf. ,,Hey, hey, ganz ruhig. Ich bin doch nur", lachte Taddl. Sofort begannen Schmetterlinge in meinem Bauch auf und abzufliegen. ,,Kannst wohl auch nicht schlafen, was?", er deutete auf mein Buch, ,,nagst den Kakao?" Ich nickte nur überfordert. Er bedeutete mir mich auf die Couch zu setzten. Verwirrt wartete ich auf ihn. Er kam mit einer dampfenden Tasse Kakao zurück und gab sie mir achtsam. ,,Vorsicht, heiß", flüsterte er. Als er mir die Tasse gab, streifte seine Hand meine und Gefühle explodierten in mir. Ein wohliges Kribbeln breitete sich an der Stelle aus. Allerdings war auch mein Ärmel runterrgerutscht, welchen ich sofort wieder hochzog. Ich hoffe, er hat sie nicht gesehen. Ich nippte an der Tasse und verzog mein Gesicht. Der Kakao schmeckt irgendwie komisch. T lachte auf. ,,Ist mit einem Sojadrink angerührt, wunder dich nicht" Ich wurde rot und musste schmunzeln. Er schaffte es doch immer wieder, mich zum Lachen zu bringen.
Keine Ahnung, wie er es schon wieder gemacht hat, aber in dieser Nacht redete ich sehr viel. Zwar viel unbedeutendes Zeug, aber ich redete. Endlich.

Am nächsten Tag wachte ich mit Rückenschmerzen auf. Ahhhhhh, das war echt nicht angenehm. Ich wollte mich umdrehen, um eine bequemere Position zu finden, da bemerkte ich, dass unter mir etwas war. Langsam öffnete ich die Augen und sah, dass ich auf Taddls Schoß eingeschlafen war. Er hielt die Augen geschlossen und ein regelmäßiges Atmen war zu vernehmen. Eine Hand lag beschützend auf meinem Kopf. Er war so süß, wenn er schlief! Seine Haare fielen ihm locker ins Gesicht. Und vom seinem perfektem Gesicht fange ich lieber gar nicht an zu schwärmen. Wie kann ein solch perfekter Mensch nur existieren?
Aber um ihm in keine unangenehme Situation zu bringen, stand ich vorsichtig auf und lächelte in an. Heute werde ich mich nicht gehen lassen! Das hatte er nicht verdient!

Sign of the time // GLPaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt