Prolog

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Ein weißes Haus mit einem pinken Dach stand in einem Meer aus Wolken. Die herzförmigen Fenster waren mit roten Gardinen verschlossen.
Ich lag noch in meinem Bett und schlief, das heute ein besonderer Tag werden sollte, ahnte ich noch nicht. Ich befinde mich im Moment in meiner Heimat, dem Himmel. Außer mir befindet sich Niemand hier oben, denn der Tot hat die Anforderungen, um nach dem Tod in den Himmel zu kommen, zu hoch gelegt, sodass niemand hier auftauchte. Aber wenn ich ehrlich bin, dann ist dass auch besser so. Ich bin zwar alleine, wenn man Cristoph, den 40 Meter großen Zombie, der hier vor meiner "Geburt" eingesperrt wurde, nicht mit zählt. Mein Name ist Fünkchen und ich bin momentan 5 Jahre alt, wenn ich Erwachsen bin, werde ich die Wächterin des Himmels sein.
Und ja das bedeutet, dass ich nicht hier bin, weil ich starb, sondern aus dem einfachen Grund, dass ich hier geboren wurde oder um genau zu sein entstanden bin...
Doch dass ist im Moment nicht wichtig.

Es klopfte am Fenster woraufhin ich mich murrend umdrehte und mir die Decke über meinen Kopf zog. Ich wollte noch nicht aufstehen, dafür war ich gestern zu spät ins Bett gegangen, weil mich mein Buch so fesselte. Das klingt bestimmt komisch, wenn man bedenkt, dass ich grade einmal 5 bin, doch ich wohne alleine und lesen, kochen und sogar kämpfen kann ich schon.
Das Klopfen ertönte noch einmal und da ich wusste, dass Solar, mein kleiner gelber Vogel, nicht wieder verschwinden würde, öffnete ich meine strahlend grünen Augen, ging etwas schlaftrunken zum Fenster, zog die Gardinen auf und schon kurz nachdem ich mein Fenster endlich öffnete, war Solar fröhlich trällernd auf meinem Kopf.
Ich seufzte, bis mir auffiel, dass der gelbe Vogel nur zu mir kam, wenn meine Mutter etwas von mir wollte. Das liegt daran, dass meine Mutter nicht in den Himmel kommt, da sie in die Unterwelt, dem zweiten und schrecklichsten Totenreich gehört. Selbst Solar kann hier nicht lange überleben, denn wer nicht hier her gehört, kann im Himmel auch nicht überleben und verschwindet einfach.
Bevor das jedoch passieren konnte nahm ich den kleinen gelben Vogel von meinem Kopf  in dem ich ihr meinen Zeigefinger ausstreckte, auf dem sie auch gleich landete.
Wie ich es mir schon gedacht hatte war an ihrem linken Fuß eine Nachricht meiner Mutter. Ich nahm sie ab, woraufhin Solar wieder wegflog und begann mir den Zettel auf zu rollen und zu lesen:

Da ich einen Auftrag meiner beziehungsweise unserer Herrin erhalten habe, werde ich in die Welt der Lebenden reisen. Darka meinte, dass ich dich mitnehmen soll, da du, seit dem du lebst, den Himmel noch nie verlassen hast.
Ich erwarte, dass du um 12 Uhr fertig bist, um dann durch das Himmelstor zu mir zu kommen. Fünkchen, du weißt ich dulde keine Verspätungen.
                                                              
Finix

Ich konnte mir schon vorstellen, wie "begeistert" meine Mutter war, dass sie in die Menschenwelt musste und ich sie begleiten sollte, denn Finix hasst sowohl die Menschen, als auch mich. Sie wollte nie ein Kind und dann kam ich...
Ich sah auf die Uhr und musste feststellen, dass ich noch mehr als 4 Stunden hatte.
Ich bin nunmal eine Frühaufsteherin.
Gemütlich ging ich in meine Küche und mache mir etwas zum Frühstück, dann begann ich meinen kleinen Rucksack mit Büchern, Ersatzkleidung und was man sonst so braucht zu packen. Natürlich durfte auch meine Kette mit einer umgedrehten Flamme als Anhänger nicht fehlen. Danach eilte ich ins Bad und wusch mich, bevor ich mir dann mein hellgrünes Trägerkleid anzog, meine fast bodenlange pinken Haare kämmte und meinen Pony, der ungefähr bis zum Ende meiner Rippen reichte, mit zwei goldenen Röhrchen in der Mitte teilte und sie an den Seiten meines Gesichtes in Position brachte. Danach machte ich mich  mit meinem hellbraunen Rucksack auf den Weg zum Himmelstor, um meine Mutter zu treffen. Ich würde zwar zu früh da sein, doch ich war lieber zu früh als zu spät.

Vier Stunden später stand ich an der Reling von Mutters Schiff und der Wind wehte durch meine Haare durcheinander, doch dass störte mich nicht im geringsten. Ich genoss lieber die Sonnenstrahlen auf meiner Haut und den salzigen Geruch des Meeres in meiner Nase. Wir befanden uns auf einer Welt, über die ich schon viel gelesen hatte und die ich schon immer mal sehen wollte. Diese Welt wird von der Red Line und Grand Line in vier Teile getrennt. Wir sind im Moment im Eastblue, wo wir uns im Goa Königreich mit jemandem treffen sollten...

Vom Himmel zu den MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt