Das war Sabo, daran bestand kein Zweifel. Gut, er hatte eine Narbe über dem linken Auge, aber das kam sicher von dem Unfall! Seine Kleidung, der Name und die Aura... Er war es. Ich würde ihn immer wiedererkennen. Warum hatte ich ihn nicht schon gestern auf dem Archipel gespürt...? Ober konnte es sein dass...? Die Aura! Die etwas weiter entfernte, bekannte Aura! Das war er gewesen!
Ich musste nur dafür sorgen, dass er uns bemerkte. Ich konnte zwar klar und deutlich spüren, dass er sich nicht erinnern konnte, diese Tatsache schwebte wie eine dunkle Wolke über ihm, aber ich wusste, dass er uns erkennen würde, wenn er uns sah. Ich wollte seinen Namen nun lauter rufen, damit er mich hörte, damit Ace ihn bemerkte, aber kein Laut verließ meine Lippen. Erschrocken wollte ich zurückweichen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich war wie versteinert. Was war denn jetzt los? "Na na na!", flüsterte eine bedrohliche und wahnsinnige Stimme ganz nahe neben meinem Ohr. Eine mehr als dunkle und bedrohliche Aura ging von ihr aus und ich wusste, wer neben mir stand. Hätte ich es gekonnt, hätte ich einmal laut geschluckt. "So ist brav. Du willst mir doch nicht meinen Spaß verderben, oder Fünkchen?", fragte die Stimme. Ich schielte zu Ace und dem Golem. Keiner von ihnen schien etwas zu bemerken. Sie waren auf einen Punkt hinter mir fokussiert und machten nicht die Anstalt sich zu bewegen. Ich flehte in Gedanken, dass Ace sich umdrehen sollte, aber er rührte sich nicht. Der Kommandant war weggetreten. Er musste sich doch nur einmal kurz umdrehen, dann würde er seinen Bruder wiedersehen! Warum tat er es nicht?! Es war wie verhext! "Aber aber, meine Liebe. Ich möchte, dass die Schlacht passiert. Ich möchte, dass sie alle sterben und qualvoll zu Grunde gehen, mit dem Wissen, dass sie nichts tun konnten, um... Haha! Fast hätte ich es verraten!", flüsterte Darka und ich konnte das wahnsinnige Rollen ihrer Augen förmlich sehen, obwohl ihr Körper nicht hier war. Das musste er nicht. Was macht sie hier? Was sollte das? Ich versuchte mich gegen ihre Macht zu wehren, aber die finstere Aura, die mich gefangen hielt, verstärkte sich nur. Ich musste frei kommen! Gleich wäre Sabo wieder weg und ich wusste nicht wohin! Die andere Aura begann schon seine zu verdecken. Gleich wäre er wieder fort. "Wir wissen beide, dass du mir nichts entgegenzusetzen hast. Ich will, dass die Geschichte diesen Lauf nimmt und deshalb wird sie es auch! Ich will dass sie leiden! Diese schwachen, unwürdigen Sterblichen, sollen unendliche Qualen erleiden, bevor sie zu mir in die Unterwelt kommen! Du kannst nichts tun. Du bist schwach und hilflos, vor allem im Vergleich zu mir!" Ich konnte spüren, wie sie sich gierig über die Lippen leckte. Sie wollte Tote sehen, viele Tote, aber was sollte man vom Tod auch anderes erwarten? Die Tatsache, dass heute Dienstag war, der Tag an dem sie noch wahnsinniger war, als sonst, machte das alles auch nicht besser. "Mein Experiment wird so viiiiel weiter kommen, wenn sie leiden! Das macht die Teufelsfrüchte stärker, die ich erschaffen und hier her geschickt hatte, vor so langer Zeit. Aber dass weißt du ja. Annabel hat es dir erzählt. Die Menschen haben sich für die Machte dieser Früchte gegenseitig getötet und werden es auch weiterhin tun! Ist das nicht wunderbar? All dieses Leid und die verdorbenen Seelen? " Ein eiskalter Schauer durchfuhr meinen Körper. Wie konnte jemand nur so... so... Ach ich weiß nicht! Mir fällt einfach kein Wort ein, das sie treffend beschreiben würde. Darka war Darka, dass sagte alles. "Jaaa, tut es. Geht! Dein Freund wird gehen, kann nicht verhindern, was passiert, wird leiden, unendliche Qualen leiden und weder der Mensch, noch der Golem werden ihn bemerken. Sie werden sterben! Sie werden alle sterben! Einen grausigen, grausigen Tod! Sieh selbst, gleich ist er weg und die Geschichte wird geschehen, wie ich es will!" Mit einem kräftigen Ruck drehte sich mein Kopf zu Sabo und Koala, der Frau bei ihm. Ein gelber Fischmensch und ein schwarzhaariger Mann mit roten Dreiecks-Tätowierungen im Gesicht, der die Auren der Anderen überdeckte, standen bei ihnen. Die Gruppe entfernte sich von uns. Gleich würden sie hinter der nächsten Ecke verschwinden. Sie wären weg. Ich versuchte immer noch mich aus Darkas Griff zu befreien, aber ich wusste, dass ich keine Chance hatte. Einzig und allein ihre Schwester, die Frau, die mich erschaffen hatte, könnte ihr Einhalt gebieten, aber sie war nicht da. Sie war weg und keiner, außer Darka wusste, wann und ob sie zurückkehren würde. Langsam wurde mein Körper taub. Meine Gliedmaßen hingen schon schlaff herunter. Darkas Aura verschwand langsam und ihr schallendes, bösartiges Lachen hallte wie ein Presslufthammer durch meinen Kopf und verursachte undenkbar starke Schmerzen. Sabo und seine Freunde waren weg. Ich konnte sie nicht mehr aufspüren. Sie wurden alle von der Aura des Tattoowierten verschleiert. Schon stand ich wieder alleine hier. Ich hatte die Kontrolle über mich zurück und es behagte mir garnicht, dass ich wusste, dass das alles hier für Darka nur ein Spiel war. Wir alle waren für sie nur Spielzeug, das sie vernichtete, sobald es ihr nicht mehr gefiel. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie uns alle tötete, weil wir sie langweilten und das Schlimmste war, dass ihre Schwester nicht hier war, um sie daran zu hindern und wir konnten nichts gegen sie tun. Das alles hatte nur wenige Sekunden gedauert, aber ich wusste, dass dieser Moment so viel verändert hätte, wenn ich es nur geschafft hätte, dass Sabo uns bemerkte.
"Fünkchen, komm! Ich habe Hunger!", rief Ace hinter mir. Sie hatte wirklich nichts bemerkt... "Ace, hast du Sabo nicht bemerkt?", fragte ich die Sommersprosse um ganz sicher zu gehen. Ich konnte sehen, wie seine Augen sich verdunkelten. "Sabo ist tot. Wir werden ihn nicht wiedersehen. Finde dich damit ab und erspar mir die Gespenster, die du siehst!", fauchte er mich an. Sabo war anscheinend ein Tabuthema... Noch ehe ich ein weiteres Wort verlieren konnte, hatte er mich schon am Arm gepackt und zog mich hinter sich her. Der Druck an meinem Arm symbolisierte mir, dass ich nicht weitersprechen sollte, wenn ich mein Arm noch ganz haben wollte, wenn wir zurück zum Hotel gingen. Das war das erste Mal, dass Ace mir wirklich physischen Schmerz zufügte. Ob er es selbst merkte oder nicht, konnte ich nicht sagen, aber er war definitiv nicht mehr fröhlich. Seine Aura war so dunkel, dass ich kurz befürchtete, das noch ein Teil von Darka hier war. Wobei... so dunkel war sie nun auch wieder nicht, aber er machte Finix grade ernsthafte Konkurrenz. Ich verstand nicht, warum er so reagierte. Gut, er war nicht wie Ruffy, der eigentlich alles glaubte, weil er etwas naiv war, aber Sabo war noch am Leben! Warum wollte Ace das nicht verstehen? Ich wusste, dass er sich die Schuld für das gab, was mit seinem gleichaltrigen Bruder passiert war. War das der Grund? Konnte und wollte der Schwarzhaarige ihm nicht mehr ins Gesicht sehen, weil er sich schuldig fühlte? Unbegründet wohl bemerkt. Da war ich mir sicher, obwohl ich nicht wusste, was genau passiert war. Außer Ruffy redete ja niemand mit mir darüber!
Der Schmerz in meinem Oberarm war immer noch nicht verschwunden und dem zerknirschten Gesicht der Feuerfaust nach zu urteil, würde er den Griff auch so schnell nicht lockern. Wenigstens wusste ich nun, welches Thema ich unter gar keinen Umständen noch einmal erwähnen sollte. Ich war volle Kanne in ein Fettnäpfchen gerauscht.
"Ace, lässt du mich jetzt bitte los?", fragte ich, als ich meinen Arm nicht mehr spürte. Meine Finger waren schon blau. Die Sommersprosse ignorierte mich aber einfach und ging weiter. Ich musste dringend meinen Arm frei bekommen, sonst hatte ich bald bleibende Schäden, aber egal wie doll ich daran zerrte, er bewegte sich nicht. Also Kraft hatte er leider mehr als ich. Nachdem wir aus den Menschenmassen heraus waren, die sich nun wieder im Vergnügungspark tummelten, weil die Geschäfte alle wieder geöffnet waren, erbarmte sich der Schwarzhaarige und ließ meinen Arm los. Ich rieb mir die schmerzende Stelle und sah mich um. Ace war wie ein wütender Ochse einfach weitergelaufen. Alle Menschen machten einen Bogen um ihn. Ich beeilte mich ihn einzuholen, damit er nicht noch wütender wurde. Wohin er eigentlich ging, wusste ich nicht, aber wir waren nicht mehr im Sabaody Park. Die Gegend hier sah heruntergekommen aus. Die Gebäude waren mit Moos bewachsen und teilweise eingestürzt. Das musste auch einer der gesetzlosen Groves sein. Er war nur nicht mehr so gut in Schuss, wie der, auf dem unser Hotel lag.
Mein angefressener Begleiter blieb abrupt stehen und ich knallte, da ich wieder einmal geträumt hatte, in ihn hinein. Ich konnte von hinten sehen dass er sich die Haare raufte, seine Augen schloss und versuchte sich wieder zu beruhigen. Er stieß frustriert die Luft aus seinem Mund und drehte sich wieder zu mir um. Der Kommandant musterte mich kurz, schien etwas sagen zu wollen, tat es aber nicht und drehte sich dann wieder nach vorne, bevor er seufzte und mir mit einer Handbewegung zu verstehen gab, dass ich ihm folgen sollte. Stumm folgte ich ihm einfach. Ich hatte ihn für einen Tag genug gereizt, obwohl das eher ein Versehen gewesen war. Mein Arm pulsierte immer noch schmerzhaft.
Wir gingen weiter durch den gesetzlosen Teil des Archipels. Ich wusste immer noch nicht, wohin wir gingen, jedenfalls hatte ich alle Mühe mit dem Hitzkopf Schritt zu halten. Er legte mit seinen langen Beinen ein ganz schönes Tempo vor, darauf, dass ich kleinere Beine hatte, da ich auch kleiner war, achtete er nicht. Der Pirat schien seinen Frust durch Sport vertreiben zu wollen. Ich konzentrierte mich schon lange nicht mehr auf meine Umgebung, sondern nur darauf mit ihm mitzuhalten. So bemerkte ich nicht, dass wir bei Jozu ankamen, bis er uns ansprach: "Hey. Was machst ihr hier?" Der Hüne wirkte sichtlich überrascht. Er und seine Division waren grade dabei die Vorräte aufzufüllen und sie zum Hotel zu bringen, da die Black Moby noch nicht fertig beschichtet war. "Ich wollte fragen, ob ich mir eins von den Blasenfahrrädern ausleihen kann", erklärte die Sommersprosse. Blasenfahrräder? Diese merkwürdigen Fahrzeuge, die nur hier auf dem Archipel funktionierten? Was wollte er damit? Jozu zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Willst du einkaufen?", fragte er sarkastisch. Ace rollte mit seinen Augen und blickte ihn genervt an. Die Wut war aber immer noch nicht verschwunden. Das konnte jeder deutlich spüren. "Na gut, aber mach nicht wieder was kaputt, nur weil du grade einen schlechten Tag hast", sagte der andere Kommandant und pfiff kurz. Schnell wurde uns von einem seiner Leute ein Blasenfahrrad gebracht. Woher sie wussten, was Jozu wollte, konnte ich mir nicht erklären. Sie hatten ihm bestimmt zugehört. Mit einem knappen Nicken bedankte sich der Jüngere und bevor ich noch etwas sagen konnte, wurde ich an der Hüfte hochgehoben und auf eine weiche und bequeme Blase gesetzt. Ich sah Ace einfach dabei zu, wie er mich und den Golem absetzte und dann aufstieg. Ich hielt meine Hände kurz an die Stellen, die er berührt hatte. Von ihnen zog sich ein unglaublich angenehmes Kribbeln durch meinen Körper und wieder hatte ich die Bestätigung, dass ich leider damit richtig lag, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Das war zum Wahnsinnig werden, aber ich fand es auch aufregend und schön zu gleich. Solche Bindungen waren zwar strickt verboten, aber kaum jemand hielt sich an diese Regel und ich bezweifelte, dass man mich dafür bestrafen würde. Darka wäre das sicher einfach zu blöd und sie liebte das Chaos, je mehr sich nicht an die Regeln hielten, desto besser fand sie es. Sie war über so etwas schon fast amüsiert, wenn man davon absah, dass das einzig positive Gefühl in ihr die Freude an den Qualen anderer war...
Mein Fahrer begann mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit drauf los zu fahren und riss mich aus meinen Gedanken. Wir bewegten uns blindlings über das Archipel. "Ist das dein normales Verhalten, wenn du schlechte Laune hast?", fragte ich schreiend, da mir der Wind viel zu Laut um die Ohren pfiff. "Ja! Entweder das oder ich betrinke mich... Aber das werde ich heute Abend noch machen!", antwortete er mir ebenfalls schreiend. Der Fahrtwind war einfach zu stark und obwohl ich höhere Geschwindigkeiten gewohnt war, da ich mich sehr schnell fortbewegen konnte, war ich diesmal nicht in der Lage gewesen mich darauf vorzubereiten, aber es gefiel mir. Ich liebe dieses Gefühl, wenn der Wind über meinen Körper fährt und mich abkühlt, während ich fliege. Er war aber nicht so kalt, dass ich frieren würde.
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Vom Himmel zu den Menschen
FanfictionIn dieser One Piece Fanfic geht es hauptsächlich um meinen 5 jährigen, später sechs jährigen Oc Fünkchen, die aus ihrer Heimat, dem Himmel, nach Goa kommt, wo sie auf Sabo, Ruffy und Ace trifft. Sie erleben einiges zusammen, bevor Fünkchen wieder in...