Kapitel 1

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Nach zwei Stunden waren wir endlich in Goa angekommen. Das Schiff legte bei einem Hafen in einem Dorf mit vielen wunderschönen Windmühlen an und sofort als die Planke runtergelassen wurde lief ich sie entlang und betrat den Steg. Meine Mutter und Twoblade, einer der Skelett Kommandanten, folgten mir.
Ich war total aufgeregt, weil ich noch nie so viele Pflanzen oder Lebewesen gesehen hatte. "Fünkchen, hör auf so herum zu laufen, das nervt", sagte meine Mutter in ihrer, wie immer, kalten und monotonen Stimme. Ich gehorchte sofort, denn wenn sie wütend  wurde, war sie ungemütlich. Sie duldete keinen Ungehorsam, im generellen mochte sie Nichts und Niemanden und ich mit meiner immer positiven und fröhlichen Art war für die rothaarige Frau nur noch schlimmer.
Langsam ging ich zu ihr zurück, doch mein Lächeln blieb, selbst als sie mich mit kalten Augen, in denen aber auch purer Hass lag, musterte.
Wir betraten eine Bar, in der wir uns, so weit ich wusste, mit Shelly treffen sollten. In der Bar arbeitete eine nette junge Frau mit grünen Haaren und einem Kopftuch. "Hallo", sagte sie" kann ich euch irgendetwas bringen?" " Nein, wir suchen nur jemanden". sagte Twoblade. Zum Glück hatte er eine silber blaue Rüstung und einen Helm auf, der sein Gesicht verdeckte, denn sonst wären hier wohl einige in Panik geraten. Ich wusste nämlich, dass Menschen Skelette nicht als "normal" betrachteten. Die freundliche Dame nickte nur und stellte sich hinter die Barr. Meine Mutter schickte ihren Kommandanten los und kurze Zeit später stand eine etwa 24 jährige Frau vor uns. Sie hatte lange rotgelockte Haare, die bis zur Hüfte gingen und ein schwarzes Kopftuch. Ihre Kleidung bestand aus einer langen, lockeren schwarzen Hose, einem dunkelblauen Top und einem ebenfalls schwarzen Mantel, der auch einem Piratenkapitän gehören könnte. Dazu trug sie dunkelblaue Stiefel, die zum größten Teil unter ihrer Hose waren.
"Hallo Finix, was führt euch zu mir?", fragte die Rothaarige. "Darka schickt uns, wir sollen dir und Shadowstorm berichten, was in unserer Heimat gerade passiert. Doch unsere Unterhaltung werden wir auf meinem Schiff fortsetzen. Es ist nämlich nicht für alle Ohren bestimmt", antwortete meine Mutter. Das war also Shelly. Sie sieht irgendwie nach einer Piratin aus, aber ich wusste, dass sie die Tochter von Shadowking, dem König der Schattenwelt, war. "Ist mir klar", entgegnete Shelly mit einem Grinsen im Gesicht. Kurz danach hatten wir die Bar verlassen und auf dem Weg zum Schiff wurde ich nun auch von der Rothaarigen bemerkt."Wer ist das?", fragte sie, auf mich deutend das Skelett. "Das ist Fünkchen, die Tochter von Finix", kam Twoblades monotone Antwort. Shelly begann zu lachen und meinte:"Seit wann hat bitte die Totesbuchautorin eine Tochter?! Der Vater tut mir leid und überhaupt ist sie Finix nicht mal im Ansatz ähnlich, obwohl... ne ihre Haare sind pink und dir von Finix rot, wie meine...""Sie ist auch nicht meine leibliche Tochter. Darka hat sie mir lediglich aufgezwungen", redete nun Finix mit ihrer monotonen Stimme mit und lies einen kalten Blick zu mir wandern, doch dass interessiert mich wenig, ich bin es gewöhnt mit Hass betrachtet zu werden. Obwohl ich zugeben musste, dass es mir einen Stich versetzte. Trotzdem lies ich mir nichts anmerken und begann fröhlich summend weiter zu gehen.
Nach 5 Minuten ging es meiner Mutter aber auf die Nerven, denn ich konnte sie Knurren hören."Geh in den Wald, wenn du schon so fröhlich sein musst" Ich blieb stehen und sah etwas erstaunt zu meiner Mutter, doch als ich ihr in die Augen sah, wusste ich, dass sie es ernst meinte. In meinem Gesicht bildete sich ein Grinsen."Darf ich mich wirklich umsehen?", fragte ich begeistert, auch wenn ich eigentlich eher schüchtern war, wollte ich mir diese Gelegenheit nicht nehmen lassen. Wer wusste schon, wann ich den Himmel und die dort herrschende ewige Langeweile mal wieder verlassen durfte? "Ist mir egal, solange du mich nicht weiter nervst", antwortete Finix. Mein Grinsen wurde breiter und bevor sie ihre Meinung wieder ändern konnte, war ich schon auf dem Weg zum Wald, der sich fast neben dem Windmühlen Dorf befand. "Sei aber bei Sonnenuntergang zurück, ansonsten musst du hier bleiben, bis wir unsere Aufgabe erfüllt haben", rief mir das Skelett nach, doch das wäre mir gerade recht, denn ich bezweifelte, dass ich in nicht einmal einem Tag die ganze Insel sehen könnte.

Vom Himmel zu den MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt