Kapitel 15

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Wie ich gestern schon gesagt hatte, flog ich am Nachmittag los und ließ Goa hinter mir. Nun hieß es auf zur Grand Line.
Garp war gestern Abend schon wieder weiter gesegelt, aber er hatte Ruffy irgendwann noch einmal für ein Nachttraining mit in den Dschungel geschliffen. Ich war den beiden gefolgt. Garp konnte ganz schön brutal sein. Nachdem er mich bemerkt hatte, sollte ich auch mitmachen, damit ich nicht auf die Idee kam, wie Ace Pirat zu werden. Die Tatsache, dass ich auch mitmachen sollte, was ich auch tat, um Ruffy zu schützen, führte dann zwangsweise zu einem kleinen Trainingskampf zwischen dem Vizeadmiral und mit. Zu Garps Verwunderung hatte er mich nicht einmal getroffen. Er hatte nur den Urwald demoliert. Währenddessen hatte Ruffy sich an die Seite zurückgezogen und zugesehen, wie sein Großvater langsam aber sicher eine Krise bekam.
Letzten Endes musste er sich eingestehen, dass er mich nicht treffen würde. Ich hatte ihn aber weder verletzt noch angegriffen. Im Ausweichen war ich am Besten und so musste ich niemandem schaden, wenn man von seinem angekratzten Stolz absieht. Garp bestand nach wie vor darauf, dass ich Ace eine Kopfnuss geben sollte, wenn ich ihn traf, aber ich verabscheue Gewalt und werde das deshalb auch nicht tun. Gegen einen Kaiser wollte ich nach wie vor gerne einmal kämpfen, aber nur so zum Spaß und als Training. Immerhin waren die vier Kaiser die stärksten und mächtigsten Piraten hier auf dieser Welt. Das würde bestimmt lustig werden.

Für die Nacht hatte Ruffy mich mit zu Dadan genommen, oder viel mehr zu einer etwas speziellen Hütte davor. Man konnte sehen, dass er sie selbst gebaut hatte und als er mir erklärte, dass er den oberen Teil aus einer Hütte gemacht hatte, die Ace gebaut hatte, war ich über die Tatsache, dass der schwarzhaarige Hitzkopf bauen konnte, etwas geschockt. Ich dachte, dass Sabo der Einzige von den Dreien war, der so etwas hinbekam. Doch augenscheinlich waren die Gebäude der beiden Anderen sehr robust, denn so neu sahen sie nicht aus.
Ich verbrachte den Rest der Nacht dort, wobei ich die Wolke erscheinen ließ. Ruffy und ich legten uns, genau wie früher, schlafen, nur dass er irgendwie genau so anhänglich, wie Sabo, geworden war... Was war nur los, dass alle auf einmal Kuschel wollten? Ok, alle ist etwas übertrieben, aber nun ja... Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich in meiner Phönixform schlafen gelegt hatte. Er fand meine Federn schon auf unserem Ausflug sehr weich und bequem. Dass würde auf alle Fälle erklären, warum der Strohhut fast komplett auf mir lag.

Wie früher wachte ich auf, sobald die Sonne mein Gesicht berührte. Ruffy schlief noch und ich wollte ihn nicht wecken, also kroch ich langsam und leise unter ihm hervor. Danach unterhielt ich mich noch etwas mit Dadan. Zu meinem Glück waren die anderen Räuber nicht da. Sie waren 'Räubersachen machen', das hatte Dadan zumindest gesagt. Ich wusste genau, was sie damit meinte, aber sie wollte ein Kind scheinbar nicht darüber aufklären, also fragte ich sie einfach, ob ich Ace auch von ihr eine Nachricht überbringen sollte. Sie sagte nur: "Was interessiert mich diese kleine Kröte?! Ich bin froh, das er weg ist! Er soll bloß nicht wiederkommen!" Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie genau das Gegenteil meinte... Die Bergräuberin war keine gute Lügnerin, aber immer noch besser, als Ruffy.

Da der Strohhut darauf bestanden hatte, dass ich mit ihm zu Fuß zum Hafen gehen sollte, machte ich das auch. Eigentlich wollte ich noch länger bleiben, aber ich wollte auch etwas von der Welt sehen, immerhin wusste ich weder, wann ich ging, noch wann ich wiederkommen würde... Auf dem Weg zum Hafen machten wir noch einen Abstecher zu Makino in die Bar, damit ich mich auch von ihr verabschieden konnte. Bevor ich ging, drückte sie mir noch ein hellgraues Hemd in die Hand und meinte, dass ich es Ace geben sollte. Ich versprach ihr das zu tun, doch ich bezweifelte, dass er es anziehen würde, wenn er sonst auch oberkörperfrei herumlief. Aber versuchen schadet bekanntlich nicht und vielleicht könnte ich ihn überreden es wenigstens einmal zu tragen, damit Makino es nicht umsonst gemacht hatte. Wenn man genau hinsah, konnte man genau erkennen, dass sie es selber genäht hatte. Es sah besser aus, als ein gekauftes. Mehr wert war es auf jeden Fall.

Vom Himmel zu den MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt