Kapitel 14

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Ich war immer noch mit meinem Essen beschäftigt und Ruffy stopfte alles aus Fleisch, das er greifen konnte, in seinen Mund. Wenn etwas zu weit weg war, dann nutzte er einfach seine Teufelskräfte. Für mich sah es so aus, als ob seine Hände überall gleichzeitig waren. Er hatte sich nicht geändert, aber dass machte alles nur noch lustiger . Ich genoss es sehr hier mit den Strohhut zu sitzen und zu essen, obwohl das, was der Schwarzhaarige tat, schon eher gestopft war. Makino gesellte sich mit einem Kaffe zu uns, nachdem sie dem kleinen Jungen, der fast einen Kopf größer als ich war, seine komplette Bestellung auf den Tisch, zu dem wir gewechselt hatten, da die Bar für das ganze Essen des Schwarzhaarigen zu klein war, gestellt hatte.

Ich hatte mein Abendessen inzwischen beendet und unterhielt mich mit Makino. Ruffy war noch immer nicht fertig und schaufelte munter weiter sein Essen in sich hinein. Das er nicht irgendwann platzte, verdankte er anscheinend seiner Teufelsfrucht. Der Schwarzhaarige zuckte zusammen, als von draußen wütendes Gefluche zu hören war. Er erkannte die Stimme sehr schnell wieder. Ich brauchte etwas, bis auch ich dieser Stimme ein Gesicht zuordnen konnte: Garp.
Ich kicherte. Irgendwie hatte ich 'geahnt', dass er hier auftauchen würde, wenn er seine Enkel nicht finden konnte. Ich hatte seine Aura sehr genau spüren können. Der alte Mann war wirklich wütend und das bestätigte sich auch noch, als er in die Bar gestapft kam. Ruffy versuchte sich so klein wie möglich zu machen, damit sein Großvater ihn nicht entdeckte.
Ich hörte auf zu kichern, damit wir nicht so auffällig waren, aber die ganze Situation war einfach nur komisch. Er versteckte sich gerade tatsächlich vor seinem eigenen Großvater, obwohl... Garp hatte sich bestimmt genauso wenig verändert wie Ruffy und das bedeutete, dass er seinem Enkel immer mal wieder eine Kopfnuss verpasste, damit der Schwarzhaarige seinen Traum, Pirat zu werden und das legendäre One Piece zu finden, aufgab. Ich glaubt dass es wahrscheinlicher war, dass Finix mich mochte, als dass Ruffy zur Marine ging.
"Ah, Makino! Hast du Ruffy gesehen?", fragte Garp, nachdem er sie bei uns am Tisch sitzend entdeckt hatte. Der Grauhaarige kam auf uns zu. "Nein, tut mir leid", antwortete die Barbestizerin und musste sich, genau wie ich mir, ein Lachen verkneifen. Ruffy hatte sich unter dem Tisch verkrochen. Zu seinem Glück hatte ich einen fast bodenlangen, blauen Rock an, hinter dem er sich verstecken konnte. Das war mir recht, solange er nur nicht drunter krabbelte... Das wäre mir dann doch etwas unangenehm...

Garp zog eine Augenbraue hoch und betrachtete den Tisch vor uns. "Es sieht ganz so aus, als ob mein Enkel vor kurzem noch hier war, oder hat die junge Dame das etwa alles gegessen?", fragte er und deutete auf mich. 'Junge Dame'? Sah ich so alt aus? Ich war doch erst vierzehn!... Oder war das eine Art Kompliment? Der alte Mann erkannte mich jedenfalls nicht. "Hallo Garp, schön dich zu sehn, es ist lange her", sagte ich schmunzelnd. Er legte nur fragend den Kopf schief und schon sich nicht sicher zu sein, ob er mich wirklich kannte. Es war einfach zu komisch! Und wie aufs Stichwort fingen Makino und ich an zu lachen. "Was ist denn jetzt mit euch los?", fragte er verwirrt und unser Lachen wurde noch lauter. Ich hatte Makino damals beim Abendessen erzählt, dass ich Ruffys Großvater am Anfang getroffen hatte.
Nach einer Weile viel ihm auch wieder ein, wer ich war: "Ach ja! Du bist das kleine Mädchen, dass mir damals auf den Kopf geschlagen hatte!" "Es ist wirklich schön, dass du dich an mich erinnern kannst, obwohl wir uns bis heute nur einmal getroffen haben", sagte ich ehrlich erfreut. "Ich dachte nicht, dass du kleines und zartes Ding so viel verdrücken würdest wie meine Enkel!... Obwohl... so klein bist du gar nicht mehr!", lachte er und setzte sich auf Ruffys ehemaligen Platz. Der Strohhut war überrascht und damit er nicht entdeckt wurde, verkroch er sich nun doch unter meinem Rock. Ich konnte ein überraschtes Aufquicken grade noch so unterdrücken, aber mein Gesicht rötete sich schon ein wenig. Es war unangenehm jemanden unter meinem Rock sitzen zu haben, aber es gab schlimmere als den Schwarzhaarigen. Wenigstens musste ich mir bei ihm keine Sorgen machen, dass er da unten irgendwelche perversen Hintergedanken hatte. So war er nicht.
"Also, Kleine. Wenn du hier bist, ist deine Mutter dann auch in der Nähe?", fragte Garp mich und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Warum wollte er das wissen? "Sie ist nicht da. Ich glaube meine Mutter ist im Moment auf der Grand Line", erklärte ich und der Strohhut unter meinem Rock begann aufgeregt zu hampeln. Stimmt, wenn er Piratenkönig werden wollte, dann musste er da hin und einmal um die ganze Welt zur letzten Insel der Grand Line, dem gefährlichsten Gewässer dieser Welt. Oder waren es Gewässer, also Mehrzahl? Das konnte schon gut sein, immerhin wusste ich von Shelly, die uns damals auf dem Weg in unsere Welt begleitet hatte, weil sie etwas mit ihrem Vater, dem Schattenkönig, zu besprechen hatte, dass die Grand Line aus zwei Teilen bestand: Der Grand Line, also dem Anfang und dem noch gefährlicherem zweiten Teil, der Neuen Welt. Sie musste es ja wissen, immerhin war sie in der Crew des Piratenkönigs gewesen, bevor dieser hingerichtet wurde. Jetzt reiste sie, so weit ich wusste, mit dem Roten Shanks, ihrem Cousin. Schon komisch wen ich alles kannte...

Vom Himmel zu den MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt