Kapitel 9

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Es war inzwischen schon drei Tage her, dass Ruffy und Sabo Klitsch nass zurückgekehrt waren und wie ich es mir gedacht hatte, ging es Ruffy schlecht. Es war inzwischen schon um einiges kälter geworden und es hatte auch vereinzelt geschneit. Nachts fror ich immer stärker. Ich sagte aber nichts, ich wollte kein Ballast sein. Ace war von mir sowieso schon genug genervt.
Heute hatte der Strohhut die Nacht über stark gehustet und gefroren. Ich machte mir Sorgen und hatte beschlossen, dass ich ihm Kräuter für eine Medizin zusammensuchen sollte. "Ok Ruffy, du hast Bettruhe", verordnete ich ihm. "Aber mir geht es gut!", protestierte der Schwarzhaarige und fing an zu Husten. Das hörte sich nicht gut an. Er hatte definitiv nicht nur eine einfache Erkältung. Ich legte meine Hand auf seine Stirn, zog sie aber schnell wieder zurück. "Du hast Fieber! Du bleibst definitiv liegen!", sagte ich streng und schob ihn zurück zur Wolke, damit er sich hinlegte.
Ace und Sabo beobachteten das Ganze nur. Auch ihnen war der Gesundheitszustand ihres Kleinen Bruders nicht entgangen. "Ruffy, vielleicht hat sie recht... Wir wollen doch nicht...", fing Sabo an. "Mir geht es GUT, wirklich", protestierte der Kranke weiter und musste erneut husten. Ja es ging ihm wirklich 'GUT'.
"Nein tut es nicht! Du bist auf dem besten Weg diese Erkältung zu einer Grippe zu machen! Und nun: Ab. Ins. BETT!!", sagte ich. Der Siebenjährige schmollte und blieb stehen. "Ihr wollt doch nur wieder ohne mich Abenteuer erleben..." Ruffy fing wieder an zu husten. Sein ganzer Körper schüttelte sich.
Ich sah hilfesuchend über meine Schulter zu den anderen Beiden. "Ruffy, es ist wirklich besser so... Überleg mal, wenn es schlimmer wird, musst du noch länger im Bett bleiben... Und das wird sehr Langweilig...", sagte Ace und Sabo pflichtete ihm bei und fragte seinen kleinen Bruder: "Ja das stimmt... Soll vielleicht einer von uns hier bleiben?" Ruffy grummelte nur vor sich hin, nickte letzten Endes aber. "Gut, wer bleibt?", fragte ich und wie erwartet wollte keiner der beiden Älteren freiwillig hier bleiben. Ich seufzte: "Gut, dann bleibe ich, aber ihr müsst mir Kräuter mitbringen, damit ich eine Medizin herstellen kann..." "Welche Kräuter?", fragte Sabo. "Da wären zum einen Wasserdost gegen Fieber, Thymian gegen den Schleim in den Bronchien,  Salbei gegen den Husten...", zählte ich eine Liste auf. "Jaja, ist ja schon gut. Du hättest auch sagen können, dass du lieber raus möchtest...", sagte Ace wie immer genervt. "Das war mein Ernst. Ich brauche diese Pflanze und noch einige mehr und es macht mir nichts aus auf Ruffy aufzupassen", stellte ich klar. "Ok und wie sehen diese Kräuter aus?", fragte Sabo. Ich ging zu meinem Rucksack, der nun wieder an der Wand gegenüber der Wolke, auf die sich der Strohhut inzwischen gelegt hatte, stand und holte ein nicht gerade leichte Buch heraus. "Ihr solltet es mitnehmen. Die Pflanzen stehen im Inhaltsverzeichnis und..." "Das Ding ist viel zu schwer! Wie viele Seiten hat dieses Buch überhaupt?", fragte Ruffy. "Ich glaube es wäre einfacher, wenn einer von euch bleibt..." wandte er sich an seine Brüder.
Sabo sah zu Ace, doch dieser schüttelte nur seinen Kopf und meinte: "Vergiss es, ich war schon zwei Tage hier eingesperrt. Ich bleibe bestimmt nicht wieder so lange hier. Außerdem kannst du dich sowieso viel besser um Ruffy kümmern." Da hatte Ace nicht ganz unrecht. Nachts während Ruffy gehustet hatte, hatte der Schwarzhaarige seinem Bruder immer eine Kopfnuss verpasst und gesagt, das dieser leise sein sollte, damit der Ältere schlafen konnte. Feingefühl war für den Sommersprossigen ein Fremdwort.

Sabo seufzte einmal tief und stimmte zu. Der Blonde war auch nicht begeistert darüber im Baumhaus bleiben zu müssen. Er liebte seine Freiheit, doch sein kleiner Bruder war ihm wichtiger. Ruffy bekam nicht mehr wirklich etwas von dem Geschehen in seiner Umgebung mit. Der Strohhut hatte sich unter einer Decke zusammengerollt und seine Augen geschlossen.
Mit einem letzten besorgten Blick verließen Ace, der seine Waffe auf Grunde seiner Schulter nicht mitnehmen konnte und ich das Baumhaus. Wir gingen einfach durch den Dschungel und ich hielt nach den Kräutern Ausschau. Dieses Schweigen, das immer zwischen dem Sommersprossigen und mir herrschte, wenn wir alleine waren und uns nicht gerade stritten, war weder unangenehm noch angenehm. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Mein Blick huschte zu dem Jungen, der neben mir ging. Er war in Gedanken versunken und sah wieder so gequält aus. Ich glaubte, dass dem auch schon vorher so war und ich es nur nicht mitbekommen hatte. Was beschäftigte ihn so, das der Miesepeter nicht mehr grummelig sondern gequält war? Da war definitiv etwas nicht in Ordnung!! Ich musste und wollte noch dringender herausfinden, war los ist... Als Miesmuffel war er mir irgendwie lieber...

Vom Himmel zu den MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt