Vom Himmel zu den Menschen

Kapitel 7

Nachdem wir ungefähr bis kurz nach Sonnenaufgang geschlafen hatten, standen wir alle wieder auf. Bis auf Ace, dieser Langschläfer ist auch immer der Letzte! Er lag mit dem Rücken zu uns gedreht und schlief immer noch. "Hey jetzt steh endlich auf, du Schnarchsack!", rief Ruffy und hüpfte auf der Wolke, wie auf einem Trampolin auf und ab. "Ich habe Hunger! AUFSTEHEN!!!" Doch der Schwarzhaarige rührte sich kein Stück. "Ach komm schon! So lange kannst nicht mal du schlafen!", meckerte nun auch Sabo, der am Fenster stand und die Szene beobachtete. Er stupste seinen Bruder kurz, mit seinem Metallrohr an und zog ihn schnell wieder weg, damit er keine Strafe von dem Schlafenden bekam. Doch entgegen aller Erwartungen rührte sich Ace keinen Millimeter...

Langsam aber sicher machte ich mir Sorgen. Der Schwarzhaarige hatte zwar einen festen Schlaf, aber das war auch für ihn komisch. Ruffy, der inzwischen aufgehört hatte wie wild durch die Gegend zu hüpfen, rüttelte an der Schulter seines Bruders und rief laut "Ace...!" Plötzlich und ohne Vorwarnung, zog er seine Hand wieder weg. Ruffys Augen waren vor Schreck weit aufgerissen und er starrte wie zu Stein erstarrt auf seine Hand.
Was war denn jetzt los? Ich ging zu dem Strohhut hin und sah auf seine Hand. Mir stockte der Atem. Seine Hand war voller Blut. Sabo, der vom Fenster auch zu uns getreten war, um zu sehen was passiert ist, sah ebenfalls entsetzt aus. Mist, ich hätte gestern doch beharrlicher sein müssen, dann wäre... egal, es gibt wichtigeres!

Ich fing mich ziemlich schnell wieder und krabbelte so schnell ich konnte zu Ace rüber. Ohne darauf zu achten, dass nun auch auf meiner Hand Blut war, drehte ich den Schwarzhaarigen auf den Rücken. Er war bleich und auf den ersten Blick konnte ich keine Atmung wahrnehmen, also legte ich mein Ohr auf seinen Brustkorb und horchte angestrengt. Doch Sabo und Ruffy waren auch wieder aus ihrer Starre erwacht und liefen panisch durch das Ganze Baumhaus. "Hilfe, was machen wir jetzt?!", rief Ruffy und lief im Kreis. "Ich habe keine Ahnung!", antwortete Sabo hysterisch und raufte sich die Haare. Diese Antwort gefiel dem Strohhut aber garnicht und wie aus heiterem Himmel fing er an wie am Spieß zu Schreien.
"Bei dem Lärm kann ich nichts hören! Seit bitte still! Alle Beide!", schrie ich durch den ganzen Raum und wie auf Kommando erstarrten sie. "Danke", sagte ich und horchte weiter, bis ich sowohl einen schwachen Herzschlag als auch eine ebenso schwache Atmung ausmachen konnte.
Ich hob meinen Kopf wieder an und drehte mich zu den beiden Jungs, die sich wirklich nicht im geringsten bewegt hatte, um. "Also die gute Nachricht ist, dass er noch lebt...", fing ich an und die Beiden seufzten erleichtert auf. Ich ließ meinen Blick dann aber zurück zum Schwarzhaarigen gleiten, dem es alles andere als gut ging. "Die Schlechte ist: er hat viel Blut verloren..." Ich deutete auf seine Wunde und dann auf die Blutlache auf Aces linker Seite. "Und was sollen wir jetzt machen?", fragte Sabo. "Keiner von uns hat auch nur die geringste Ahnung von Medizin!" "Nun ja, genau genommen stimmt das nicht ganz... Ich habe medizinisches Grundwissen, aber ob das reicht...? Es wäre besser wir würden ihn zu einem richtigen Arzt bringen...", sagte ich. "Das geht aber nicht...", sagte Sabo und sein Blick verdunkelte sich. "Warum nicht?", wollte ich wissen. "Weil es keinen Arzt in Goa gibt, der nicht in der Hauptstadt ist und die helfen uns nicht... Außerdem könnten wir auf die Soldaten deines Prinzen treffen. Die würden so eine Gelegenheit nicht verstreichen lassen und dich gefangen nehmen, Fünkchen", erklärte der Blonde und Ruffy nickte. "Kannst du ihm nicht helfen?", fragte er und sah mich mit einem Hundewelpen-Blick an. Ich überlegte und betrachtete die Wunde von Ace genauer. Sie war zwar tief, aber wenn sie sofort behandelt wurde, dann sollte er es ohne bleibende Schäden überstehen. Aber ob ich das hinbekam? Ich bezweifelte es irgendwie, aber es schien im Moment die Einige Lösung zu sein. Nur Was sollte ich wegen des Blutmangels unternehmen? Egal, damit beschäftige ich mich, wenn es soweit ist. "Also gut... ich kann es versuchen...", stimmte ich zu. "Aber ich brauche Ruhe, also...", fügte ich noch hinzu und zeigte auf den Ausgang. "...müsst ihr gehen." "Was..?", rief Ruffy empört. "In Ordnung...", sagte Sabo nur. "Warum?", fragte der Strohhut aufgebracht. "Ich will aber bleiben!" "Nein! Und jetzt komm! Sonst kann Ace wirklich niemand mehr helfen!", sagte Sabo ernst und Ruffy gab seinen Protest auf. Einen Augenblick später waren sie verschwunden.