5. Dezember☃️

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Noch 68 Stunden
Harry POV.

,,Ich verstehe nicht warum wir hier sein müssen. Wir haben Winterpause. Es sind noch drei Tage bis Weihnachten und bald würden wir alle zu unseren Familien fahren".
Ich saß neben Louis am einen Ende eines ovalen Tisches. Wie unschwer an den vielen Logos im Raum zu erkennen war, befanden wir uns in einem Büro unserer Managment Agentur ,,Modest!".

Am anderen Ende Tisches Simon, unser Manager, Greg, der 2. Vorsitzende des Geschäfts und eine Frau, dessen Name ich nicht kannte. Sie hatte lange, glatte dunkelrote Haare und eine weiße Bluse, worunter sich Mäusetittchen versteckten. Ich schätzte sie als Protokolantin ein, da vor ihr ein Laptop stand.

Sie schaute mich und Louis nur grimmig an. Ich hätte ihr ordentlich mal meine Meinung gesagt, wären Simon und Greg nicht hier. Vor denen hatten wir fünf alle Achtung. Wie bekamen schließlich mit wie sie uns behandelten und hörten Geschichten von denen, die auch bei ''Modest!" unter Vertrag waren. Also schwieg ich und sagte nichts.

,,Weißt du Harry, als Celebrity hat man nie Urlaub. Ihr habt vielleicht keine Konzerte, Auftritte oder Interviews aber du verdienst dein Job mit deinem Leben".

Verwirrt kniff ich die Augenbrauen zusammen. ,,Ja ok und warum sind dann nur wir beide hier und nicht auch Niall, Liam und Zayn?" Fragte Louis.

,,Weil ihr zwei mal wieder Mist gebaut habt", schnaubte Greg. ,,Was, ich, wir", setzte ich an doch wurde unterbrochen. ,,Auf der Tour in diesem Jahr habt ihr die Gerüchte um eure Beziehung mehr als je zuvor werden lassen. Die Medien sind voll davon falls ihr Idioten noch nichts davon bemerkt habt", sprach Greg lautstark in Louis Richtung.

,,Hey was kann er denn dafür?" Meinte ich aufgebracht und rutschte mit meinen Stuhl näher an Louis. ,,Dafür können wir nichts. Das war doch nicht mit Absicht, die Fans-„

,,Nichts die Fans. In eurem Vertrag steht schwarz auf weiß, dass ihr nicht schwul sein dürft". Das Wort schwul sagte Simon mit einer angeekelten Stimme, welche mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Dabei war er es, vor dem man sich ekeln sollte.

,,Oh ja stimmt. Warte ich ändere das mal schnell in unsrer DNA", schrie Louis schon fast aufgebracht und stütze sich herausfordernd mit den Ellenbogen auf den Tisch. Ich drückte ihm leicht in die Seite um ihm zu deuten, sich wieder normal hinzusetzten. Ich wollte nicht, dass er gleich Ärger bekommt, denn das würde er sicher.

Doch was wirklich kam ließ mir den Atem wortwörtlich stocken.
,,Manche Krankheiten kann man einfach nicht heilen", flüsterte Greg verächtlich.

Augenblicklich ließ sich Louis zurück in die Stuhllehne fallen. Es vergingen ein paar Sekunden in denen niemand etwas sagte, nur ich und Louis diesen Satz verarbeiteten.

,,Waas?!" Schrie Louis, so wütend wie noch nie. Es tat so weh ihn so sehen zu müssen. Fast mehr als die Worte die Greg soeben ausgesprochen hatte.

,,Ihr glaubt ernsthaft noch ich und Harry wären krank? Weil wir uns lieben? Wisst ihr was, das ist KRANK!" Louis stand auf und brüllte die Worte über den Tisch. Ich blickte auf meine Hände, die ich auf meinem Schoß zu Fäusten geballt hatte. Ja, die beiden waren schonmal überzeugt davon, dass wir eine Krankheit namens Homosexualität hätten. Es war als wir ihnen erzählten, dass wir zusammen waren. Naiv von uns. Wir hatten ja keine Ahnung...

,,Setz dich hin Louis, Schwuchteln ist es nicht erlaubt so  mit uns zu reden", sagte Greg ruhig. Und auch wenn ich ihn nicht mal ansah, konnte ich Louis' Seele förmlich reißen spüren. Und das versetzte mir einen Stich in der Gegend, wo normal mein Herz ist.

Kopfschüttelnd setzte sich Louis. Instinktiv griff ich nach seiner Hand unter dem Tisch. Das brauchte ich jetzt einfach. Unsere Verbundenheit. Es war wie so oft. Wir gaben uns gegenseitig Kraft, berührten uns dann, wenn niemand es sehen kann. Ein nicht enden wollendes Versteckspiel. Gegen die ganze Welt.

,,Der Grund weswegen ihr eigentlich hier seid ist, dass wir einen Kooperationsvertrag mit einem anderen Management unterschrieben haben", sagte Simon fast triumphierend. ,,Taylor Swifts, um genau zu sein".

Was hatte das zu bedeuten? Ich mein wir kannten Taylor, sie war eine gute Sängerin. Doch von ihr wurde gesagt, sie sei eine Schlange.

,,Seid ihr verblödet oder was?" Machte uns Greg an. ,,Wie kann man wohl am besten Leute davon überzeugen nicht schwul zu sein?" ,,Ich ähm, keine Ahnung?" Nuschelte ich. ,,Typisch Homos", schimpfte Greg vor sich hin. ,,Alter, sprich nicht so mit Harry!", sagte Louis wieder etwas wütend. ,,Schon gut, Lou", murmelte ich und streichelte seine Hand, die immer noch mit meiner verschränkt war.

,,Harry, Taylor ist ab jetzt deine Freundin",sagte Simon. Die rothaarige Frau grinste schälmisch. Diese argh, ! Jetzt war ich es, der sauer war. ,,Bitte was? Ich liebe Louis und sonst niemand!" schimpfte ich.

,,Ihgitt, das ist wiederwärtig", es brach mein Herz mit jedem Wort ein bisschen mehr. Wie konnte man so etwas sagen. Was war daran so schlimm, dass ich und Louis Liebe empfinden können? Ich hab mir nicht ausgesucht einen Jungen zu lieben und Louis auch nicht aber so ist es nun mal gekommen.

,,Aber keine Sorge Harry. Es ist nur eine PR-Beziehung. Das heißt vor den Kameras seid ihr zusammen und Louis existiert für dich überhaupt nicht", sagte Greg.

Ich spürte in dem Moment Louis hilfeschreiende Stimme in meinem Herz, aber ich konnte nichts tun. Und das fühlte sich an als wäre ich in tausend Splitter zersprungen.

,,Hinter der Kamera allerdings, können Louis und du all die ekelhaften Dinge tun, die ihr tun wollt", grinste Simon. Mein Geduldsfaden war gerissen. Solch abwertende Worte zu hören schmerzte enorm. Ich sprang aufgebracht auf.

,,Zum Beispiel Fotos von euren Gesichtern in den Dreck schmeißen und anschließend die Toilette herunterspülen? Meintest du das mit ekelhaften Sachen?" Schrie ich ihn direkt an und stütze dabei meine Hände auf den Tisch.

Unter mir sah ich, wie Louis sich eine Träne abwischte. Ihn musste das krass verletzten. Und genau das motivierte mich noch mehr diesen Männern zu zeigen, dass sie uns nicht behandeln konnten wie wertlose Scheiße.

,,Ich würde an deiner Stelle nicht so vorlaut sein, du weißt ganz genau, dass ich eure Karriere und die von euren Freunden schneller beenden kann, als du schwul sagen kannst", sagte Simon mit böser Stimme. Und verdammt, er hatte Recht.

,,Das verstößt doch sicher gegen die Menschenrechte, das kann unmöglich legal sein!", sagte ich laut. ,,Das steht alles auf dem Vertrag, den du persönlich vor drei unterschrieben hast. Ihr könnt rein gar nichts dagegen tun", lachte Simon schadenfroh und schob mir den Vertrag zu.

Ungläubig starrte ich das Stück Papier an. Wie konnte ein einziges Stück Papier nur so viel zerstören?

,,Harry, du wist heute Abend zum erstem Mal etwas öffentlich mit Taylor unternehmen. Und du Louis kannst ja so lang in deinem Zimmer sitzen und die Paparazzi Fotos von deinem Fuckboy und seinem neuen Date anschauen. Und jetzt geht".

Ich sah wie diese verletzenden Worte eine weitere Träne aus Louis Himmelaugen lockte. Ich zog ihn hoch zu mir. Seine blauen Augen hatten ihren Glanz verloren. Zuerst wischte ich ihm die Träne weg. Und warf ihm einen Blick zu, der so viel sagen könnte aber Louis verstand genau das was ich damit ausdrücken wollte. Ich liebe dich.

Dann küsste ich ihn einfach. Im ersten Moment war er verwirrt, warum ich ihn hier und jetzt küsste. Doch ich wusste, was ich tat.

Ich wollte ihm nämlich zeigen, dass Taylor niemals mein ,,Date" sein würde. Dass er der einzige sein würde, den ich jemals so berühren, geschweige denn lieben würde. Dies alles versuchte ich in diesen so unschuldigen, hilfesuchenden Kuss zu legen. Und dann gab es da noch einen anderen Grund.

Am Rande bekam ich mit wie dieses Pack von homophoben Arschlöchern am andern Ende des Tisches die Gesichter verzog und Dinge wie ,,Ihh" oder ,,Ekelhaft" murmelte.

Und der Gedanke, dass wir sie durch diesen Kuss hier leiden lassen konnten, zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht und durch den Kuss konnte ich spüren, dass Louis das selbe dachte, denn auch seine Lippen formten sich zu einem Lächeln.

Wir quälten sie noch ein bisschen weiter, indem wir den Kuss etwas vertieften. Dennoch waren wir, wie jedes Mal, wenn wir uns so nahe waren, nur in unserer eigenen Welt.

Als wir uns lösten verließen wir ohne ein Wort zu sagen und wohlbemerkt Hand in Hand den Raum. Nicht aber ohne die Türe so laut wie möglich hinter uns zuknallen zu lassen.

Till death do us Part || Larry Stylinson Adventskalender ❄️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt