Noch 34 Stunden
Harry POV.Geschickt balancierte ich das Tablett mit den Plätzchen aller möglichen Formen, hust. Es hatte eine Weile gedauert bis sie schön knusprig gebacken waren, aber ich und Louis saßen wie zwei brave Schulkinder vor dem Backofen und haben gewartet. Bis auf die Tatsache vielleicht, dass wir in den Armen des anderen lagen und uns ab und an küssten, was Schuljungen jetzt nicht unbedingt machten.
Ich setzte es auf die Küchenbar, unter der Louis gerade noch das letzte bisschen Mehl vom Boden aufwischte.
,,Fertig!" Jubelte er und sprang hoch. ,,Nicht so viel rumhüpfen, du schüttelst das ganze Mehl an dir wieder auf den Boden zurück", ermahnte ich ihn. ,,Oops", er zuckte grinsend die Schultern. ,,Hi", dies sagte ich kurz bevor ich meine Lippen auf seine legte.
,,Komm lass uns uns erst einmal sauber machen gehen", ich nahm schon seine Hand und wollte ihn Richtung Bad ziehen, da fing er an zu jammern. ,,Und die Plätzchen?" ,,Die werden sich schon nicht in Luft auflösen", meinte ich. ,,Ich bin doch nicht eine Ewigkeit in der Küche gestanden, nur um dann kalte Plätzchen zu essen. Nein, nein, mein Lieber".
Ich lachte. ,,Na gut, dann nimm sie halt mit", gab ich nach. Verwirrt zog der die Augenbrauen hoch, was in dem Moment echt irgendwie süß aussah.
Ich konnte ihn davon überzeugen zehn Minuten unten bei den Plätzchen zu warten, auch wenn ich mir so gut wie sicher war, dass danach die Hälfte derer aufgegessen waren, um schonmal nach oben zu gehen.
Im Bad bereitete ich alles vor und rief ihn dann nach oben, als ich fertig war.
Es kam mir wie in Zeitlupe vor, als er, mit dem Plätzchen-Tablett durch die Türe trat. Sein Blick war auf den Boden gerichtet, doch langsam schwangen seine langen Wimpern nach oben und ich konnte einen Schimmer über seine eisblauen Augen huschen sehen.
Ich hatte heißes Wasser in die Marmorbadewanne, die mitten im Raum stand, eingelassen und ein halbes Fläschchen Veilchenduft hineingegeben, sodass dicke Schaumwolken entstanden. Außerdem hatte ich eine Spur von Veilchen, die von der Tür zur Badewanne hinläuft, auf den weißen Glanzfliesen verteilt. Der Schaum war wie eine Schneehügellandschaft draußen, welche man durch die große Glaswand betrachten konnte.
Neben der Wanne stand eine edle Flasche Champagner und zwei Gläser, die mit der teuren Flüssigkeit gefüllt waren. Eine prickelnde Stimmung herrschte im Raum.
,,Wow, Harry", flüsterte Louis und trat durch den Türrahmen. Es tat mir so gut ihn so ausnahmelos glücklich zu sehen, vor allem in einer Zeit wie dieser.
,,Komm her, mein Engel", sagte ich und er tat dies umgehend. ,,Sieht aus wie ein Date von einem rich-couple", meinte er monoton und ich sah, wie seine Augen die ganze Zeit auf dem Champagner hafteten.,,Wenn man die billigen Plätzchen in deiner, deren Zutaten aus Target stammen, nicht mitzählt, ja", sagte ich mit etwas erzwungenem Sarkasmus in meiner Stimme und nahm das Tablett ab, um seine Starre auf die Gläser Alkohol zu unterbrechen. Es gelang mir.
Lachend schüttelte er den Kopf und drehte sich von mir, aus der Fensterwand schauend, weg. Ich tat die eben aufgetretene, seltsame Atmosphäre als eine Überreaktion meinerseits ab. Vermutlich war mein Leben mittlerweile so aus den Fugen geraten, dass ich jede noch so kleine verhaltensveränderte Reaktion von Louis umso stärker wahrnahm.
Ich stellte die Schokoplätzchen auf den Boden und legte meine Hände behutsam auf die Schultern von meinem Freund, welcher mit dem Rücken zu mir stand. Ich merkte, wie verspannt sein Nacken war und begann so, ihn zu massieren. Er atmete hörbar ein und streckte seinen Kopf meinen Handbewegungen entgegen. Und in dieser Sekunde sagte mir etwas in mir, wie sehr Louis das brauchte und vermisst hatte. Ich wollte nicht, dass er je wieder etwas missen müsste, was nur ich ihm geben konnte, deswegen flüsterte ich ihm in sein Ohr: ,,Zieh dich aus".
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Till death do us Part || Larry Stylinson Adventskalender ❄️
Fanfiction72 Stunden. 72 Stunden, in denen dein Leben auf den Kopf gestellt werden kann. 72 Stunden, in denen sich alles ändern kann. Nicht nur die Umstände um dich herum, sondern auch du selbst. So sehr, dass du in den Spiegel siehst und dich nicht wieder er...