18. Dezember☃️

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Noch 28,5 Stunden
Harry POV.

Es kam mir so vor als würde der Stuhl, den Louis soeben losgelassen hatte und der jetzt auf den Boden zuraste, in Zeitlupe fliegen. Es war, als würde die Zeit langsamer laufen und ich gelähmt sein. Fühlte es sich so an, wenn man tot war? Nach nichts?

Dieses Gefühl wurde zersprengt, als der Stuhl auf der harten, kalten Marmorfließen aufschlug, denn auf einmal konnte ich eine Emotion ganz deutlich spüren: Angst. Noch nie zuvor hatte ich Louis bei klaren Verstand so wütend und aggressiv gesehen. Mir kam es vor, als wäre er ausgetauscht gegen eine andere Person. Eine Person, vor der ich Angst hatte.

Sein wutentbranntes Gesicht strahlte nichts als Hass aus und in seinen sonst so liebevollen Augen lag pure Verachtung und Wut.

Nicht wissend was ich tun hätte sollen und da zudem noch mit mir selbst und den Geschehnissen überfordert war, saß ich nur weiter auf meinem Platz.
Er hob den Stuhl erneut auf und schmiss ihn mit so viel Kraft, welche ich ihm gar nicht zugetraut hätte, durch das Fenster, sodass alle erschrocken aufkeuchten.

Das Klirren, welches das Fensters als es in tausend Teile zersprang verursachte, war allerdings nicht annähernd so schmerzvoll anzuhören wie mein brechendes Herz, als Simon angekündigt hatte, ich müsste Taylor küssen.

Kaum eine Sekunde später begannen Simon, Greg und Taylor, sowie die rothaarige Frau aufgebracht auf Louis einzureden und schrien wahrscheinlich so laut, dass alle Wände im Gebäude wackelten. Mir schien es jedoch so, als könnte er sie gar nicht hören.

Auch mir waren die Stimmen wie ausgeblendet. Genau in diesem Moment des Chaos traf mein Blick den von Louis und um uns herum hielt die gesamte Welt an. Für uns schien alles still und nur wir beide existierten.
Doch was ich aus seinen saphierblauen Augen lesen konnte, lockte eine Träne aus den Meinen. Ich sah den Verlust in ihnen. Er symbolisierte mir, dass er sich als Verlierer geschlagen gab und dass er aufgab.

Als mir in dieser Sekunde in den Kopf schoss, dass er uns hiermit aufgab, riss der seidene Faden, der mein gebrochenes Herz noch zusammenhielt.

Ich schrie. Ich schrie und brach somit die Starre zwischen uns.
Die Zeit lief wieder weiter, Louis wandte den Blick ab und mein Schrei war nur noch einer von vielen in diesem Raum.

Als Louis mir den Rücken zuwandte war es, als würde die Mauer zwischen uns, die das Management und Taylor errichtet hatten, nun endgültig bis zum Himmel reichen und unüberwindbar sein. Es war vollbracht, es gab keine Hoffnung mehr.

Da diese Tatsache mich wie ein Schlag traf, sprang ich verzweifelt auf. Ich weinte lautstark, rief seinen Namen, so laut, dass meine Stimmbänder fast rissen und rannte ihm letztendlich hinterher.

Er zeigte auf nichts von dem eine Reaktion und nur wenige Zentimeter schlug die Tür vor mir und hinter ihm zu. Ich hatte es nicht geschafft.

Klägliche Laute verließen meine Kehle, als ich meine geballten Fäuste gegen die Tür schlug. Ich lehnte meinen Kopf mit der Stirn dagegen, solange, bis meine unzähligen Tränen die Tür hinunterrannen.
Danach ließ ich mich die Tür hinunterrutschen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich schrie und keuchte in unregelmäßigen Abständen auf, denn auch wenn im Raum außer mir noch vier weitere Personen waren, fühlte ich mich allein gelassen. Allein gelassen von der Person, die ich am meisten liebte und wieder einmal verraten von denen, die ich am meisten hasste.

Ich merkte nicht, wie sich Taylor wenige Minuten später neben mich kniete. Ich schaute erst hoch, als sie mir eine Hand auflegte und mir sehr nahe kam. ,,Morgen Abend komme ich einfach zu dir und wir verbringen gemeinsam die Weihnachtsbeschehrung. Ich werde dir helfen dich etwas zu entspannen", flüsterte sie in mein Ohr.

Till death do us Part || Larry Stylinson Adventskalender ❄️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt