13. Dezember☃️

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Noch 35 Stunden
Louis POV.

Ich las mir die Worte wieder und wieder durch. Sie brannten sich so sehr in mein Gedächtnis ein, dass ich auch als ich wegsah und obwohl meine Sicht von den Tränen verschwommen war, die Buchstaben leuchtend vor mir sah.

Alles was er hoffte war, dass ich es durchhielt und stark war, doch das war ich nicht. Ich war ein Schwächling und würde ihn wieder einmal unglaublich enttäuschen.

Ich wusste nicht genau, wie lange ich da auf dem Boden gesessen hatte und einfach nur bitterlich geweint hatte, aber es muss lange gewesen sein, denn der Akku auf meinem Handy war langsam so gut wie leer und es fühlte sich an als wäre mein Körper schon so ausgeblutet und ausgeweint, dass ich nicht einmal ein Tropfen Wasser in mir hatte. Die Tränen waren versickert und mein Gesichtsausdruck leer und blass.

Ich blickte immer noch erschrocken vor mir selbst an mir herunter. Meine Klamotten, meine Arme, ja sogar der Boden und der Boxsack waren voll von getrocknetem Blut. Mir war klar, dass ich nicht wollte, dass Harry das alles sah, zu sehr schämte ich mich dafür.

Die einzige Möglichkeit war alles wegzuwischen, die Wunden zu verbinden und zu lügen. Wie wir beide es seit drei Jahren tätlich taten. Nur diesmal vor uns selbst und das machte mich zu allen schrecklichen Gefühlen, die ich sowieso schon hatte, unglaublich traurig.

Es dauerte nicht lange bis ich alles Blut sorgfälltig weggewischt, mich umgezogen und die bluttropfenden Klamotten in den Wäschekorb geworfen und die Wunden verbunden hatte. Und es dauerte noch weniger lange bis ich hörte wie ein Schlüssel in der Türe umgedreht wurde und ich genau wusste, dass es Harry war.

Vorher hatte ich aber etwas gegessen, dass ich wenigstens etwas lebendig aussah.

Ich sprang ihm in die Arme, als er gerade einmal durch den Türrahmen trat. ,,Da freut sich aber einer mich wieder zu sehen", lachte er und drückte mich fester an sich. Er setzte ein leichtes Lächeln auf, doch ich wusste, dass es falsch war. Trotzdem machte ich ihm nach, da ich auch ganz genau wusste, dass er nur versuchte es uns beiden zu erleichtern.

Ich löste mich aus der Umarmung und zog die Tür hinter uns zu, da ein unangenehmer Wind hineinfegte. Mir fiel auf, dass es über die letzten Tage wesentlich kälter geworden war.

,,Geht es dir gut, Louis?" Fragte mich Harry während wir ins Wohnzimmer liefen. ,,Nein. Ist das in Ordnung?" ,,Ja, Louis. Es ist nicht deine Schuld", gab er zurück und küsste mich leicht. Alles fühlte sich so anders an wenn er da war. Als wären diese bösen, verschreckenden Gedanken plötzlich völlig unbegründet und verstörend anstatt normal. Und ich wollte, dass er nicht mehr gehen musste, aber man bekommt eben immer nur das, was man nicht haben möchte, nicht wahr?

,,Was hast du so gemacht?" Er strich mir von meinen Wangen runter auf meine Schultern. ,,Nichts besonderes", nuschelte ich und schaute nach unten. Was er so getan hatte wollte ich lieber gar nicht wissen, zu meinem eigenen Wohl.

Er nickte. Als er bei meinen Unterarmen angekommen war und gerade meine Hände in seine nehmen wollte, stockte er. Seine Augenbrauen kräuselten sich und er sah mich eindringlich an. Langsam schob er meinen Oversize-Pulli an den Ärmeln nach oben und zum Vorschein kamen die Verbände, durch die etwas Blut schimmerte.

,,Louis, was ist das?" Sagte er mit fordernder Stimme. ,,Verbände?" Meinte ich und hoffte ihn würde das zufriedenstellen. Doch natürlich war dem nicht so. ,,Was ist passiert?" ,,Ich, ehmm, die Wunden, sie sind wieder aufgegangen und deswegen hab ich sie, ähm verbunden , ja", murmelte ich und wich seinem Blick aus. Es musste sich stotternd und schrecklich angehört haben doch niemals könnte ich ihm direkt ins Gesicht lügen, auch wenn ich darin ein Meister war.

Till death do us Part || Larry Stylinson Adventskalender ❄️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt