Noch 6 Stunden
Louis POV.Seit ungefähr einer halben Stunde saß ich nun schon hier bei Niall auf dem Sofa. Auch wenn es womöglich hart klingen möge, war ich doch zugegebenermaßen dankbar, dass er einen Flug nach Irland zu seiner Familie erst für morgen Vormittag bekommen hatte, denn so musste ich nicht alleine sein heute. Draußen war die Sonne dabei unterzugehen und so ging es auch meiner Stimmung. Es war doch unglaublich, wie die Gefühlslage eines Menschen von überglücklich zu traurig und alleingelassen wechseln konnte. Aber genau so ging es mir gerade. Ich fühlte mich bedrückt und ausgelaugt, dennoch erging es mir nicht ganz so schlecht, wie die bisherigen Male. Irgendwo in meinem Hinterkopf klangen wohl noch Harrys heilende Wort von heute Morgen, die ganze Liebe die er mir gab und den Mut, den er mir zugesprochen hatte. Und genau an diesem hielt ich verzweifelt fest, bei allem was ich nun hier tat.
Ich konnte sogar ein wenig lächeln, bei dem Geburtstagsgeschenk, das Niall mir gegeben hatte. ,,Danke, Niall. Es ist wunderschön, ich werde es neben das Bild von mir und Harry auf den Nachttisch stellen". Ich strich mit dem Finger über das Glas des Bildes. Darauf wir fünf auf unserer letzten Tour. Der Bilderrahmen sah teurer aus, doch nichts könnte für mich den Wert des eigentlichen Bildes ersetzten. Besser gesagt, den Moment, in dem es aufgenommen wurde. Ich erinnerte mich in der Sekunde, in der ich auf unsere überglücklichen Gesichter schaute, als wäre es gestern gewesen, als wir unsere Fans auf dem letzten Konzert dieser Tour verabschiedeten.
Ich glaube man kann dieses Gefühl von Freude, das einen durchströmt, nicht nachvollziehen bis man nicht selbst dort oben auf der Bühne vor tausenden Menschen steht und die eigene Musik eingespielt wird während man dem Alltag für einige Stunden entfliehen kann und zusammen mit seinen besten Freunden wenigstens für kurze Zeit wieder ein bisschen Kind sein darf. Dies waren die Momente, wenn wir alles vergessen konnten und unbeschwert sein konnten. Die Stadien wurden zu unserm Zuhause und dem einzigen Ort, wo das Management nichts über uns entscheiden konnte. Die Fans standen hinter uns, so wie wir waren und wir mussten uns nicht verstellen. Zumindest nicht hundertprozentig, denn Harry und ich durften uns trotzdem nicht in die Augen sehen, zu sehr würde man in unseren Blicken erkennen, wie viel Liebe darin lag.
Seufzend legte ich das Bild zur Seite und umarmte Niall zum Dank. ,,Und was möchte das Geburtstagskind so machen heute?" Fragte mich Niall nachdem wir die Umarmung gelöst hatten. ,,Das klingt als wäre ich fünf Jahre alt", lachte ich und schlug Niall gegen die Schulter. ,,bist du das denn nicht?" Ich grinste darüber, wie ernst er versuchte dabei zu bleiben. ,,"22, war aber nahe dran", kommentierte ich schmunzelnd.
Wir hatten uns letztendlich dafür entschieden Pizza zu essen, denn eine gute Pizza, so sagte Niall zumindest, half immer gegen Kummer. Und ich musste ihm sogar Recht geben, denn während wir so auf der Couch saßen, lachten und Pizza in uns hineinschaufelten hatte ich schon fast vergessen, was Harry in diesen Stunden wohl tun würde. Aber ich sagte fast, denn ganz hatte ich es nicht. Das Böse Ich lauerte in mir, nur darauf wartend, einen Grund zu haben wieder hervorzutreten. Und diesen bekam es leider früher als es mir lieb war.
,,Mal gucken ob irgendein Weihnachtsfilm läuft", schmatzte Niall und griff nach der Fernbediehnung. Ein Unwohlsein kam in mir auf und ich stellte die Pizza beiseite um Niall die Fernbediehnung abzunehmen. Ich wusste nicht, ob ich es verkraften würde irgendetwas Romantisches zu sehen. Doch leider war ich zu spät, denn Niall hatte den Fernseher bereits angeschaltet.
Das erste Wort, das ich vernahm war ,,Harry". Wie vom Blitz getroffen richtete sich mein Blick auf den Flachbildschirm und meine Muskeln spannten sich an. In einer Sekunde blendete sich meine gesamte Umwelt aus. Ich vernahm die Stimme der Nachrichtensprecherin, wie Nägel, die sich in meine Ohren bohrten. Ich schluckte schwer, in der Hoffnung, den sich auftuenden Klos in meinem Hals herunterzuschlucken, doch vergeblich, denn er wuchs bei jedem ihrer Worte mehr an.
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Till death do us Part || Larry Stylinson Adventskalender ❄️
Fanfiction72 Stunden. 72 Stunden, in denen dein Leben auf den Kopf gestellt werden kann. 72 Stunden, in denen sich alles ändern kann. Nicht nur die Umstände um dich herum, sondern auch du selbst. So sehr, dass du in den Spiegel siehst und dich nicht wieder er...