Kapitel 5

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Thomas und Victoria haben sich dazu entschieden, sich an einen Tisch vor der Küche zu setzen. Die Runner dürften alle gleich aufstehen. Da Thomas ein Runner ist, würde es ihm nichts mehr bringen sich hin zu legen. Und Victoria könnte eh nicht schlafen. Da ist sie sich sicher.
   Bei den Tischen bleiben die zwei nicht lange allein. Aus dem Homestead, in dem die kranken und verletzten Glader untergebracht sind, kommt eine Junge mit breiten Schultern und blond bis hellbraunen Haar auf sie zu. Thomas schaut ihn aus einem Mix Nervosität und Erleichterung an.
   "Guten Morgen Gally. Wie geht es dir?" Gally stellt sich an die kurze Seite des Tisches und stützt sich auf diesen. Irgendwie macht er Victoria Angst. Der Junge mustert kurz Victoria und schaut dann zu Thomas.
   "Ich hab' dich gesehen. Du warst ihr Liebling. Du hast uns das angetan." All das sagt er in einem beängstigenden ruhigen Ton.
   "Was? Wovon redest du, Gally?" Thomas schaut Gally verwirrt an.
   "Ich rede von den Schöpfern und dem shucking Glade. Du hast uns das angetan. Du hat für sie gearbeitet! Was willst du also hier?" Gally wird immer lauter. "Ich vertraue dir nicht, Thomas. Oder Superheld. Wie auch immer. Ich weiß was du getan hast. Mir ist egal ob du mich gerettet hast. Vermutlich war das eh nur ein Schauspiel."
"Gally!" Zwei Jungs kommen aus dem Homestead angerannt. "Was machst du hier? Du sollst noch im Bett bleiben." Einer der zwei Jungs, ein dunkelhäutiger, legt eine Hand auf Gallys Schulter.
   "Schon gut Jeff. Ich musste nur unserem Hero was sagen." Der Junge wirft Thomas einen bösen, wissenden Blick zu und dreht sich dann um. Jeff folgt ihm.
   "Was hat er denn gesagt?" Thomas zuckt mit den Schultern.
   "Nicht so wichtig." Der Junge scheint mit der Antwort zufrieden zu sein und folgt Gally und Jeff.
   Etwas entsetzt schaut Victoria zu Thomas.
   "Was war denn bitte mit dem los?" Thomas zuckt wieder nur mit seinen Schultern.
   "Eine Folge der Veränderung." Besorgt schaut Victoria Thomas an.
   "Was für einer Veränderung?"
"Das wird dir Alby oder Newt sicher heute noch erklären." Victoria sieht Bewegung in ihrem Augenwinkel und sieht zu den Schlafplätzen. Von dort kommen Alby, Minho und noch sieben andere Glader. Alby und Minho kommen direkt auf Victoria und Thomas zu.
   "Hey Shanks." begrüßt sie Minho.
   "Morgen Minho, Alby." erwidert Thomas, plötzlich wieder normal, so als hätte Gally nichts zu ihm gesagt. Als wäre er nicht da gewesen.
   "Sobald die Tore sich öffnen, zeigt ihr mir den toten Griever. Das heißt für dich, Greenie," Alby wendet sich an Victoria. "Newt wird mit dir die Tour machen. Er dürfte dann auch bald kommen." Victoria nickt verstehend. Sie ist immer noch über Gallys und Thomas' Verhalten verwirrt. Was meinte Gally damit, dass Thomas das ihnen angetan hat? Und wer sind die 'Schöpfer'?
   "Komm Thomas. Wir müssen uns fertig machen." Minho klopft seinen Kollegen auf die Schulter, aber schaut dabei Victoria an.
   "Ja klar. Man sieht sich, Tori." Und damit verschwinden die drei Jungs. Für Victoria gibt es keinen Grund hier weiterhin zu sitzen. Also geht sie wieder zurück zu ihrem Lieblingsplatz. Den Baum am Rand der Deadheads.

Eine Weile sitzt Victoria jetzt schon an den Baum gelehnt da. Sie hat beobachtet, wie Thomas, Minho und Alby das Glade verlassen haben. Sie fragt sich, wieso Alby unbedingt diesen Griever sehen will. Klar, er ist Tod und Thomas meinte, diese Chance sollte man nutzen. Trotzdem versteht sie das nicht wirklich.
   Nachdem die Runner das Glade verlassen haben, sind dann auch allmählich alle anderen Glader aufgewacht. Jetzt sitzen fast alle beim Essen. Victoria verspürt nicht wirklich Hunger. Als sie so die vielen Jungs beobachtet, hört sie ein seltsames Geräusch ein Stück weiter in den Wald. Sie legt ihren Kopf schief und steht langsam auf. Es hörte sich irgendwie mechanisch an. Das Mädchen will dem Geräusch nachgehen und geht weiter in die Deadheads.
   Immer wieder hört sie das Geräusch, bis sie sieht, was es verursacht. Ein kleines, silbernes Ding, was irgendwie aus den Augen raus leuchtet. Victoria könnte schwören, dass es Buchstaben sind. Diese Käfer ähnliche Maschine klettert in kurzen Sprints den Baum hoch. Was ist das? Wieso ist das hier?
   "Das sind Beetle Blades." Victoria fährt zusammen und wirbelt herum. Vor ihr steht ein amüsiert grinsender Newt.
   "Wieso erschreckt du mich so? Was machst du überhaupt hier? Verfolgt du mich? Und was zum Kuckuck sollen Beetle Blades sein?" Newt hebt abwährend seine Hände.
   "Woh! Ganz ruhig. Immer schön langsam." Victoria verdreht seufzend ihre Augen und dreht sich wieder um.
   "Toll! Jetzt ist es weg." beschwert sie sich. Newt stellt sich neben sie und schaut in die Baumkrone.
   "Ist auch gut so. Sollen bloß fern bleiben." Victoria schaut ihn fragend an.
   "Also. Was machen diese Dinger nun?"
"Wir wissen es nicht genau." Newts Blick ist weiterhin nach oben gerichtet. "Wir nehmen aber sehr stark an, dass diese kleinen hässlichen Käfer uns ausspionieren." Victoria legt ihren Kopf schief.
   "Wer sollte uns ausspionieren?" Newt richtet seinen Blick auf sie.
   "Die Schöpfer. Die Leute, die uns hier rein gesteckt haben." Bei dem Wort 'Schöpfer' läuft Victoria ein kalter Schauer den Rücken runter. Newt mustert sie mit einem neugierigen Blick. "Was? Du hast doch irgendwas?" Sofort schüttelt das Mädchen ihren Kopf. Soll Thomas die Sache klären. Er wurde beschuldigt für die Schöpfer zu arbeiten. "Du lügst. Was ist?" Wieder schüttelt sie ihren Kopf.
   "Wirklich. Es ist nichts." Newts rechte Augenbraue schießt in die Höhe. Er streckt seine Hände und lässt seine Finger knacksen.
   "Gut. Dann halt auf die andere Tour." Automatisch geht Victoria ein paar Schritte zurück. Newt beginnt böse zu grinsen und springst plötzlich zu Victoria. Diese reagiert nicht schnell genug und befindet sich im nächsten Moment umschlossen von Newts Armen wieder. Wenige Millisekunden später sackt sie auf den Boden. Nur Newts Arme halten sie davon ab, auf den Boden zu landen.

The Maze Is Just The BeginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt