Kapitel 41

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Überfordert mit der Situation schaut er auf das Mazetor, was sich gerade geschlossen hat. Wie konnte sie das tun? Warum ist sie dort rein gerannt? Wieso hat sie ihm nichts gesagt?
   "Newt? Alles okay?"
"Wie soll alles okay sein, Alby? Meine Freundin ist gerade ins Maze gerannt." Alby legt Newt eine Hand auf die Schulter.
   "Thomas und Minho sind auch dort drin. Sie werden es schaffen." Newts Blick geht zu seinem alten Freund.
   "Dazu muss sie die zwei erstmal finden. Und sie sind nicht—"
"Newt! Jetzt reiß dich zusammen! Du denkst doch nicht wirklich, dass sie einfach alleine da rein rennt? Außerdem hat sie einen Rucksack dabei. Sie haben das geplant, Newt. Du wirst sehen. Die drei werden wohlbehalten wieder hier her kommen." Der Junge seufzt und nickt.
   "Du hast recht. Nur was wollen sie da drin?" Alby zuckt nur mit seinen Schultern.
   "Das erfahren wir morgen." Damit dreht sich der Anführer um und geht Richtung Homestead. Newt fährt sich durch die Haare und atmet tief durch, ehe er auch zum Homestead gehen will. Es nützt nichts, wenn er sich die ganze Nacht hier davor stellt.
   "Newt!" Richard kommt aus dem Homestead, als Newt fast da ist.
   "Was ist, Greenie?" Der Neue kommt schwer atmend vor Newt zum stehen. Aus dem wird hundert Prozent kein Runner.
   "Maria! Sie hat sich verletzt und sie fragt nach dir."
"Nach mir. Wieso?" Die Greenbean zuckt mit den Schultern und Newt macht sich seufzend auf den Weg zu Maria.

Er klopft an der Tür und steckt seinen Kopf in das Zimmer.
   "Du wolltest das ich komme?" Das Mädchen im inneren nickt und stellt sich auf. Newt geht rein und schließt die Tür hinter sich. "Was ist los?" Eigentlich will der Junge gar nicht hier sein.
   "Ich muss dich was fragen. Etwas wichtiges. Es geht um uns." Verwirrt schaut er sie an. Was meint der Greenie damit? Maria geht näher zu Newt. "Ich hab' mich an was erinnert, Newt. Ich hab' mich an uns erinnert. Vor dieser Sache hier, waren wir zusammen. Wie waren ein Paar. Wir haben uns so sehr geliebt." Der Stellvertretende Anführer legt seine Stirn in Falten. Das ergibt für ihn wenig Sinn. Sehr wenig. Der Greenie legt eine Hand auf seine Brust und die andere legt sie in seinen Nacken, um ihn runter zu ziehen und ihn zu küssen. Erschrocken weicht der Glader zurück und knallt an die Tür.
   "Maria, selbst wenn es so wäre, ist es jetzt nicht mehr so." Im Blick des Mädchens taucht Trauer auf.
   "Aber Newt. I-ich liebe dich. Nach all den Jahren sehe ich dich endlich wieder. Lebend. Du musst mir glauben. Ich musste über zwei Jahre ohne dich leben." In Marias Augen steigen Tränen auf und Newt tut sie sogar etwas leid. Wenn sie recht hat, dann muss es echt schwer für sie gewesen sein.
   "Es ist nur so, dass ich mich daran nicht erinnere. Und es hat sich vieles geändert. Ich liebe dich nicht, okay?" Das Mädchen schüttelt ihren Kopf.
   "Nein, nicht okay. Newt, wi-wir waren so lange zusammen. Ich gebe das nicht einfach so auf." Langsam hebt Newt seine Hand und greift nach der Türklinke.
   "Ich muss jetzt gehen." Er drückt die Klinke nach unten, aber die Tür geht nicht auf. Sie ist abgeschlossen.
   "Du gehst nirgendwo hin, Newt." Maria kommt noch näher, so dass kein einziges Blatt Papier zwischen sie passt. Newt ist es wirklich unangenehm. Er hat eine Freundin und er hat eigentlich nicht vor sie zu hintergehen. "Newt. Gib uns noch eine Chance." flüstert sie nah an seinem Gesicht.
   "Maria! Lass das sofort!" Doch sie achtet nicht darauf. Schnell fährt sie dem Jungen unter sein Shirt und legt ihre Hände auf seinen Bauch.
   "Lass es einfach zu." murmelt sie hypnotisierend und drückt ihre Lippen auf sein. Newt will zurückweichen, was nicht funktioniert, wegen der Tür. Das Mädchen klebt wie eine Klette an ihm. Sie löst sich kurz von seinen Lippen, ehe sie Newt das Shirt über den Kopf zieht.
   "Maria, wi—" Sie unterbricht ihn, indem sie ihn wieder küsst. Irgendwas schaltet in Newts Kopf um und er fängt an den Kuss zu erwidern. Das bringt Maria zum grinsen. Newt zieht ihr das T-Shirt aus und wirft es auf den Boden, ehe er sie zum Bett schiebt. Kein einziges mal unterbrechen sie den leidenschaftlichen, verlangenden Kuss.

"Wo sind jetzt eure verdammten Griever? Wir laufen schon gefühlte Stunden hier rum." mosert Victoria und trottet den zwei Runnern hinterher.
   "Wenn du ruhig sein würdest, dann könnten wir auf Geräusche achten." knurrt Minho und Thomas wirft ihm einen warnenden Blick zu. Dann hören sie plötzlich ein klacken und dann ein surren. Alle drei bleiben stehen und Angst breitet sich in Victoria aus. Minho sprintet bis zur nächsten Abbiegung und schaut um diese. Thomas und Victoria folgen ihm leise.
   "Da ist einer." sagt der Keeper leise. "Und er bewegt sich auf uns zu." Victoria umgreift das Schwert, was sie seit Anbeginn der Nacht in ihrer Hand hält, noch fester.
   "Dann ist das wohl meine Chance. Gebt mir Deckung." Minho und Victoria nicken und dann geht Thomas um die Ecke. Victoria hat die Angst in seinen Augen gesehen. Er ist so mutig, dass er das macht. Thomas läuft los, auf den Griever drauf zu und dann gehen auch Minho und Victoria um die Ecke.
   Victoria erstarrt kurz, als sie das ekelhafte, glibberige Ding sieht. Es ist ungefähr so groß wie eine Kuh, aber hat sonst nichts tierisches an sich. Es hat Metallene Beine und eine Art Spikes, die aus seinem Körper kommen wenn es sich bewegt. Und Thomas rennt genau darauf zu.
   "Hey, Victoria!" Sie schüttelt ihren Kopf und konzentriert sich. Thomas ist bei dem Ding angekommen und weicht seinen Greifarmen aus. Er wartet auf den richtigen Zeitpunkt, bei dem er sich auf das Vieh wirft. Sofort greifen alle metallenen Arme nach Thomas. Einer erwischt Thomas und er wird gestochen.
   "Das war's! Wir müssen ihn da raus holen!" Minho stürmt mit zwei langen Messern bewaffnet auf den Griever zu. Victoria zögert kurz, ehe sie losrennt. Sie hebt das Schwert und schlägt auf das erste Bein des Grievers ein. Dieser gibt ein metallisches Geräusch von sich, aber scheint ziemlich unbeeindruckt zu sein. Stattdessen greifen jetzt ein paar Greifarme nach ihr.
   "Gut! Mach weiter so!" Sie schaut schnell zu Minho, der gerade von nur einem Greifarm verfolgt wird. Dann hebt sie ihr Schwert und schlägt auf die Greifarme ein. Einer kommt unerwartet von der Seite und erwischt sie an ihrer Hüfte. Mit schmerzverzogenem Gesicht taumelt sie etwas zurück. Die Greifarme bewegen sich wieder zu Minho und Thomas. Der Keeper ist inzwischen bei seinem Runner und versucht ihn von dem Griever zu heben. Victoria schlägt wieder auf ein Bein ein, bis die Aufmerksamkeit des Dings auf ihr liegt. Sie duckt sich unter Armen durch.
   "Minho! Beeil dich!" Immer wieder wehrt sie die Angriffe der Griever ab und manchmal ist es echt Haar scharf.
   Als sie das nächste mal zu Minho schaut, lehnt er Thomas gerade an die Wand. Er ist unaufmerksam und sieht nicht den Greifarm, der auf ihn zu steuert.
   "Minho! Pass auf!" Aber zu spät. Der Greifarm packt Minho und hebt ihn hoch. Der Keeper versucht sich mit seinen Messern zu befreien, aber alleine schafft er es nicht.
   Victoria springt kurzerhand auf den Griever und schlägt mit all ihrer überbliebenen Kraft auf den Greifarm ein. Langsam aber stetig sinkt sie in den glibberigen Körper des Grievers. Sie rammt die Spitze des Schwerts in den Körper des Viehs. Es schreit metallisch und plötzlich fällt der Arm ab. Minho fällt auf den Boden und knallt gegen die Wand. Der Griever beginnt mit zucken und Victoria springt schnell runter. Und dann explodiert das Ding. Minho und Victoria schauen sich schwer atmend an, ehe sich beide erleichtert und voll mit Griever-Schleim gegen die Wand lehnen. Victorias Blick fällt auf Thomas und sie robbt sofort zu ihrem Bruder. Schnell holt sie das Grief-Serum raus und spritzt es Thomas ohne zu zögern.
   "Lass uns zurück zum Gang gehen, der ins Glade führt." schlägt Minho nach einer Weile sitzen vor. Victoria nickt und steht vor Schmerz stöhnend auf. Kurz zieht sie ihr Shirt hoch. Ihre komplette rechte Seite ist offen und blutet relativ stark.
   "Wenn wir im Glade sind, musst du sofort zu Clint. Ich vermute, dass es genäht werden muss." Victoria schaut auf und nickt.
   "Du solltest dich aber auch untersuchen lassen." Minho nickt ebenfalls. Dann gehen sie zu Thomas, jeder legt einen Arm des Gladers auf ihre Schultern und gehen los Richtung Glade.

The Maze Is Just The BeginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt