Es war dunkel, als Harry aufwachte. Aber das sollte nichts heißen, es war meistens dunkel in ihrem Schlafzimmer, sobald die Vorhänge zugezogen waren. Es war auch kein absolut schwarzes Dunkel, eher dieses undefinierbare Grau, in dem man alles erstaunlich gut erkennen konnte.
Doch über all das dachte Harry nicht nach.
Stattdessen waren seine Gedanken bei der Person, die neben ihm lag. Ihm wurde bewusst, wie wunderbar es sich anfühlte, wie ihre beiden splitternackten, warmen Körper so eng aneinandergepresst dalagen. Und wie unbeschreiblich die letzte Nacht gewesen war.Harry hatte sich sein erstes Mal immer...seltsam vorgestellt. Beim ersten Mal war es schließlich noch ungewohnt und konnte sich gar nicht gut anfühlen, richtig?
Falsch. Draco hatte ihm das eindeutige Gegenteil bewiesen. Es war überirdisch gewesen.Harry strich sanft über Dracos nackte Brust. Aber es war nur eine federige Berührung; er wollte ihn nicht aufwecken.
Und es dauerte nur Sekunden, bis Harry mit den Gedanken nicht mehr in der Gegenwart war.Mit geschlossenen Augen und einem leichten Lächeln, dachte er daran, wie Draco ihn gestern geküsst hatte. Dracos Lippen hatten Harrys geküsst. Sie hatten an seinem Hals und den Schlüsselbeinknochen gelegen. Dracos Lippen an Stellen, die Harry den Verstand verlieren lassen hatten. Und all das mit so viel Liebe, dass Harry sich nicht sicher war, ob man daran platzen könnte.
Um sich nicht in der traumhaften Erinnerung zu verlieren, öffnete er wieder die Augen. Weil er sich danach fühlte, schlang er Draco seine Arme um den Oberkörper und platzierte seinen Kopf auf der warmen Brust.
Eine lange Zeit lag Harry einfach so und genoss das sanfte Atmen und das gleichmäßige Heben und Senken von Dracos Brust.
Doch er langweilte sich irgendwann. Also hatte er zwei Optionen. Er müsste entweder selbst wieder einschlafen oder Draco wecken. Wenn Draco wach wäre, würden sie garantiert eine Beschäftigung finden. Harry hätte da schon so ein paar Ideen.Weil er sich aber nicht entscheiden konnte (Draco zu wecken war verlockend, aber eigentlich wollte er ihn schlafen lassen), beschloss Harry, diese Entscheidung der Uhrzeit zu überlassen. Und als er sah, dass es erst 4 Uhr morgens war, entschloss er sich dazu, es nochmal mit dem Schlafen zu versuchen.
Das Problem war nur, dass er kein Stück müde war. Ganz im Gegenteil; er fühlte sich aufgeladen von Energie und wünschte sich, Draco würde es auch so gehen.
Dann fiel ihm ein, was die Weasley-Lösung für dieses Problem war. Tee. (Eigentlich war Tee die Weasley-Lösung für alles, aber das spielte ja keine Rolle.)
Also schlüpfte Harry aus dem Bett. Er setzte sich die Brille auf und zog sich eine Boxershorts über, die gestern achtlos auf dem Boden gelandet war – um ehrlich zu sein war er sich nicht mal sicher, ob es Dracos oder seine eigene war. Dann griff er noch nach seinem Zauberstab, der ihm ein wenig Licht machen sollte.
So tapste er halbnackt und mit einer spärlichen Beleuchtung in die Küche – er hatte nicht mit diesen Unterleibschmerzen gerechnet. Seine Füße begannen zu frieren, während er darauf wartete, dass das Wasser kochte. Die Wärme, die von dem immer stärker blubbernden Wasser ausging, erinnerte ihn an die Hitze, die gestern von Dracos Körper ausgegangen war. Harrys Körper war ebenso erhitzt gewesen. Sie hatten diese Hitze geteilt, als sich ihre Körper auf diese unbeschreiblich gute Weise verbunden hatten.
Harry merkte erst, dass er sich an die Küchenplatte gekrallt hatte, als es schon wehtat. Seine Fingerknöchel traten weiß hervor und schnell löste Harry seinen Griff.
Er goss den Tee auf und als dieser fertig war, machte er sich mit der heißen Tasse in der Hand zurück auf den Weg in ihr Schlafzimmer.
Draco lag wie vorher friedlich auf dem Rücken. Eine seiner weißblonden Strähnen war ihm in die Stirn gefallen. Mit einer Hand strich Harry sie weg.
Dann setzte er sich vorsichtig auf die Matratze, sodass er mit dem Rücken an der Wand saß und seine Füße unter die Decke schieben konnte. Er setzte die Brille wieder ab. Die Tasse hielt er in seinen Händen und wartete, dass der Tee kalt genug war, um ihn zu trinken.
Mit einem geflüsterten ›Nox‹ wurde es wieder dunkel im Zimmer.Während er so saß und seinen Tee trank, wirbelten seine Gedanken so wild umher, dass er jetzt wohl vollkommen aus dem Hier und Jetzt verschwand.
Bis ihn die eine Stimme zurück in die Gegenwart holte, für die Harry jeden Tag seines Lebens opfern würde.»Seit wann so nachtaktiv?« Harry zuckte leicht zusammen. Dracos Stimme war ein wenig rau vom Schlafen. Die grauen Augen waren jetzt nicht mehr geschlossen, sondern sahen zu Harry auf.
»Nachtaktiv?«, murmelte Harry leise. Er wollte nicht zu laut sprechen, er fühlte sich sowieso schon schuldig, dass er Draco geweckt hatte.
»Naja, normalerweise sitzt du nicht nachts im Bett und trinkst Tee.«, sagte Draco mit einem verliebten Lächeln, bei dem Harry sofort wieder dahinschmelzen könnte. Draco streckte eine Hand nach Harrys Arm aus und streichelte ihn. »Kannst du nicht schlafen, Harry?«, fragte er besorgt.
Nach einigen Sekunden schüttelte Harry den Kopf. Draco sah ihn verständnisvoll an und klopfte dann neben sich auf die Matratze.
»Komm, leg dich wieder hin. Ich verspreche dir, ich werde erst einschlafen, wenn du auch wieder süß träumst. Komm her.«Harry musste nicht überlegen, ob er der Aufforderung nachkommen sollte. Schnell stellte er die noch halb volle Tasse auf das Nachtschränkchen und legte sich dann wieder zu Draco. Der zog ihn direkt in seine Arme.
Wieder lag Harrys Kopf auf Dracos Brust. Harry schloss die Augen, während Dracos Finger sanft durch seine Haare fuhren.»Woran denkst du?«, fragte Draco nach einer Weile, in der Harry es noch nicht geschafft hatte, einzuschlafen.
»Gestern«, antwortete Harry schlicht, aber wahrheitsgemäß. Er öffnete die Augen zwar nicht, aber wusste, dass Draco lächelte.
»Was lässt dich an gestern denken?«, fragte Draco und jetzt konnte Harry das Lächeln hören.
»Alles. Du.«, antwortete er. Dann fügte er noch etwas hinzu. »Es war perfekt, Dray. Ich habe keine Ahnung, wie ich es ausdrücken soll. Es war so...gut. Habe ich dir schon mal gesagt, dass ich dich niemals verlieren will?«
»Es beunruhigt mich, dass du mir das erst sagst, nachdem wir Sex hatten.«, scherzte Draco. Und der Wahrheit entsprach es sowieso nicht. Harry hatte schon so oft gesagt, dass er ihn niemals verlieren wollte. Und jedes Mal machte es Draco unglaublich glücklich. So wie jetzt.
»Schlaf jetzt, Harry. Du kannst morgen noch so viel wie du willst über alles nachdenken.« Draco sagte es ganz sanft. Und er hörte nicht damit auf, durch die schwarzen Haare zu streicheln.
Harry bekam nicht mal richtig mit, wie er einschlief. Es war so ein unmerkliches Weggleiten, dass es gar keine Grenze zwischen Wach und Schlaf gab.
Und so merkte er auch nicht, dass Draco ihm noch Ewigkeiten, nachdem er eingeschlafen war, durch die Haare strich. Er wollte sicher sein, dass Harry jetzt auch wirklich schlafen konnte.
Draco wollte für den Rest seines Lebens dafür sorgen, dass Harry immer gut schlief._______
Ich weiß nie, wie ich die OneShots nennen soll...
Andere Verbesserungsvorschläge?

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Drarry OneShots
FanfictionJap, Drarry OneShots, ich denke, da gibt es nicht viel zu erklären. Natürlich gehören alle Figuren J.K. Rowling, aber die Handlungen sind mein Werk. Ich bin nicht kreativ, aber manchmal habe ich doch ein paar Ideen... Viel Spaß beim Lesen!