✔Dawn [02] [Supernatural]✔

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Das sollte doch wohl ein Witz sein. Vor dem Fenster eines Lokals, in dem ein Schild hing, blieb Dawn stehen und las die Worte Date Night. Sah sie wirklich danach aus, als müsse sie unbedingt einen Kerl kennenlernen? Und da es nicht auszureichen schien, mussten es gleich mehrere sein. Im Augenblick gab es ja nicht genug Probleme und andere Dinge, die es sich zu widmen galt. Dies beinhaltete keine Männersuche. Worin sah Crowley also die Notwendigkeit, dass sie einen Kerl kennenlernt? Vielleicht war es auch eine blöde Frage, aber es ergab nun mal keinen Sinn. Nicht alles muss Sinn ergeben, meldete sich Dawn Inneres und dennoch muss es einen Sinn oder Grund haben. Und diesen wollte sie wissen. Alles auf der Welt hat einen Grund, selbst wenn es zunächst nicht so scheinen mag.

Eine übertrieben motivierte sowie gelaunte Frau eilte sofort zur Türe, kaum das diese Dawn und Crowley hereinkommen sah und begrüßte beide dermaßen gut gelaunt, als gebe es nichts Besseres als Gäste zu begrüßen. Auf was für eine Droge war diese Frau bitte? Nein, nein, nein korrigiere auf welchen Drogen war diese bitte? Um ein Rauschmittel könnte es sich definitiv nicht handeln. Nasenflügel zuckend, schaute Dawn zu Crowley neben sich herunter, dessen Nerven ebenso wie ihre, dank der guten Laune Frau überstrapaziert wurde. Der Blick, den sich die beiden zu warfen, sagte so viel aus, erschieß mich oder auch, in was für eine Freakshow bin ich hier hineingeraten.

Nett und langweilig; einfach nur langweilig; nett aber ein kompletter Vollidiot; arrogantes Arschloch, dass sich nur dank Daddys Bankkonto alles erlauben konnte, aber selbst nichts auf die Reihe bekam, und wie sollte es anders sein, jene die kein Wort herausbrachten oder nur bloßes Gestammel, wenn ihnen eine Frau gegenübersaß. Wie anstrengend es auf Dauer war von den Schmerzen im Gesicht zu schweigen, ununterbrochen am Lächeln zu sein.

Nach dem achten oder zehnten Kerl, verschränkten Dawn die Arme auf dem Tisch und ließ ihren Kopf erschöpft hinauf fallen. Konnte dieses Horrorkabinett nicht endlich sein finden? Dass es tatsächlich Menschen gab, die so etwas freiwillig mitmachten. Unfassbar. Ein stinknormaler Besuch in einer Bar, um jemanden kennenzulernen, war deutlich angenehmer und weniger ätzend als dies hier.

Womöglich war es ihr erstes und damit Dawns einziges ehrliches Lächeln des heutigen Abends, nämlich dann, als sich ein kleiner schwarzhaarige Mann mit Scotch zu ihr setzte und zu nicken begann, weil dies eine eher unbehagliche Situation war, die er sich selbst zuzuschreiben hat.

„Hi", bevor sie beide, die gesamte Zeit über damit verbrachten, sich an zu schweigen, brach Dawn diese ätzende Stille, verschränkte die Finger in der Luft ineinander, legte ihr Kinn darauf ab und setzte ein spöttisches Lächeln auf, „Öfters hier?"

„Nein, als König der Hölle hat man keine Zeit für derartiges Vergnügen", natürlich, und ob das wirklich so stimmte, was Crowley behauptet mochte Dawn stark zu bezweifeln doch sie schob die Unterlippe vor und begann beeindruckt zu nicken, „Und Sie?"

„Das ist hier, ist nicht so meins und als rechtmäßige Königin der Hölle, würde man sich dies, unter normalen Umständen nicht antun", unter gar keinen Umständen, würdige sich Dawn eine Veranstaltung dieser Art freiwillig antun, und da waren wieder bei dem Thema freiwillig, was es nicht war, "Wenn man König der Hölle ist, hat man eine gewisse Verantwortung und dennoch sitzen Sie hier. Macht der Job so wenig Spaß?"

"Abgesehen davon, dass man nur von Idioten umringt ist und dem ganzen Papierkram", da hatte jemand eindeutig Freude daran gefunden, König zu sein und eine Horde Dämonen herumkommandieren zu dürfen, "Es ist etwas anderes als lediglich der König der Kreuzungen zu sein oder Liliths rechte Hand."

"Wirklich?! Und ich dachte, Schöpferin der Höllenhunde zu sein, wäre etwas Außergewöhnliches. Doch, es nichts Besonderes. Demnach schöner Lebenslauf muss ich zugeben. Sehr beeindruckend", vergnügt nahm Dawn einen Schluck von ihrem Bourbon, neigte ihr Glas zur Seite und schaute Crowley nachdenklich an, „Tochter der Finsternis und Nichte Gottes. Puh, wie langweilig. Irgendwas gab es noch. Aber was war es. Was noch..... warte..... mir fällt sicher noch etwas ein.... ah ja. Dawn, freut mich, die Dämmerung. Morgen- und Abenddämmerung oder Sonnenauf- und untergang sowie die Götterdämmerung. Such dir etwas aus. Geliebte, wenn man es so sagen darf, Lucifers, Erzengel und rechtmäßiger Herrscher über die Hölle."

„Sonst nichts Weiteres?!", nüchtern und zugleich herablassend wie eh und je, das war Crowley, wie Dawn ihn schon immer kannte, „Etwa wie Mätresse oder Königsschlampe?"

„Witzig", ebenso witzig wie, als würde man behaupten, Crowley würde nicht zuerst an sich und seinen Vorteil denken, wenn es um einen Deal ginge, „Was soll das ganze hier werden? Grundlos machst du ja nichts. Hau einfach raus, denn, es kann nicht schlimmer sein als.... das."

"Du bist zurück und das, bedeutet Veränderung. Entweder man steht auf Lucifers Seite oder auf deiner", oder seiner, aber das sollte erst einmal beiseite gelassen werden und außen vorstehen, weil das wieder eine andere Geschichte war, die sich Crowley danach widmete, sobald ersteres getan war, "Entweder du oder er. Ihr beide zusammen, ein Dämon, der auf beiden Seiten steht, wird nicht funktionieren. Meine trifft auf dich. Ich hasse nichts mehr auf dieser Welt als Lucifer und einige Dämonen sehen dies genauso."

"Demnach bin ich das kleinere Übel, welches zur Auswahl steht", sobald Zwei zur Auswahl stehen, wird immer gefragt, wer oder was das kleinere Übel von beiden ist, und es wird gehofft, dass die Wahl das weniger schlimme trifft, "Gut zu wissen aber es gibt keine Seite. Aktuell bist du König demnach bedeutet es eher, entweder Lucifer oder Crowley. Ich stand nicht zur Debatte, da ich von Beginn bloß die *Krone* trug, weil Lucifer Herrscher war. Ergo, ich habe nichts groß zu melden, wenn er die Hölle erneut übernimmt."

"Natürlich, ausgerechnet die Dämmerung lässt sich alles von ihrem geliebten Erzengel gefallen. Geht das überhaupt bei dir? Keine Widerworte zu geben oder mal nicht nicht zu widersprechen? Dieses, ich lasse mir alles gefallen und über mich ergehen, liegt nicht in deiner Natur", die überdrehte Frau, die jeden begrüßt hatte, läutete mit ihrer Klingel, als Zeichen dafür, dass die fünf Minuten vorüber waren und Dawn scheuchte Crowley mit einer Handbewegung endlich weiterzugehen, "Wach auf Schätzchen, die alten Zeiten sind vorbei...... wir sehen uns. Miststück"

"Ich liebe dich auch", nach einem Luftkuss zum Abschied hinterher, zwinkerte Dawn Crowley zu und vergaß um keinen Preis ihm noch einmal zu winken, "Crowley."

Der Abend nur besser werden.