So fühlte es sich also an, wenn man von jemanden, der einem sonst so nahe stand, vor den Kopf gestoßen wird.
Jede bisherige Person, der Dawn bis zum jetzigen Augenblick begegnet war, schrieb ihr ein Leben zu, welches nicht mal im Entferntesten ihren Ansichten, ihrem Wesen noch ihrer Einstellung entsprach. Am ehesten, was vielleicht eins hätte sein können, wäre Balthazar gewesen doch selbst dies, fühlte sich äußerst falsch an.
Niedergeschlagen öffnete Dawn die Türe zu dem Apartment auf, aus welchem sie am Morgen noch geflüchtet war, mit dem Schlüssel, der sich in ihrer Jacke befand; ließ diese ungeachtet ins Schloss fallen und warf in der Küchen bloß einen flüchtigen Blick zu Balthazar, der sich dort mit Castiel aufhielt und von beiden nun bemitleidenswert angesehen wurde. Niemand mochte diese Art von Blicke, denn dadurch gab man jemanden das Gefühl, bemitleidens- und bedauernswert zu sein. Und das wollte wirklich niemand sein.
"Gibt es keinen Alkohol?", fragte Dawn nach einer Weile und mehreren durchstöberten Schränkten später und dabei leider nichts andere fand als das, was sich traurigerweise Alkohol schimpfen durfte, "Das ist kein Alkohol, dass ist Wein. Wie viel soll man davon trinken, um seinen Frust für den Moment zu vergessen? Selbst ein Mensch braucht mehr als eine Flasche dazu..... Nicht aufregen Dawn, alles ist gut, auch wenn es nicht der Fall ist. Wir bekommen das schon hin. Wer Jahrtausende in der Hölle und mit Dämonen verbrachte, für den sollte dieser kleine Rückstoß ein Witz sein. Was machen, was machen..... Hey, haben wir noch irgendwo Kokain liegen? Einen letzten Rest davon."
"Genau davon habe ich gesprochen, Castiel", ohne es selbst mit eigenen Augen gesehen und erlebt zu haben, war es schwer zu beschreiben gewesen, was Balthazar am Morgen erlebt hatte, "Sie ist, wie auswechselt. Hast du eine Erklärung für eine dermaßen jähe Veränderung? Einfach so über Nacht. Du weißt selbst, wer sie ist und was immer dafür verantwortlich war, muss mächtig sein."
"Euch ist durchaus bewusst, dass ich euch zwei hören kann, weil wir uns in derselben Wohnung befinden? Normalerweise schreibt man Menschen ein dermaßen dämliches Verhalten gern zu", erwiderte Dawn prustend; setzte sich mit einer Flasche Wein in der Hand auf das Sofa im Wohnzimmer, welches mit der Küche verbunden war und nahm beide Beine hoch, um diese dicht an den Körper heranzuziehen, "Oh man, es gibt zwei Wesen im Universum, die stärker sind als ich, und zwei weitere, die mir ebenbürtig sind. Hinzu kommen noch so ein paar himmlische Gegenstände, die mich töten können. Anstatt die gesamte Zeit über davon zu reden, was mit mir nicht stimmt oder was diese 'Veränderung' verursacht hat, solltet ihr euch mal lieber die Frage stellen, was mit euch nicht stimmt. Mir geht es nämlich absolut blendend abgesehen davon, dass dies nicht mein Leben ist und all die Wesen, sei es Dämonen oder ihr nervigen Engelsgestalten, die meinen, ich sei eines von Gottes Geschöpfen. Falls ihr es vergessen haben solltet, ich war dort oben nie willkommen. Lassen wir aber mal all den Humbug, der gerade läuft, außen vor und zählen die Dinge und Wesen auf, die gewisse Kräfte besitzen, um derartiges zu fabrizieren."
Eine Handvoll fielen Dawn auf Anhieb ein, hinzukamen noch Zauber. Am Ende des Tages würde Liste lang sein. Sehr lang.
Sobald Normalität eingekehrt war, richtige Normalität, hatte Dawn dringend etwas zu erledigen, und zwar ohne Umwege oder Ausreden. Besser gesagt, etwas in Ordnung zu bringen.
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✔Dawn [02] [Supernatural]✔
FanfictionDas Spiel der Könige hat begonnen. Dawn ist zurück und dabei, eine Armee aufzustellen, um in die Schlacht zu ziehen und den Krieg der Hölle zu führen. Fortsetzung zu 'Horizon'. Lucifer | Supernatural Story Band 01: Horizon Band 02: Dawn Band 03: Luc...