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Ein Jahr später...

Konzentriert blickte ich auf mein kleines Notizbuch hinab, während das Kratzen des Stiftes die Luft erfüllte.

Ein leichter Wind kam auf und blies mir das lange Haar aus dem Gesicht, ich stockte und runzelte die Stirn.

Vor ein paar Monaten hatte ich angefangen, dieses Handbuch zu schreiben, fragt mich nicht warum. Ich hatte einfach das Bedürfnis, diese ganzen Sachen aufzuschreiben. Für keinen Bestimmten. Einfach so.

Ich lehnte mich gegen die Holzwand des Schuppens und blickte kurz in den Himmel hinauf. Es war Samstag und die Sonne brannte angenehm auf meiner Haut.

Und vielleicht - nur ganz vielleicht - versteckte ich mich.

Heute war Jagd.

Und ich hasste die Jagd. Die Jagd und den Blutrausch und alles andere. Deshalb hockte ich nun also hinter diesem alten Schuppen am Rande des Dorfes und hoffte, dass sie mich einfach vergessen würden.

Das war dämlich, ich weiß.

Bis jetzt war es ruhig geblieben, ich hatte aus der Ferne ihre Stimmen gehört und bis auf ein paar Vögel, die fröhlich über meinem Kopf zwitscherten, war niemand da.

Doch dann hörte ich plötzlich Schritte.

Ich hielt inne, der Stift in meiner Hand erstarrte.

Dann lauschte ich.

Okay, ja, sie kamen definitiv näher.

»Verdammt«, murmelte ich und wollte gerade aufspringen, um auf die andere Seite des Schuppens zu huschen, da durchschnitt seine Stimme die Stille.

»Ary?«

Ich stöhnte auf und sackte in mich zusammen, dann kam Cole hinter dem Schuppen hervor.

»Da bist du ja!«

Er stemmte die Hände in die Hüften, das Kinnlange, blonde Haar stob bei der nächsten Windböe nach hinten.

»Eza und ich suchen dich seit mindestens zehn Minuten«, meinte er und sah skeptisch auf mich herab.

Ich schmollte.

»Kannst du nicht einfach sagen, dass ihr mich nicht gefunden habt? Du weißt, ich hasse die Jagd...«, murmelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust, auch wenn ich die Antwort längst kannte.

Cole hob eine Braue.

»Du weißt, dass das nicht geht.«

Theatralisch seufzte ich auf und tat so, als würde ich jeden Moment in Ohnmacht fallen.

Cole konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, dann ließ er sich neben mir auf dem Boden fallen. Einen Moment saßen wir so da und starrten zwischen den Bäumen entlang.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt