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Ich bekam keine Luft mehr, alles schien sich zu drehen, schien zu verschwimmen

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Ich bekam keine Luft mehr, alles schien sich zu drehen, schien zu verschwimmen.

Nur sie nicht.

Ich wollte die Augen schließen, wollte es wirklich, doch ich konnte einfach nicht. Sie waren weit aufgerissen, voller Angst, voller Panik, voller Schmerz.

Konnten sich einfach nicht von diesem Anblick lösen.

Jemand griff nach mir, ich spürte nicht einmal, wie ich hochgezogen wurde, hörte die flehenden Geräusche, die aus meinem Mund kamen kaum.

Dieser Anblick... dieser Anblick... ihre Tragen waren vor der Veranda abgestellt worden, ihre Körper hoben sich klar unter den Lacken ab und dieses Blut... dieses ganze Blut.

Mir wurde schlecht, mein Herz... mein Herz...

Es war überall, das Blut... langsam suchte es sich einen Weg über den Boden, schien beinahe auf mich zuzukommen, als würde es mich verspotten, mich höhnisch angrinsen, rot erstrahlen, um mich zu blenden.

Nur mich...

Sie atmeten nicht. Sie atmeten nicht....

Ich flehte, flehte wie ich es noch nie getan hatte, rief verzweifelt nach meinen Geschwistern, jemand drückte mich an sich, doch ich konnte nicht wegsehen... ich konnte einfach nicht...

Ylva...

Ylva... meine Ylva... tu mir das nicht an... ich brauche dich doch... ich brauche dich doch Yve... lass mich nicht alleine... Ylva... rette mich... lass mich nicht ertrinken... ich brauche doch meine große Schwester... ich brauche dich doch...

Mein Mund öffnete sich, ich hatte keine Kraft mehr, merkte nicht einmal, dass Lilith mich hielt, meine Tränen vernebelten meine Sicht, doch da waren immer noch diese Tragen...

ihre starren Körper... das Blut... dieses ganze Blut...

Und auf einmal schossen mir ihre Augen in den Kopf.

Ylvas wunderschöne, wunderschöne grünen Augen, wie sie starr nach oben oben blickten, alles Leben, alle Liebe aus ihnen erloschen...

Fenris dunkle Augen... starr... einfach... tot.

Nein!

Ich schrie.

Ich rief ihre Namen, wehrte mich gegen Liliths Griff, sie hielt mich unerbittlich fest, es war beinahe so, als würde ein kalter Wind aufkommen der alle erschaudern ließ, die Lykanthropen gingen in die Knie, alle waren da, ich konnte nicht aufhören zu schreien, die Gardisten hatten Lupa und Phelan weggebracht, meine Mutter war vor ihren Leichen zusammengebrochen, mein Vater hielt sie, Lilith wollte mich wegbringen.

»NEIN!«

Ich schrie.

Nein! NEIN!

Ich muss doch zu ihnen... ich muss ihnen doch helfen... sie brauchen doch meine Hilfe...

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt