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Das flimmernde Licht der Laterne erleuchtete das dicke Buch, welches auf meinen Knien ruhte, sowie die hohen Regale um mich herum

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Das flimmernde Licht der Laterne erleuchtete das dicke Buch, welches auf meinen Knien ruhte, sowie die hohen Regale um mich herum.

Ich blinzelte müde, zwang mich allerdings, mich weiter auf die immer wieder verschwindenden Buchstaben zu konzentrieren.

Meine Fingerkuppen strichen die raue Seite entlang, dann blätterte ich um. Es raschelte und ich musste mir ein Gähnen verkneifen, während mein Kopf drohte, gegen die Fensterscheibe zu fallen.

Irgendwie hatte sich diese eine bestimmte Fensterbank so ziemlich in der hintersten Ecke der Bibliothek, in den letzten Tagen zu meinem Stammplatz entwickelt, so auch jetzt.

Ich wollte gar nicht wissen, wie spät es war, aber ganz sicher lange nach Mitternacht.

Ich war wie immer bei Alec gewesen, dem es mittlerweile Gott sei Dank wieder etwas besser ging, so dass er bei einer anstehenden Flucht auch ohne Hilfe laufen könnte.

Die Wölfe bemühten sich kein einziges Mal mehr zu ihm herunter, sie schickten ihm nur jeden Morgen eine Scheibe trockenes Brot und ein Glas Wasser hinunter, dass durch eine Klappe an der Wand hinunter befördert wurde.

Naja, jedenfalls war ich, nachdem ich mich von Alec verabschiedet hatte, wieder zur Bibliothek gelaufen.

Es war beinahe so, als hätten meine Füße sich ihren eigenen Weg gesucht, denn ich hielt es definitiv nicht mehr aus, ohne Antworten herumzulaufen.

Knapp zwei Wochen waren vergangen und wir hatten absolut nichts heraus finden können. Das durfte einfach nicht so weiter gehen! Wir mussten unbedingt nach North Carolina! Am besten schon gestern...

Ich seufzte schwer und blätterte erneut um, während meine Augen wieder drohten, zuzufallen. Ich gähnte und lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe, weil er sich einfach so unendlich schwer anfühlte.

Die meiste Zeit hatte ich mich übrigens in der Bibliothek vor Will versteckt, dessen Blicke ich langsam echt nicht mehr aushielt.

Und da waren dann auch noch Poppys Worte, die mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollten, so sehr ich es auch versuchte, ich konnte sie einfach nicht verdrängen.

Alec musste mich mittlerweile für akut geisteskrank halten, so komisch ich mich in den letzten Tagen benahm, allerdings konnte ich mir einfach nicht helfen.

Poppy hatte eben alles durcheinander gebracht und auch nach Alecs fünftem »Verdammt Aruna was ist denn mit dir los?!«, hatte ich bloß stumm mit dem Kopf geschüttelt.

Ziemlich erbärmlich, das wusste ich selbst, aber was solls. War ich halt komisch, kannte er ja eigentlich gar nicht anders von mir...

Und hey, die Dumpfbacke benahm sich ja auch manchmal komisch, also!

Seufzend blätterte ich wieder um, während die Lampe zu meinen Füßen immer noch fröhlich vor sich her flackerte.

»Ich guck mir das jetzt ganze zwei Wochen an und langsam wird es echt erbärmlich.«

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt