Aruna wächst behütet im Pacem Pack auf, geschützt durch das Dasein einer Alphatochter.
Doch das Mädchen ist anders. Eine Rote, wie man sie nennt. Keine Helle, die die Nachfolge gemeinsam mit einem Dunklen hätte übernehmen können. Rote bringen Unglü...
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»Wie war dein Sommer?«, fragte ich gut gelaunt.
Ben hatte immer noch mindestens fünf Minuten eingeplant, in denen wir uns draußen unterhalten konnten. Naja, jetzt nur noch vier.
Er zuckte mit den Schultern und sah dann stirnrunzelnd an mir vorbei.
»Nichts Besonderes, Wandern in Italien, wie immer«, meinte er abwesend und strich sich über die Krawatte, wie er es immer tat, wenn er nachdachte.
Verwirrt runzelte ich die Stirn - was war denn mit dem los? - und drehte mich um, um zu sehen, was ihn so ablenkte.
Es traf mich wie ein Schlag.
Alle starrten sie an. Natürlich. Ich ja auch. Die kalte Panik packte mich.
»Wer sind die denn?«, fragte Ben verwirrt.
Doch ich wusste es. Mir wurde schlecht. Ganz vorne liefen Alec und Mik, hinter ihnen fünf weitere Ven. Drei Jungen, zwei Mädchen.
Ich wagte es nicht, mich zu rühren, während sie über den Schulhof schritten, umklammerte mein Amulett so fest ich konnte, sodass meine Knöchel weiß hervortraten.
Ich spürte die Anspannung der Lykanthropen um mich herum, hörte sie geradezu in meinem Kopf aufknurren.
Doch ich konnte nichts anderes tun, als Alec, ihren Vic, anzustarren. Er war hier. Verdammte Scheiße er war hier!
Wie gestern trug er ein schwarzes T-Shirt, sodass man die Praes mehr als deutlich erkennen konnte und genau wie gestern fiel ihm das tiefschwarze Haar ins Gesicht.
»Die gehören bestimmt irgendeinem albernen Kult an«, meinte Ben angeekelt und starrte mich verwundert an, als ich endlich aus meiner Starre erwachte und mich hinter ihm versteckte.
Scheiße! Scheiße, scheiße, scheiße!
Er dufte mich auf gar keinen Fall sehen! Ich wäre geliefert!
»Aruna, was...?«, fragte Ben verwirrt und wollte einen Schritt zur Seite gehen, doch ich klammerte mich an seinem Hemd fest und behielt ihn genau da, wo er stand, damit sie mich nicht sahen.
Ben krampfte sich sichtlich zusammen bei so viel Körperkontakt, doch aus irgendeinem Grund blieb er einfach stehen und verbarg mich vor ihren Blicken. Mir fiel kein plausibler Grund ein, wieso.
Mit angehaltenem Atem beobachtete ich, wie sie in das Gebäude traten und es war, als würden alle demonstrativ ausatmen. Mich eingeschlossen.
Lautes Getuschel machte sich breit und vor Erleichterung ließ ich meinen Kopf gegen Bens Rücken fallen, bis mir wieder einfiel, dass es ja eben Ben war.
»'Tschuldige«¸murmelte ich und ließ hastig von ihm ab.
