80

3.6K 252 55
                                    


Einen Moment noch blickte ich Isla nachdenklich hinterher, die schnurstracks auf die Tür zusteuerte und die Augen nicht von ihrem Knauf nahm, als hätte sie Angst, andernfalls wieder etwas Falsches zu sagen, was ich laut Will nicht hören sollte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Einen Moment noch blickte ich Isla nachdenklich hinterher, die schnurstracks auf die Tür zusteuerte und die Augen nicht von ihrem Knauf nahm, als hätte sie Angst, andernfalls wieder etwas Falsches zu sagen, was ich laut Will nicht hören sollte.

Schließlich seufzte ich, mein Blick glitt an meine Seite und plötzlich stahl sich ein kleines, böses Grinsen auf meine Lippen.

Alec hätte bei diesem dummen Einfall bestimmt die Augen verdreht und doch hätten sich seine Mundwinkel etwas hochgezogen. Wenigstens ein klitzekleines bisschen. Das wusste ich.

Aruna, hätte er gesagt. Du bist das nervigste Mädchen, das ich jemals kennengelernt habe.

Ich schluckte schwer.

Vielleicht war es doch keine gute Idee, dachte ich plötzlich. Immerhin musste ich mich konzentrieren, ihn zu finden. Ich musste herausfinden, wo die Zellen waren, solche Albernheiten schienen da so... dumm.

Mit einer plötzlichen Entschlossenheit, die mit einem Mal in mir aufkam, ballte ich die Hände zu Fäusten.

Heute Nacht, dachte ich. Heute Nacht würde ich zu einer kleinen Expedition aufbrechen, so verdammt groß konnte dieses beschissene Haus dann ja doch nicht sein! Einen Plan hatte ich nicht wirklich, doch wenigstens, die Gewissheit zu haben, wo er war, ich brauchte sie einfach.

Und das war der Punkt, der mich an meinem dämlichen Aruna-Plan zweifeln ließ. Vielleicht sollte ich mich bis zur Nacht möglichst unauffällig verhalten und mich vor allem benehmen, nicht, dass dieses verkorkste Rudel noch auf falsche Gedanken kam.

Doch allein der Blick auf das beschissene Kleid neben mir reichte. Ein entschlossener Ausdruck trat auf mein Gesicht, Isla war mittlerweile schon abgehauen und ich sprang schwungvoller auf, als ich sollte, mit voller Absicht fuhr ich durch mein dunkelrotes Haar, ließ sie noch wirrer von meinem Kopf abstehen, als sowieso schon.

Zielstrebig vergrub ich meine nackten Zehen in dem weichen Teppich und starrte nach draußen, in die Richtung, die dem Pfahl am nächsten kam.

»Keine Sorge«, murmelte ich mit geballten Händen und musste wohl vollkommen geistesgestört wirken.

»Ich werde sie schon zur Weißglut treiben, so wie dich. Und heute Abend finde ich heraus, wo du Idiot steckst.«

Mit aller Macht versuchte ich das mulmige Gefühl herunterzuschlucken, dass in mir aufkam, das Bild, das Alec geboten hatte, den Gedanken, wie schlecht es ihm ging, wie schwach er ausgesehen hatte... Alec... der Alec...

Nein! Hör auf!

Rumheulen bringt dir jetzt auch nichts, verdammt Aruna heul doch wenigstens einmal nicht rum und konzentrier dich darauf, ihn hier raus zu bekommen! In den letzten Monaten hast du zu viel geheult, wenn alles gut werden soll, musst du etwas dafür tun! Versink nicht wieder in Selbstmitleid, wie immer.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt