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Ich wartete. Wieder wartete ich. Ich hasste warten.

Doch diesmal war es schlimmer, dieses Mal hasste ich es noch mehr.

Noch nie hatte ich diese unendliche Unruhe gespürt, die meinen ganzen Körper zu zerfressen schien.

Ich klammerte mich an den kleinen Beutel, den mir Isla geschenkt hatte und in den ich zwei belegte Brötchen und eine Flasche Wasser vom Abendessen gestopft hatte.

Ich hatte warten müssen, bis Falkenauge endlich verschwunden war, was gefühlt eine halbe Ewigkeit gedauert hatte, bis ich mir das Essen endlich unauffällig hatte einstecken können.

Alec hatte bestimmt hunger.

Ich schluckte schwer und blinzelte einmal, während ich vollkommen still auf dem Bett saß, die Beine angwinkelt und nicht in der Lage, mich zu bewegen.

In meinem Kopf rauschten seit Stunden die schlimmsten Szenarien durch, wie ich ihn vorfinden würde, denn, dass ich ihn finden würde, stand außer Frage.

Heute Nacht. Heute Nacht würde ich ihn finden und herausholen. Das war klar.

Zittrig strich ich mir eine Strähne meines Haares hinter mein Ohr, die sich bereits wieder aus dem unordentlichen Zopf gelöst hatte, den ich mir irgendwie gemacht hatte, damit meine Haare mich bei meinem Vorhaben nicht störten.

Der Tag war schrecklich gewesen. Noch schrecklicher als sonst schon und ich war mehr als einmal versucht, einfach zu dieser beschissenen Handschuh-Pflanze hinzurennen, die mir im Übrigen verdammte Kopfschmerzen bereitete, und wie eine Verrückte an der Wand hinter ihr herumzukratzen.

Wills Frage bezüglich des Rudels hatte ich äußerst geschickt mit einem »Ich denk darüber nach«, abgewimmelt und den restlichen Tag hatte ich vor Aufregung kaum mit ihm gesprochen.

Aber sollte der Idiot sich lieber darauf einstellen! In dieser Nacht würde ich verschwinden, auf nimmer wieder sehen, bis in alle Ewigkeit!

Nur um Isla tat es mir leid.

Unvorsichtig wie ich nun einmal war, hatte ich mich besonders überschwänglich von ihr verabschiedet, kurz bevor sie zu Bett gegangen war. Beinahe hätte mein dummes, idiotisches, eingeschränktes Ich angefangen zu heulen.

Ich würde sie vermissen, das konnte ich jetzt schon sagen...

Ganz anders als all die anderen Flachpfeifen hier, obwohl Mary manchmal ganz nett war und Poppy ohne Asher ebenfalls recht amüsant war.

Nervös sah ich auf die Armbanduhr, die Will mir letztens geschenkt hatte.

Zwanzig vor Zwölf.

Und da fasste ich einen Entschluss.

»Ach scheiß doch auf die zwanzig Minuten!«

Und mit diesen äußerst entschlossenen Worten sprang ich einfach vom Bett auf.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt