*Sicht Patrick*
Ich saß im Auto und fuhr die lange Strecke der Autobahn entlang. Manu saß neben mir und sang Laut das Lied im Radio mit. Die Sonne war schon am Untergehen und das Ziel war noch lange nicht in Sicht. Das Navi zeigte 274km an. Ich seufzte. „Was los, Schnuggibär?", fragte Manu spielerisch. Ich schaute kurz zu ihm, um meinen Blick kurz danach wieder auf die Straße zu richten. „Ich will einfach nur nach Hause", seufzte ich. Manu drehte das Radio leiser. „Wir sind ja bald da", antwortete er und ich sah aus dem Augenwinkel, das er mich anlächelte. „Ich kipp tot ins Bett."„Warst ja auch ziemlich lange unterwegs gestern", antwortete Manu und legte sachte seine Hand auf meine, die auf dem Schaltknüppel lag. „War anstrengend. Schlafen wäre eine Option." Ich musste Gähnen. Manu schaute mich nun besorgt an. „Wollen wir wo anhalten, damit du dich bisschen ausruhen kannst? Nicht, dass du am Steuer einschläfst." Ich schüttelte nur meinen Kopf. Ich wollte nur schnell nach Hause. „Bist du dir sicher?", hakte er nun nach. Ich nickte. Sein Daumen strich über meinen Handrücken. „Okay. Aber wenn es nicht mehr geht, machen wir eine Pause." Somit war das Thema beendet.
*Sicht Manuel*
Ich trug den Koffer in unsere Wohnung hinein. Patrick war schon vorgegangen, um sich zu Duschen. Ächzend setzte ich ihn im Flur ab, hängte meine Jacke auf, zog meine Schuhe aus und trottete in die Küche. Im Kühlschrank befand sich nichts, außer Margarine und eine Packung Käse. Ich seufzte. Und auf irgendwas aus der Kühltruhe hatte ich auch keine Lust. Also wählte ich die Nummer von unserem lieblings Lieferservice und bestellte uns Pizza. Palle hatte bestimmt auch Hunger. Der nette Mann am Apparat meinte, dass die Lieferung in 30min bei uns ist. Ich bedankte mich und setzte mich dann im Wohnzimmer auf die Couch. Patrick duschte heute ziemlich lange. Ich lehnte mich zurück und starrte zur Decke.
Mit ihm heute über das Thema zu reden, was mich so beschäftigte, war zwecklos. Ihm ging es nicht gut und dann damit zu kommen wäre ziemlich asozial. „Aua!", brüllte Palle plötzlich aus dem Badezimmer raus. Ich sprang wie von der Tarantel gestochen auf und lief zu ihm ins Bad. Ich riss die Tür auf und schaute ihn an, wie er neben der Dusche saß, mit dem Handtuch auf den Beinen liegend. „Was ist?", fragte ich besorgt und musste erstmal zu Atem kommen. „Ich bin ausgerutscht und mit dem Hinterkopf auf die Badewannenkante geknallt", murrte er und rieb sich den Kopf. Ich kniete mich vor ihn. „Zeig mal." Er drehte seinen Kopf, damit ich ihn sehen konnte. Bis auf eine Rötung und einer Beule war nicht zu sehen. „Ist dir schlecht?", fragte ich also. Ich wollte sichergehen, dass er keine Gehirnerschütterung hatte. „Nein. Nur Kopfschmerzen", antwortete er und sah mich verzweifelt an. „Du bist so ein Tollpatsch", murmelte ich und strich ihm über die Wange. Er senkte seinen Blick und sah traurig auf seine Füße. „Ich habe Essen bestellt. Heitert dich das auf?", fragte ich lächelnd. Er hob seinen Blick und sah mich wieder an. „Ein Kuss würde mich mehr aufheitern." Ich grinste, nahm sein Kinn sanft in die Hand und drückte meine Lippen auf seine. Behutsam bewegten sich unsere Lippen aufeinander. Seine Hand glitt an meinen Nacken und so hielt er mich bei sich. Das Klingeln unserer Tür unterbrach uns. „Essen ist da. Zieh dir was an", grinste ich, ging aus der Hocke und schritt zur Tür. Ich gab dem Lieferanten noch Trinkgeld, bedankte mich und wünschte ihm noch einen schönen Tag. Dann brachte ich die Pizza in die Küche, um sie auf Teller zu machen.
Gesättigt saßen wir auf der Couch und schauten Nachrichten. Patrick hatte immer noch Kopfschmerzen und hatte die Augen geschlossen. Wieder ein falscher Moment, um ihn auf meine Sorgen anzusprechen. Ich war langsam ungeduldig. Ich holte Tief Luft, um sie danach stark aus meiner Lunge zu pressen. „Hm?", fragte Patrick daraufhin. Ich rieb sein Bein. „Nichts." Sein eines Auge öffnete sich und er schielte zu mir rüber. „Was ist?", fragte er abermals. Ich drückte den Ton des Fernsehers runter und setzte mich schräg hin, damit ich ihn besser sehen konnte. Nun öffnete er sein zweites Auge und drehte seinen Kopf zu mir. Sein Blick war fragend. „Palle. Ich weiß, dir geht's nicht gut. Aber ich muss mit dir reden", fing ich an. Es fiel mir schwer, es auszusprechen. „Dann rede", sagte er nun mit fester Stimme und richtete sich mehr auf, um mich besser sehen zu können. Ich presste meine Lippen aufeinander. Sein Blick versuchte mich zu durchdringen. Was er wohl dachte, was kommt? „Hör mal. Irgendwie ist mir so viel klar geworden. Mama ist alt und ich habe Angst, das ihr was passiert. So wie bei deinem Vater. Ich vermisse meine Familie ungemein. Ich weiß, du liebst Hamburg und willst hier alt werden. Doch ich weiß nicht, ob ich hier alt werden will. Verstehst du?" Seine Augen waren geweitet und ich sah Angst da drin. In meinem Hals steckte ein Kloß und ich zitterte. Ich hatte Angst vor seiner weiteren Reaktion.
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Der Vater hinter der Maske
FanfictionFortsetzung von meiner Geschichte "Der Mann hinter der Maske" Manuel aka. GermanLetsPlay und Patrick sind in eine Gemeinsame Wohnung gezogen. Nun beginnt der Alltag und sie gründen eine Familie. Und wie es so will, hat das Schicksal so einige Hinder...