*Sicht Patrick*
Mein Herz trommelte Laut und jeder einzige Schlag hallte in meinem Kopf wieder. Ich verstand es nicht. Da saß mein Freund vor mir, zitternd, spielte am Saum seines Oberteils rum und sah mich total verzweifelt an. Ich verstand es einfach nicht. Wir waren doch glücklich. Ich hätte nie gedacht, dass unsere Beziehung so endet. Und das jetzt, wo er mir vor kurzem erst einen Antrag gemacht hatte. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich wollte was sagen, doch war zu geschockt. „Patrick. Wäre es zu viel verlangt, wenn wir nach Essen ziehen?" Seine Stimme war leise. Sehr leise. Ich schaute jetzt wieder zu ihm. Noch immer sah er mich mit diesem verzweifelten Blick an. Aber ich war erleichtert. Erleichtert, dass er nicht Schluss machte. Da hatte ich es wohl wieder falsch verstanden. Meine größte Angst wurde nicht wahr. Zum Glück. Ich atmete einmal aus und umarmte ihn anschließend fest. Zaghaft erwiderte er die Umarmung. „Ich weiß nicht. Ich vermisse meine Familie dann auch. Und mein Vater hatte gerade erst ein Schlaganfall", antwortete ich schließlich. Manu löste sich von mir. „Du verstehst mich nicht", murmelte er und drehte seinen Kopf zur Seite. Sein Haar fiel ihm vor sein Gesicht, sodass ich nichts außer seine braunen Strähnen sehen konnte. „Ich kann dich doch verstehen, Liebling. Nur, ach man. Manu, hör mir zu." Ich nahm seine Hände in meine. „Lass mir das durch den Kopf gehen, ja? Manu, ich liebe dich und ich will das du glücklich bist. Okay? Lass mich eine Nacht drüber schlafen." Er nickte kaum merklich. Ich strich sein Haar zu Seite und nahm dann sein Gesicht zwischen meine Hände, damit er mich ansehen musste. „Deiner Mutter wird schon nichts passieren. Sie ist doch Fit und meinte selbst, dass es ihr gut geht." Er legte seine Hände auf meine, die noch immer an seinen Wangen lagen. „Ich weiß. Trotzdem fehlt sie mir. Genauso wie meine Brüder und meine Schwester. Sie sind alle so weit weg. Vor allem Mama fehlt mir, dass es schon weh tut. Ich würde sie einfach so gerne um mich haben, so wie du deine Eltern." Mit den Worten schloss er seine Augen. „Ich denke drüber nach, wie wir das handhaben, ja?", sagte ich abermals und drückte ihm einen Kuss auf.
*Sicht Manuel*
Aus dieser Nacht des Nachdenkens wurden zwei. Dann drei und vier. Eine Woche. Ich traute mich nicht nachzufragen. Jeder erledigte seinen Tagesablauf, abends lagen wir auf dem Sofa und kuschelten. Doch noch einmal darüber gesprochen, hatten wir nicht. Ob er es absichtlich nicht ansprach, wusste ich nicht. Doch ich vermutete es. Als wir gerade wieder auf dem Sofa lagen, kuschelte ich mich auf ihn rauf und küsste ihm sein Hals. „Was wird das?", kicherte er. „Soll ich aufhören?", fragte ich schelmisch und grinste ihm frech ins Gesicht. Er schüttelte seinen Kopf und umschlang meinen Körper mit seinen Armen, damit ich wohl ja nicht auf die Idee kam, abzuhauen. „Nur unter einer Bedienung", grinste ich weiter. Er hob fragend seine Augenbrauen. Mein Grinsen wurde weniger, bis es ganz erlosch. „Rede mit mir."
Sein Blick wurde nur noch fragender. Seine Augen musterten meine und suchten nach einer Antwort. Doch die gab ich ihm nicht. Als ob er nicht selbst drauf kam. „Worüber?", fragte er dann doch. Ich setzte mich jetzt neben ihn und seufzte. Er setzte sich ebenso hin und schaute mich mit seinem verwirrten Blick an. „Du wolltest darüber nachdenken." Sein Blick wurde entspannter und er lächelte leicht. „Ich habe nachgedacht. Aber vielleicht findet sich ein Kompromiss." Jetzt war ich es der Irritiert war. „Wie jetzt?" Er rutschte näher an mich, sodass unsere Knie sich berührten. „Du willst nach Essen. Ich will in Hamburg bleiben. In Essen habe ich niemanden. Und wie wäre es, wenn wir uns eine Wohnung in Köln suchen. Das ist nah an Essen und dort sind auch meine Freunde."
In meinem Kopf ratterte es. Es wäre schon ein Kompromiss. Palle kann wieder mehr mit seinen Freunden machen und ich kann meine Familie öfter sehen. Ich lächelte. „Das wäre ein Kompromiss", sagte ich dann. Palle strich über mein Knie. „Ich muss das nur wieder meinen Eltern erklären. Lass uns aber nicht zu voreilig handeln mit der Wohnung. Umziehen ist anstrengend. Und ich will auch eine schöne Wohnung haben." Ich nickte und beugte mich vor, um ihn küssen zu können. Ich war erleichtert, das dieses Thema vom Tisch war. Jetzt konnte ich bald meiner Mutter bescheid geben. „Lass uns einfach bald nach Wohnungen im Internet schauen. Sie muss ja groß genug sein und am besten etwas abgelegen. Fans und so", sagte ich. Palle nickte und küsste mich wieder. Mein lächeln ging mit in den Kuss hinein.
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Der Vater hinter der Maske
FanfictionFortsetzung von meiner Geschichte "Der Mann hinter der Maske" Manuel aka. GermanLetsPlay und Patrick sind in eine Gemeinsame Wohnung gezogen. Nun beginnt der Alltag und sie gründen eine Familie. Und wie es so will, hat das Schicksal so einige Hinder...