*Sicht Manuel*
„Guten Morgen Liebling", hörte ich Patricks Stimme neben meinem Kopf. Müde öffnete ich meine Augen und schaute in seine Braunen hinein. „Hey", sagte ich kratzend und streckte mich, wobei ich ein undefinierbares Geräusch von mich gab. „Wir haben in einer Stunde einen Aufnahmetermin mit Maurice", sagte er und stand auf. „Was für ein Aufnahmetermin? Habe ich was verpasst?", fragte ich und beobachtete, wie Palle sich umzog. „Kann sein das du schon am schlafen warst. GTA und so", erklärte er und warf mir einen Hoodie zu, den ich auch anzog. Dann rieb ich mir verschlafen über mein Gesicht. „Ich Wette ich habe geschlafen. Oder so fast", brummte ich. „Deine Augen waren noch offen gewesen", lachte Patrick mich an und ging aus unser Schlafzimmer. Ich seufzte und schlug die Decke zurück. Die Kälte des Raumes umhüllte meine Beine und ich fröstelte kurz. Socken überziehen und eine Jogginghose.
Dann ab in die Küche, uns zwei etwas zu essen zaubern, damit wir in der Aufnahme keinen Hunger bekamen. Das ist nämlich suboptimal.
Ich starrte eine lange Zeit in den vollen Kühlschrank, jedoch wollte mir nichts einfallen. „Liegt da drin eine Leiche oder was ist da sonst so Interessant?", lachte Patrick, als er die Küche betrat. Beschämt schloss ich den Kühlschrank. „Müsli", nuschelte ich in mich hinein. Mir war das Müsli eingefallen. „Müsli?", fragte er glucksend und setzte sich in unsere Essecke. „Du auch?", fragte ich und er nickte. Also nahm ich zwei Schalen und zwei Löffel aus dem Schrank und stellte sie hin. Dann noch die Milch und das Müsli. Schoko, um genau zu sein. Er schüttete sich zuerst was ein, danach ich. Irgendwie schnürte sich mein Magen zu und ich bekam nichts runter. Gelangweilt stützte ich mein Kinn in die Hand und schloss die Augen.*Sicht Patrick*
Ist er jetzt am Tisch eingeschlafen? Leicht grinsend nahm ich den letzten vollen Löffel in den Mund. Manu hing dort wie ein Schluck Wasser. Seine eine Haarsträhne hing in seine Schale hinein und war voller Milch. Sein Haar war mittlerweile so lang, dass sie ihm bis zu den Brustwarzen gingen. Weswegen er sie so wachsen ließ, wusste er nicht mal selbst. Aber es stand ihm. Irgendwie war er heiß. Ich schlürfte meine Schüssel aus und stellte sie leise in die Spüle. „Liebling." Ich tickte Manu gegen den Kopf, worauf er hochschrack. „Du bist eingeschlafen", lächelte ich ihn an. Er blinzelte verwirrt. „Öh", gab er nur von sich und blickte runter zu seiner Schüssel. „Och man", seufzte er und zog die Strähne raus. „Iss mal auf. Ich mache unsere PC's fertig", sagte ich, klopfte ihm leicht auf die Schulter und ging in Manus Zimmer. Danach in meins. Die Computer liefen und gleich würde Maudado online kommen.
Ich wartete schon im TS und Manu jointe dazu. Dann öffnete ich mein Aufnahmeprogramm, plus Webcam und wartete. Manu redete nicht. Als Maudado endlich online kam, brabbelten wir lustig los. „Okay Leute", sagte ich und startete Webcam und die Aufnahme. „3...2...1...Moin Leute..."
Es passierten wieder einen Haufen Witzige Dinge. Als wir über eine Stunde gezockt hatten, beschlossen wir noch was für Maurice seinen Kanal aufzunehmen.*Sicht Manuel*
Ich saß am Schnitt von einem Flashgame. Die Aufnahme lag jetzt schon drei Stunden zurück und Patrick war immer noch in seinem Zimmer. Eigentlich ging er an diesem Wochentag nachmittags Joggen. Hatte er es vergessen? Ich stand auf und klopfte an sein Zimmer. Keine Antwort. Ich vernahm nur ein leises Schluchzen. Vorsichtig drückte ich die Tür auf und lugte hinein. Er saß an seinem Schreibtisch und weinte. Ich ging zu ihm und legte meinen Arm beschützend um ihn. Schnell kauerte er sich gegen mich und weinte nur noch mehr. „Was hast du, Schatz?", fragte ich. Er versuchte was zu sagen, allerdings brach seine Stimme weg oder es kam nichts aus seinem Hals heraus. Sorgsam strich ich seinen Rücken und nahm ihn nur fester an mich. Irgendwie schaffte ich es ihn zu beruhigen. „Papa", murmelte er und wischte sich dabei die Tränen weg. Das Blut in meinen Adern schien zu erfrieren. Ich stellte mir das schlimmste vor. „Was ist mit ihm?", hakte ich nach. Er schaute mir in die Augen. Seine waren schon ganz rot. Ich strich seine Wange und er schloss genussvoll die Augen. „Mama hat mich angerufen. Er liegt im Krankenhaus. Schlaganfall", flüsterte er und eine neue Träne rollte über sein Gesicht. Mein Blut floss wieder weiter. Zum Glück war er nicht Tod. „Soll ich dich ins Krankenhaus fahren?", fragte ich. Ich hatte genauso Sorge um Rainer wie Patrick. Auch, wenn er mich nicht wirklich mochte. Dennoch war er mein Schwiegervater. „Mama meint ich solle warten. Ihm geht's gar nicht gut. Morgen erst", schluchzte Palle los. Weiter seinen Kopf streicheln. Ich konnte mit meinen Worten nicht helfen. Wer will jetzt sowas hören wie "Es wird schon alles gut werden"? Das wäre das letzte. Einfach für ihn da sein, war das richtige.
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Der Vater hinter der Maske
FanfikceFortsetzung von meiner Geschichte "Der Mann hinter der Maske" Manuel aka. GermanLetsPlay und Patrick sind in eine Gemeinsame Wohnung gezogen. Nun beginnt der Alltag und sie gründen eine Familie. Und wie es so will, hat das Schicksal so einige Hinder...