Babyname

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*Sicht Patrick*

„Ich bin wieder da!", rief ich in die Wohnung, stieg währenddessen schon aus meinen Schuhen hinaus. Manu kam gerade die Treppe runter und warf sich mir in die Arme. „Endlich." Er klammerte sich wie ein Koala um meinen Körper. „Ich habe dich auch vermisst", kicherte ich und küsste ihn. Wir waren nur eine Woche getrennt gewesen, dennoch fühlte es sich an wie eine halbe Ewigkeit.

„Hast du geputzt?", fragte ich ihn, als ich ihn ins Wohnzimmer trug. „Fällt es so auf?", grinste er mich an. „Eigentlich nicht", gab ich zurück und legte ihn auf dem Sofa ab. Aber Manu dachte gar nicht daran mich los zulassen. Seine Arme lagen um meinen Hals. „Darf ich nicht mal Pinkeln gehen?" Ich schob meine Unterlippe vor. „Deinem Hundeblick kann ich nicht widerstehen", antwortete er und küsste mich schnell. Dann ließ er mich los. „Danke", lächelte ich und begab mich ins Badezimmer.

*Sicht Manuel*

Ich schaute lächelnd zur Decke hoch. Ich war unheimlich froh darüber, dass Palle wieder hier war. Ohne ihn fühlte ich mich nicht vollständig.

„Schon besser", sagte er und setzte sich neben mich. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. Sein lächeln lag auf mir. „Wie geht's deiner Mama?", fragte ich dann. Sein lächeln wurde schwächer. „Soweit ganz gut. Papa fehlt ihr nur sehr. Genauso wie mir." Jetzt sah er traurig zu Boden. „Liebling", seufzte ich, setzte mich auf und legte meinen einen Arm um ihn. Mit der anderen Hand nahm ich seine. „Ist schon scheiße", hauchte er. „Hast du ihn dieses Mal besuchen können?", wollte ich wissen. Langsam nickte er. „Irgendwie hat es gut getan, da ich etwas mehr abschließen konnte. Aber dann hat es die Wunden nur neu aufgerissen." Ich streichelte seine Schulter. „Aber wie geht's dir? Bald kommt ja unser Sohnemann." Jetzt lächelte er wieder. „Öhm, ja eigentlich ganz gut. Ehm, ich habe mit Micha telefoniert. Ich wusste nicht ob ich dir das erzählen soll, weil du schon genug Kummer in dich trägst. Aber sie hatten einen Autounfall und Chessie lag oder liegt noch in Lebensgefahr. Ich habe seit dem Anruf nicht mehr mit Micha sprechen können. Er hat auch nicht zurückgeschrieben." Sein Gesicht verlor an Farbe. „Denkst du sie ist?", fing er an. „Nein! Denk das nicht. Da hätte er doch etwas gesagt. Ich werde nachher nochmal anrufen, okay?", unterbrach ich ihn. Geistesabwesend nickte er. „Willst du dich mal umziehen gehen? Ich mache uns was Leckeres zu Essen und dann machen wir uns einen schönen Abend hier auf dem Sofa. Ich rufe dann gleich Micha an und sag dir dann sofort, was er gesagt hat." Palle nickte. Ich küsste seine Wange und ging in die Küche, um Nudeln aufzusetzen.

Als das Hack in der Pfanne briet, suchte ich Michas Kontakt heraus und drückte auf Grün. Lange klingelte es, bis er abnahm. „Micha. Gut das du abnimmst", begrüßte ich meinen alten Freund. „Hallo Manu", entgegnete er. „Wie geht's dir? Und wie Chessie? Ich habe nichts mehr von dir gehört und habe mir Sorgen gemacht." Nervös schob ich das Hack in der Pfanne hin und her. „Mir geht es gut. Chessie liegt auch nicht mehr auf der Intensiv. Sie kommt durch. Hat was auf den Schädel bekommen. Glück im Unglück", erzählte er mir. Erleichtert atmete ich aus. „Das sind ja gute Neuigkeiten. Palle wird sich freuen." „Ist er wieder da? Wie geht's ihm?", fragte Micha nach. „Er ist noch immer ziemlich traurig. Aber das kann ich ihm nicht verübeln. Ist ja vollkommen normal", antwortete ich. Die Tomaten schüttete ich nun zum Hack. „Ich will nicht wissen wie er sich fühlt", seufzte Micha. „Ich auch nicht. Es ist schon schlimm zu sehen, wie scheiße es ihm geht." „Redet ihr von mir?", fragte Palle jetzt hinter mir, worauf ich leicht zusammen zuckte. „Eh, ja", gab ich zu. Leugnen wäre in der Situation ziemlich dumm. „Gib ihn mir mal", sagte er und streckte seine Hand zu mir. „Micha, ich gebe dir mal Palle. Grüß Chessie von mir und richte ihr eine gute Besserung aus", sagte ich noch. „Mach ich. Danke", antwortete Micha mir noch, ehe ich mein Handy an Palle gab und ich den Nudeln und der Soße meine Aufmerksamkeit schenkte. Jedoch hörte ich zu, was die beiden sprachen.

*Sicht Patrick*

„Schön dich zu hören", sagte Michael direkt, als ich ihn begrüßte. „Ebenso. Ich habe von Chessie gehört. Ist alles gut mit ihr oder...?" Ich traute mich nicht weiter zu sprechen. „Sie ist außer Lebensgefahr und ihr geht es soweit gut. Ich besuche sie morgen wieder. Ich richte ihr von euch zwei schöne Grüße aus", sagte er. „Das ist lieb, danke. Bin ich froh, dass es ihr gut geht." „Mal was anderes Palle. Aus Manu bekomme ich überhaupt nichts raus. Wie wird euer Kind jetzt heißen?", fragte er mich dann. Mein Mundwinkel zuckte nach oben bei der Frage. Ich schaute jetzt zu Manu, wie er dort am Herd stand und versuchte eine Nudel aus dem Topf zu fischen. „Er wird Alec heißen", antwortete ich dann grinsend. Jetzt sah mein Mann zu mir rüber. Unverständnis breitete sich in seinem Gesicht aus. „Das ist ein schöner Name", lachte Micha ironisch. „Ich weiß. Der wird passen", grinste ich noch immer in Manus Richtung. „Moment mal", mischte er sich jetzt ein. Micha fing an zu lachen. „Wir nennen ihn Christian." Empört stützte er seine Hände in seine Seiten hinein. „Nein Alec", lachte ich jetzt. „Das diskutieren wir noch, werter Herr." Drohend zeigte er mit der Nudelgabel auf mich. Ich konnte nicht anders als zu lachen. „Ehekrise?", lachte Micha herzhaft in den Hörer. „Scheint so. Naja, ich wird dann mal dem Herren hier beim Tischdecken helfen. Sonst bekomme ich ihn gar nicht mehr dazu, zuzustimmen", sagte ich zu Micha. „Okay gut. Guten Appetit euch und viel Spaß beim Streiten", wünschte er. „Danke, bis denne", lächelte ich. „Tschüßi." Und dann legte er auf. Grinsend legte ich Manus Handy auf die Theke. „Er wird Christian heißen", murrte er und schüttete die Nudeln in den Sieb. Ich schlang meine Arme von hinten um ihn und küsste seine Schulter. „Diskussion angenommen."

Der Vater hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt