Mein Mann

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*Sicht Manuel*

Und da saßen wir nun vor dem Tisch. Gleich wäre Patrick nicht mehr mein Freund, sondern mein Mann. Ich war tierisch nervös und ich wusste, dass es ihm nicht anders erginge. Er hatte immer davon gesprochen, dass es eines seiner Lebensziele war zu heiraten. Und gleich ist es soweit. Hinter mir saß meine Mutter mit meinen Geschwistern. Mama hatte schon die Taschentücher in der Hand und schniefte leise vor sich hin. Patricks Eltern saßen hinter ihm. Jannis saß neben Palle und neben mir saß Peter. Unsere Trauzeugen. Im Hintergrund spielte ein leises Lied, was es nur umso schöner machte. Die Standesbeamtin begann mit dem bürokratischen Gefasel, was Palle und ich uns geduldig anhörten. Als sie fertig war, drehte sich Patrick leicht zu mir und nahm nun auch meine zweite Hand in seine. Erwartungsvoll sah ich ihn an. „Manuel", seufzte er lächelnd. Dann fuhr er direkt fort. „Ich kann es nicht glauben, dass wir jetzt so einen großen Schritt gehen. Zusammen. Das wir nun offiziell Heiraten. Das es möglich ist, diesen Bund einzugehen. Mit dir. Das du dich für mich entschieden hast, trotz all den Schwierigkeiten. Trotz der Gefahr die von unserer Liebe ausgegangen war. Manuel, ich liebe dich. Und ich werde dich immer lieben. Ich werde dich lieben egal was noch auf uns zu kommt. Ich will mit dir alt werden und später auf dem Sofa sitzen mit unseren Enkelkindern. Ich will deine Hand halten bis zu meinem letzten Atemzug. Ich will dich mein Leben lang ärgern dürfen, dich lieben dürfen." Er schluckte. Ich hatte mittlerweile glasige Augen. Ich wusste das Palle sehr schlecht drin war, solche Worte zu finden. Aber ich fand es trotzdem fürchterlich niedlich. Wie er dort mit leicht rosigen Wangen vor sich hin stotterte und sich irgendwelche Worte in den Mund legte. „Ich liebe dich, Palle", sagte ich und drückte seine Hand. Ich hörte meine Mutter nun lauter hinter mir schluchzen.

Und dann war es soweit. Die Unterlagen wurden unterschrieben und wir durften unsere Ringe austauschen. Sachte steckte ich den einen über Patricks Finger. Der mattsilberne Ring passte ihm perfekt.

*Sicht Patrick*

Meine Hand zitterte, als ich Manus Ring über seinen knochigen Finger steckte. Als ich ihm dann wieder in die Augen sah, glitzerten sie mich überglücklich an. „Ich liebe dich Herr Büttinghaus", hauchte er, bevor wir unsere Lippen miteinander vereinten. Es war ein inniger Kuss, der trotzdem nicht all zu lange dauerte. Ich konnte dieses Gefühl, was in mir war, nicht beschreiben. Ich war so glücklich, ich hätte heulen können, durch die Gegend springen und alle Menschen umarmen können, die mir in die Quere kamen.

Mein Kumpel Jannis umarmte mich herzlich. „Herzlichen Glückwunsch", sagte er und rieb mir den Rücken. Dann kam auch schon meine Mutter und umarmte mich fest. „Ich kann es nicht glauben Paddy. Ich freue mich so für euch", wisperte sie. Als wir uns lösten, sah ich in ihr rosiges Gesicht. „Danke Mama", sagte ich nur. Dann stand mein Vater vor mir. Zu meinem erstaunen umarmte auch er mich. „Schön das du glücklich bist, Paddy", sagte er leise. Verwirrtheit machte sich in mir breit. Doch ansprechen wollte ich es nicht. Alle gingen nach mir zu Manu und umarmten ihn. „Jetzt bist du mein Schwiegersohn", kicherte Monika und drückte mich herzlich an ihren kleinen Körper. „Es ist mir eine Ehre", sagte ich und schloss während der Umarmung meine Augen. „Hochzeitsfotos!", rief Manu und klatschte in seine Hände. „Das du mal freiwillig Fotos machst", lachte Peter und drückte seinen Bruder nochmal fest. Wir gingen auf das Deck des Schiffes und verteilten uns, sodass es schön aussah. Manu und ich standen Hand in Hand dort, breit grinsend. 

Der Vater hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt