Ein paar Drinks und lustige Geschichten später saßen wir nun immer noch in der Bar. Naruto erzählte uns etwas angetrunken zum dritten Mal die Geschichte, wie er gegen einen chinesischen, kleinen Ladenbesitzer beim Armdrücken verloren hatte.
„Ich geh mal aufs Klo!“, sagte Naruto und haute auf die Tischplatte. Anstatt sich einfach bei Jiraiya durchdrängeln, stellte er sich auf die Sitzbank und sprang über Jiraiyas Schoß hinunter.
Wir beide schüttelten den Kopf, während Naruto zur Toilette taumelte.
Es herrschte Schweigen zwischen uns, bis Jiraiya sich nach einigen Sekunden räusperte.
„Neji, ich muss dir etwas sagen. Ich kann dir vertrauen, du hast die letzten Jahre echt gut auf meine Bücher aufgepasst und du bist ein Freund von Naruto. Bitte, erzähl dem Kleinen hier von nichts, okay? Es würde ihn unnötig verunsichern und er würde alles stehen und liegen lassen. Er soll endlich ankommen und die Liebe seines Leben heiraten.“Ich sah ihn verwirrt an, doch nickte.
„Weißt du, ich hatte das letzte halbe Jahr zwei Herzinfarkte. Ich-“
Jiraiya erzählte, weiter und weiter, er erzählte mir in den fünf Minuten, in denen Naruto auf dem Klo war alles, was ihm in dem letzten Jahr zugestoßen war, welche Gefahren es alles für ihn gab, doch ich konnte nicht zuhören. Ich konnte nur die wichtigsten Stellen hören und das Letzte, was er sagte.
„Ich habe nicht mehr lange Zeit. Es könnte in ein paar Wochen oder Monaten aus sein.“
Ich schluckte, krallte meine Finger in meine Hose und musste erstmal verarbeiten, was ich da gerade gehört hatte.
„Erzähl Naruto nichts, okay? Wenn das Ende da ist, dann ist es da.“
Ich spürte ein paar Tränen in meinen Augen und versuchte sie zu verdrängen.
„Denkst du, ... du schaffst es bis ... zur Hochzeit?“, fragte ich leise.
„Ich weiß es nicht, doch ich hoffe nichts mehr, als meinen kleinen Scheißer am Altar stehen zu sehen.“
„Er hätte sich das Gleiche für dich gewünscht.“, sagte ich mit unterdrückter Stimme und rieb mir über meine Augen.
„Ich weiß, ich weiß ... Vielleicht hab ich ja bis dahin noch die eine an meiner Seite!“, meinte Jiraiya lachend und auch ich musste lachen.„Ist es schlimm, wenn ich jetzt nach Hause gehe? Ich meine, du kannst immer mit mir reden, aber ich brauche kurz Zeit für mich. Ich muss das kurz verstehen.“, fragte ich ihn.
„Natürlich, geh nach Hause und sammel deine Gedanken.“, erwiderte er und ich dankte ihm.
„Schönen Abend!“
„Und dir erst!“Die Nachtluft klatschte mir ins Gesicht und bereitete mir eine Gänsehaut. Ich schüttelte mich kurz und steckte meine Hände in die Hosentaschen. Ich sah kurz hoch in die Sterne, bevor ich nach Hause lief.
Ich musste auf andere Gedanken kommen. Ich wollte mir später um Jiraiyas baldiges Ableben Gedanken machen. Aber wie konnte das sein? Warum erzählte er es mir erst jetzt? Wir hatten uns ein halbes Jahr, alle zwei Monate gesehen. Warum hatte er mir da es nicht gesagt? Warum tat er solche Sachen? Warum behielt er alles immer für sich alleine?
Ich schniefte kurz, weil ich merkte, wie die Tränen wieder aufstiegen und schüttelte meinen Kopf. Andere Gedanken, andere Gedanken!
Der Alkohol benebelte meine Sinne zum Glück nicht allzu sehr. Ich hatte Glück, dass ich den Alkohol nun ganz gut vertragen konnte. Manchmal war es wirklich gut, was ich mir in meiner Jugend alles geleistet hatte. All der Alkohol und all die Mädchen zahlten sich mal aus!
Es gab tatsächlich nur ein Mädchen, dass ich mir als Ziel ausgesucht hatte, aber es trotzdem nicht geschafft hatte sie in die Kiste zu kriegen. Und das war Tenten. Aber sie hatte mir auch gezeigt, dass es so viel mehr gäbe, als nur Sex und Alkohol.
Was mich bisher, seitdem ich Tenten kennen gelernt hatte, am meisten interessierte, war wie sich Sex anfühlte, wenn man ihn mit einer Person hatte, die man liebte. Ich hatte noch nie die Erfahrung und das ist eigentlich traurig mit meinen fast dreißig Jahren.
Die Blicke, mit denen ich Tenten immer angesehen hatte, waren von Anfang an anders. Ich zog sie nie mit meinen Augen aus oder so etwas Ähnliches. Ich sah sie mir an, ihre Mimik uns Gestik, ihre Haare, ihre Augen, ihre Wangen, ihre Lippen, ihre Nase, ihre Brüste, ihre Taille, ihre Hüfte, ihre Beine.
Ich hätte Stunden damit verbringen können, sie so anzusehen und mir immer wieder zu sagen, wie wunderschön sie war.
Ich drückte auf den Schalter einer Ampel und sah gerade aus, auf die gegenüberliegende Straßenseite. Ich schüttelte kurz meinen Kopf, rieb mir dabei über meine Augen, weil ich einfach nicht fassen konnte, wozu der Zufall im Stande war. Niemals im Leben würde Tenten dort drüben stehen!
Doch sie stand da wirklich. In ihrem gelben Kleid, mit ihrer Tasche über ihrer schmalen Schulter.
Sie wank mir zu und auch ich hob kurz meine Hand.
„Soll ich zu dir rüberkommen? Ach, egal! Ich komm rüber! Beweg dich nicht vom Fleck!“, rief sie über die Straße und wartete gar nicht darauf, dass die Ampel ihre Farbe änderte, sondern sah einfach über die leere Straße und rannte schließlich zu mir herüber.Wie schaffte sie es, dass sie mich selbst jetzt noch aus der Bahn werfen konnte? Wie war das möglich? Ich hatte auf einmal alles vergessen. Jiraiya, die Hochzeit, meine Arbeit waren wie weggeblasen. Alles was zählte, war einfach nur noch Tenten.
Kurz bevor sie bei mir ankam, verlangsamte sie ihre Schritte und war drauf und dran endlich die Straße überquert zu haben, doch die Bordsteinkante machte ihr einen Strich durch die Rechnung.
Sie stolperte und ich fing sie auf. Sie lag in meinen Armen, sah zu mir hoch und als ihr Braun auf meine Augen traf, wusste ich, dass es nun einen Neuanfang für uns geben würde.
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harmony tea - naruto.
Fanfic2. Teil von Konoha Internat ACHTUNG, BUCH TIEFGRÜNDIGER ALS ES SCHEINT! Fast zehn Jahre ist es her. Neji hatte den Verlag seines Onkels übernommen und war nun ein sehr erfolgreicher Verlagschef. Tenten arbeitet in ihrem Café und es lief wirklich al...