#20 Lebendig

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Immer noch mit den Öhrchen auf dem Kopf, ließ sie sich auf die Couch fallen.

"Gott, bin ich fertig.", stöhnte sie und drehte sich auf ihren Bauch.

"Wir waren auch lange dort.", erwiderte ich und ließ mich neben sie wieder.

"Die Achterbahnen waren sooo toll~", säuselte Tenten verträumt wie ein kleines Mädchen und schloss ihre Augen.
Ich lächelte und schaute noch draußen zum Sonnenuntergang. Es sah so aus, als würde die Sonne im Meer ertrinken. Die Strahlen der Sonne ließ das Wasser in orange glitzern. Wahrlich ein vollkommener Augenblick.

"Ich glaub,", fing ich an, "es ist Zeit für eine  Abkühlung."

Auf meinem Gesicht bildete sich ein verschmitztes Grinsen und ich erhob mich wieder.

"Huh? Was redest du da?", nuschelte Tenten, doch hatte ich sie schon längst an ihrer Hüfte gegriffen und mit Schwung über meine Schulter geworfen. Die Öhrchen fielen von ihrem Kopf auf den Boden.

Sie kreischte laut auf und krallte sich sobald sie Halt hatte in mein T-shirt fest.

"Neji, du Hundesohn! Lass mich verdammt nochmal runter!", protestierte sie, doch ich konnte nur lachen und lief nach draußen zur Terrasse.

"Gott, was hast du vor?", fragte sie panisch, als ich die Stufen hinunterging und den Sand unter meinen nackten Füßen spürte.

Als ihr klar wurde, was meine Absicht war, strampelte sie noch viel mehr und kreischte.

"Nein, nein, nein! Lass mich runter! Und hör verdammt nochmal auf zu lachen!"

Sie spielte auf meinem Rücken mit ihren Fäusten Schlagzeug, doch ich ließ mich davon nicht beirren.

"Okay, okay, okay!", meinte sie dann und ich blieb stehen.
Es trennten uns gerade vielleicht zehn Meter vom Wasser.

"Was ist?", fragte ich sie.

"Lass mich runter."

"Dann läufst du weg."

"Werd ich nicht."

"Echt jetzt?"

"Indianaehrenwort."

Seufzend ließ ich Tenten runter und sobald sie Halt hatte, holte sie ihre gekreuzten Finger vor mein Gesicht und zog die Haut unter ihrem Augen herunter. Sie grinste mich breit und hinterlistig an wie keine Zweite und rannte los.

An mir vorbei versuchte sie durch den Sand zu stolpern, doch dadurch, dass Gott mir längere Beine verliehen hatte, hatte ich sie nach fünf Sekunden wieder eingefangen.

Ich schloss meine Arme um ihren Bauch und trug sie so die letzten Meter zum Wasser vor mir her. Natürlich strampelte sie wild mit ihren Beinen und versuchte sich hochzustützen. Mittlerweile hatte sich das panische Kreischen in ein lautes Lachen verwandelt.

Das Wasser um meinen Füßen war kalt, aber das hielt mich nicht davon ab, noch weiterzugehen.

Nun zog Tenten schon die Beine ein, weil sie kein Stück mit dem Wasser in Berührung kommen wollte.

Sie quiekte auf, als ihre Zehen doch noch das kühle Wasser strichen und das war der Moment, wo ich mich umdrehte.

Mit Blick auf das mintgrüne Haus ließ ich mich mit ihr fallen.

Es war so kalt unter Wasser, aber gleichzeitig fühlte ich mich plötzlich lebendig. Mehr als ich jemals zuvor war.

Ich ließ Tenten los und wir beide kamen gleichzeitig wieder an die Oberfläche. Meine Kleidung klebte an meinem Körper, aber das störte mich irgendwie gar nicht.
Außer Atem strich sie sich ihre Haare aus dem Gesicht und brach in schallendes Gelächter aus. Ich betrachtete sie, wie sie vor Lachen ihre Augen zusammenkniff und sich krümmte.

harmony tea - naruto.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt