Kyung Park - Ordinary Love
Ich hatte nichts mehr von Tenten gehört. Wochenlang kam kein einziger Ton von ihr. Selbst als ich sie von der Arbeit abholen wollte, war sie nicht da. Ich stand bestimmt zwei Stunden vor dem Café, aber sie lief nicht mal an meinem Auto vorbei. Als sei sie vom Erdboden verschluckt. Sie reagierte kein einziges Mal auf meine Anrufe oder Nachrichten. Ich machte mir solche Sorgen und dieser Streit tat mir so leid, aber wenn sie mir nicht mal die Möglichkeit gab, mich dafür zu entschuldigen, dann wusste ich auch nicht weiter.
Ich starrte auf die Straße vor mir. Der Verkehr lief besser als gedacht, das hieß Naruto musste nicht allzu lang warten. Ich schaute kurz in den Rückspiegel, wo Hinata saß. In ihrem wunderschönen Kimono, mit goldenen Verzierungen. Ihre Haare waren hochgesteckt und eine weiße Blume befand sich in ihnen. Wenn Naruto nicht heult, wenn er sie am Altar sieht, dann hat er sie absolut nicht verdient.
„Bist du aufgeregt?“, fragte ich sie schmunzelnd und konzentrierte mich dann wieder auf die Straße vor mir.
„Natürlich.“, antwortete sie.
„Wäre auch komisch wenn nicht, stimmt's?“
„Genau.“, erwiderte sie kichernd und legte ihre Hände in den Schoß.„Ich hoffe, der Tag wird gut ausgehen.“
„Was soll denn schiefgehen?“, fragte ich sie dann.
„Ich weiß nicht. Naruto ist ein Chaot und ach, man. Ich weiß doch selbst nicht. Was ist, wenn auf einmal alles in Flammen steht?“
Lachend schüttelte ich mit meinem Kopf.
„Mach dir nicht so viele Sorgen, Hinata. Die Hochzeit wird perfekt, davon bin ich überzeugt.“, versicherte ich ihr.Es herrschte kurzes Schweigen, bis Hinata wieder das Wort ergriff.
„Sag mal, was ist zwischen dir und Tenten los?“Die Frage haute mich um. Sie versetzte mir wortwörtlich einen Schlag auf den Hinterkopf. Ich schluckte.
„Warum ... fragst du?“
„Zwischen euch stimmt was nicht. Das spüre ich. Sag schon. Was ist zwischen euch beiden vorgefallen?“Ich seufzte. Ich musste das Thema wechseln. Ich konnte mich jetzt nicht vor Hinatas Hochzeit über Tenten auskotzen. Das sollte der perfekt Tag werden und mein Probleme hatten da nichts zu suchen.
„Sag mal-“
„Versuch jetzt nicht das Thema zu wechseln!“Augenrollend sah ich wieder in den Rückspiegel. Leicht wütend schaute Hinata mich an. Sie zog ihre Augenbrauen tiefer ins Gesicht und zog ein Stück ihre Unterlippe hervor. Ich seufzte, als diesen Blick sah und gab schließlich nach.
„Wir haben uns gestritten, okay?“, sagte ich dann und schaute wieder auf die Fahrbahn.„Das hab ich mir schon gedacht. Sag schon. Worüber genau?“, fragte Hinata weiter nach.
„Ich weiß nicht, ob ich dir das sagen kann.“, sprach ich unsicher.
„Das heißt, es war wohl ein Problem von Tenten, oder?“
„Genau.“
„Okay, gut. Dann lasse ich dich erstmal in Ruhe, okay? Aber bitte kläre das mit ihr, Neji. Ich ... finde, dass ihr euch zusammen raffen solltet. Ihr habt beide ein gemeinsames Ende verdient.“
Warm lächelnd schaute ich zu Hinata in den Rückspiegel.
„Danke, Hinata. Das werde ich. Mach dir bitte keinen Kopf darum. Kümmer du dich jetzt erstmal um deine Hochzeit.“
Sie kicherte und nickte eifrig.Als wir ankamen am Ort der Veranstaltung, lief direkt Hanabi aufgeregt auf mich zu. Mit dem Zeigefinger in der Luft schaute sie mich tadelnd an.
„Ihr seid viel zu früh da!“
„10 Minuten. Passt doch. Naruto ist doch schon da, nicht wahr?“, entgegnete ich und schlug die Autotür zu, während ich auf die andere Seite lief, um Hinata die Tür zu öffnen.
„Ja schon, aber-“
„Mensch, geh da jetzt rein, sag dass die Braut da ist und dann geht's los.“, sagte ich augenrollend und öffnete Hinata die Autotür.„Gut, bis gleich!“, rief Hanabi und lief so schnell zurück, wie sie nun mal auf hohen Schuhen laufen konnte.
Ich reichte meiner Cousine die Hand und zog sie aus dem Auto auf ihre Beine. Sie hielt meinen Arm fest und sah lächelnd zu mir hoch.
„Du kannst noch abhauen, Hinata.“, machte ich einen Scherz. Darauf fing sie an zu lachen und ich musste schmunzeln. Halb lachend schüttelte sie ihren Kopf und sah wieder zu mir nach oben.
„Naruto ist der Richtige. Ich weiß es einfach. Ich werde diese Hochzeit nie bereuen.“, meinte Hinata und ich glaubte ihr da voll und ganz. Sie hatte ihren Seelenverwandten gefunden und würde ihn nie im Stich lassen.„Na, dann los.“
Und so gingen wir die ersten Schritte über den kleinen Steinweg entlang, der uns in den Garten eines Schreines führte. Kurz bevor wir um die Ecke kamen, sah ich Hanabi am Wegesende stehen, die kurz große Augen machte und dann sagte: „Sie kommen!“, und schnell auf ihren Platz rannte.
„Bist du bereit?“, fragte ich Hinata das letzte Mal und sie nickte.
„Natürlich.“Und so gingen wir um die Ecke. Und mir werden immer die Blicke in Erinnerungen bleiben, die alle Hinata ansahen, als wäre sie die schönste Frau der Welt. Ich werde niemals vergessen, wie Narutos Mund offen stand und plötzlich eine Träne aus seinem Augenwinkel lief. Ich werde niemals vergessen, wie ich Naruto Hinata übergab und er mich einfach nur angrinste. Ich werde nie vergessen, wie die beiden sich gegenseitig ihre Tränen aus dem Gesicht wischten.
Und ganz besonders werde ich nie vergessen, wie mein Blick durch die Menge wanderte und an Tenten hängen blieb, die mich dann mit ihrem sehnsüchtigen Blick gefangen hielt.
Und irgendwie vergaß ich die Hochzeit und starrte nur Tenten an.
Tenten, die keine Pandazöpfe mehr trug.
Tenten, die schwanger war.
Tenten, die erwachsen war.
Tenten, die sich verändert hatte.Ich lächelte ihr leicht zu und ich war erleichtert, als sie es auch tat.
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harmony tea - naruto.
Fanfic2. Teil von Konoha Internat ACHTUNG, BUCH TIEFGRÜNDIGER ALS ES SCHEINT! Fast zehn Jahre ist es her. Neji hatte den Verlag seines Onkels übernommen und war nun ein sehr erfolgreicher Verlagschef. Tenten arbeitet in ihrem Café und es lief wirklich al...