#25 An meiner Seite

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CHEN - Sorry (Cover)

"Es ist ganz schön kalt. Irgendwie hatte ich Hoffnung, dass es hier wärmer ist als in Japan."

Tenten kicherte und zog ihren braunen Mantel enger. Ihre kleine, rote Nase war in meinem Schal vergraben und ihre Hände steckten ganz tief in ihren Jackentaschen.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr?", erwiderte ich.

Tenten nickte kräftig, stimmte mir zu, doch letztendlich war es immer noch nicht das, was sie sagen wollte. Etwas beklemmte sie ganz schrecklich, doch ich traute mich nicht, nachzufragen. Sie würde es schon selbst sagen. Das würde sie. Darauf vertraute ich.
Sie stieg auf den Bürgersteig, breitete ihre Arme aus. Ihre Haare wiegten im eisigen Wind und der Schal wurde glatt nach hinten gezogen. Ich schluckte, als ich sie ansah. Tenten schien in jenem Moment voller Freiheit, doch komischerweise wirkte es nur wie ihr Wunsch. Ich griff nach ihrer kalten Hand, hielt sie sanft, doch versuchte ich ihr Halt zu schenken.
Sie drehte sich zu mir, schaute mich mit ihren durchdringenden braunen Augen an.
Mir blieb die Luft weg. Sie war so wunderschön.

"Waah!", kam es plötzlich aus ihrem Mund und sie weitete überrascht ihre Augen, als der Bürgersteig vorbei war.
Aus Reflex zog ich sie sofort zu mir und drehte sie in meine Arme.

Ich spürte ihr Herz klopfen. Es klopfte so laut. Ich redete mir ein, es war nur der Schreck.

"Alles klar?", fragte ich sie.
Sie sah zu mir hoch, ihr ganzes Gesicht total rot. Mein Herz machte einen Aussetzer.
Sie nickte zögerlich und presste ihre Lippen aufeinander.

Ich ließ sie los. Sie zuckte zurück. Tenten biss sich auf ihre Lippe und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
"Danke.", sprach sie und drehte sich um.
Ich stellte mich neben sie und hielt ihr meine Hand hin.

"Ich will nicht, dass du dich verletzt.", sprach ich und sah in ihre braunen Augen, die mich geschockt musterten. Vorsichtig legte sie ihre Hand in meine. Ihre Finger zitterten.

"Ist dir etwa so kalt?", fragte ich und umschlang ihre Hand mit meinen Fingern.

Sie musste lächeln. Ihre Finger umschlangen ebenfalls meine Hand.
Sie grinste zu mir hinauf.

"Jetzt nicht mehr.", sprach sie und mein Herz leuchtete auf.

Wie konnte ich auch nur vor ein paar Stunden gedacht haben, sie aufgeben zu wollen? Hatte ich mir den Kopf gestoßen? Was hatte mich nur dazu geritten?

"Neji."

"Ja?"

Ich schaute zu ihr hinab, doch als unsere Blick sich trafen, schaute sie ganz plötzlich weg.
Verwirrt stand ich da und wusste nicht ganz, was das gerade war.

"Sag mal, warum guckst du mich immer so an?", fragte sie und da konnte ich ihr rotes Gesicht erkennen.
Sie zog eine Schnute und schaute in die Ferne.

Schüchtern strich sie sich eine braune Strähne hinter ihr Ohr. Ich musste lächeln und ließ ihre Hand los. Verwundert schaute sie hinab. Ich seufzte und legte vorsichtig meine Hände an ihre kalten Wangen.
Sie wurden sofort durchblutet.
Tenten konnte nicht anders als nun aufzuschauen. Als sich unsere Blick trafen, erblühte etwas in mir. Mein Herz machte einen Hüpfer.

"Ich hoffe doch aus dem gleichen Grund, weshalb du wegsiehst."

"Neji.", wisperte sie und plötzlich veränderte sich etwas in ihrem Blick. Sie sah mit einem Mal so traurig aus.

"Warum magst du mich überhaupt?"

"Wie bitte?", erwiderte ich verwundert. Sie legte ihre Hände auf meine und nahm sie von ihrem Gesicht.

harmony tea - naruto.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt