I wait - day6
„Tenten?", fragte ich schlaftrunken und öffnete langsam meine Augen. Vor dem Licht schützend hielt ich mir meine Hände vor die Augen. Wir hatten wohl gestern vergessen, die Vorhänge zuzuziehen.
Ich setzte mich langsam auf und sah mich in der Wohnung um. Sie war totenstill und ich schien das einzige Lebewesen hier zu sein.„Tenten? Bist du Zuhause?", fragte ich ein weiteres Mal nun etwas lauter und setzte mich an die Kante der Couch.
Schließlich erhob ich mich und streckte mich erstmal ordentlich, bevor ich ihre Wohnung absuchte.Im Bad war sie nicht, in dem Zimmer von Momojii auch nicht, also blieb nur noch ihr Schlafzimmer.
An der Tür drückte ich die kalte Klinke hinunter und schob sie vorsichtig auf, traf aber sofort auf Widerstand.
Etwas stärker drückte ich gegen sie und hörte danach etwas Dumpfes umfallen, aber konnte nun das Zimmer betreten.
Als ich mit beiden Beinen im Zimmer stand und ehrlich gesagt hoffte, Tenten in ihrem Meer aus Kissen zu finden, seufzte ich, als dem nicht so war.Ich richtete meinen Blick auf das, was ich vorhin umgeworfen hatte. Eine Kiste mit der großen, schwarzen Aufschrift Kama, also Sense, war mir zum Opfer gefallen.
Ich bückte mich zu ihr hinunter und stellte sie wieder auf, aber natürlich lagen noch ein paar Sachen aus dieser Kiste auf dem Boden verteilt.Zu meiner Verwunderung waren all das Babysachen. Ich lächelte, als ich den violetten Strampler in der Hand hielt. Kazumi hatte bestimmt eine Erinnerungskiste für Tenten geführt, wie es viele Eltern taten.
Als nächstes bekam ich ein Buch zu fassen. Ein Notizbuch, genauer gesagt. Es war schwarz und ich konnte meiner Neugierde nicht widerstehen, also öffnete ich es. Als ich es aufklappte, sprang mir direkt ein Ultraschallbild ins Gesicht.
Ich betrachtete es schmunzelnd und stellte mir Baby Tenten vor, doch nach genauerem Hinsehen, ließ mich etwas stutzen.
Das Datum auf dem Bild stammte von vor vier Jahren.
„Ich bin wieder da-"
Die gerade noch trällernde Stimme brach in sich zusammen. Die Brötchentüte in ihrer Hand ließ sie sinken und ihr Gesichtsausdruck ließ sich in keinster Weise definieren. Wie gebannt starrte Tenten auf das Bild in meiner Hand.
Sie krallte ihre Finger in die Tüte und starrte dann auf ihre Füße.„Was tust du da, Neji?“, fragte sie mit zitternder Stimme.
„Was zur Hölle ist das?“, entgegnete ich darauf, doch ich bekam keine Antwort. Stattdessen hörte man das Knistern der Tüte, weil Tenten noch fester zudrückte.
„Verschwinde aus meiner Wohnung.“
„Du warst schwanger, verdammt.“, sprach ich das aus, was Tenten mir wohl verheimlichen wollte.
Sie biss sich auf ihre Lippe und kniff ihre Augen zusammen.
„Von ihm, stimmt's?“, ich knirschte mit meinen Zähnen.
„Halt die Klappe!“, sagte sie nun lauter und ließ die Tüte auf den Boden fallen. Sie legte ihr Gesicht in ihre Hände und ihr Körper bebte unaufhörlich.
„Warum, Tenten? Warum?"
„..."
„Sieh mich an!", sagte ich etwas lauter.
Tentens Arme fielen schlaff herunter.
Sie hob langsam ihren Kopf und es rollten einige Tränen ihre Wangen hinab. Ihr Blick war so verbittert und voller Trauer, aber das konnte meine plötzliche Wut auch nicht mehr abhalten.„Oh, Gott. Warum immer er? Warum hat er alles von dir bekommen und ich nicht? Wir kannten uns länger, wir konnten uns alles sagen, aber er! Er war nur ein Fremder, der zufällig beim Tod deiner Tante anwesend war! Ich war es, der dir nach ihrem Tod zur Seite stand! Verdammt, ich war es, der dir Sesamknödel gemacht hat!"
Das Schluchzen von Tenten und mein Brüllen füllte den Raum. Sie rieb sich immer wieder unbeholfen mit ihren Handrücken über die Wange, doch es half ihr nicht.
„Bitte, sag mir, dass du ohne Momojii dich in mich verliebt hättest."
Sie schniefte, sah mich mit ihren feuchten Augen und ihren roten Wangen an.
„Ja, das hätte ich. Vielleicht. Womöglich. Aber Fakt ist, dass ich mich in Momojii verliebt habe. Und ich glücklich war. So unfassbar glücklich. Also, bitte mache mir unser Glück nicht kaputt. Bitte."
Ihre Stimme war nicht mehr als ein Krächzen.
„Aber ich wollte der sein, bei dem du glücklich sein kannst. Ich wollte immer dieser Mensch sein, bei dem du dein Glück findest. Und Momojii hat sich einfach eingemischt. Er hat sich einfach zwischen uns gedrängelt. Er hat mir mein Glück verwehrt."
„Neji, bitte hör einfach auf."
„Ich habe dich so sehr geliebt, verdammt. So sehr, dass ich alles für dich getan hätte. Du hast mich verändert, Tenten. Du bist der Grund, weshalb ich nicht mehr so gemein sein wollte. Deinetwegen bin ich ein besserer Mensch.“
Ich ging einen Schritt auf sie zu und schaute ihr in ihre braunen Augen.
„Als ich dich im Café wiedergesehen habe, da wusste ich, ich hatte meine Gefühle zu dir immer noch nicht vergessen.“
Ich streckte meine Hand nach ihrem Gesicht aus, wollte ihre Wange berühren, doch kurz bevor ich ihre Haut unter meinen Fingern spüren konnte, schlug sie meine Hand weg. Geschockt über ihre Aktion riss ich meine Augen auf.
„Hör auf so was zu sagen.", zischte sie und sah mich wütend an.
„Aber es ist die Wahrheit!", beharrte ich.
„Ist es eben nicht!", brüllte Tenten zurück, „Ich hab dir nicht dabei geholfen, dich zu verändern. Es war deine eigene Entscheidung! Und da wir grad beim Thema sind: Ich hab mich verändert. Ich bin erwachsen, verdammt. Wie kannst du also der Ansicht sein, dass du mich liebst? Ich habe Tag für Tag das Café am Laufen gehalten seit meinem Abschluss! Ich war schwanger und mein Kind hat nicht überlebt! Ich habe die wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren, ich habe so viele Fehler gemacht, aus denen ich gelernt habe! Verdammt, Neji! Ich hab mich verändert, du kennst mich gar nicht mehr! Hör auf, dich an meinem alten High School-Ich festzuhalten, denn ich bin nicht mehr die kleine Tenni mit den süßen Pandazöpfen. Ich bin Tenten Ama und leite ein Café.
Es sind 10 Jahre vergangen, Neji. 10 verdammte Jahre. Nimm nicht gleich an, dass du noch Gefühle für mich hättest!"Ich öffnete meinen Mund, doch schloss ihn wieder. Ich wollte noch etwas sagen, ich wollte ihr widersprechen, aber mir blieben die Worte im Halse stecken.
„Und jetzt verschwinde aus meiner Wohnung!"
Ohne weitere Worte ging ich an ihr vorbei, lief durch das Wohnzimmer, in dem wir heute Nacht geschlafen haben und aus der Wohnung. Als hinter mir ihre Tür ins Schloss fiel, wusste ich nichts mehr mit mir anzufangen. Tenten hatte recht.
Ich kannte sie nicht mehr.
Nach nem halben Jahr ist es endlich da, bishes.
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harmony tea - naruto.
Fanfic2. Teil von Konoha Internat ACHTUNG, BUCH TIEFGRÜNDIGER ALS ES SCHEINT! Fast zehn Jahre ist es her. Neji hatte den Verlag seines Onkels übernommen und war nun ein sehr erfolgreicher Verlagschef. Tenten arbeitet in ihrem Café und es lief wirklich al...