#9 Kitsch

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Einer nach dem anderen verabschiedete sich von uns und ging nach Hause. Sakura und Sasuke nahmen Tenten mit nach Hause und so konnte ich beruhigt einschlafen.

In der Nacht lag ich in einem Bett und starrte die Decke an.
Dieser Abend war so wunderschön kitschig. Ich stand nicht so auf Kitsch, ehrlich gesagt, aber dieser Abend, Gott, er hätte schöner nicht sein können. Ich hatte wirklich viel gelacht und hatte die Arbeit vergessen, einfach alles vergessen. Ich lebte da in diesem Moment, indem Tenten links von mir saß, gegenüber von mir meine Familie und rechts von mir meine Freunde.

Tenten hatte so viel erzählt und gelacht, dass mir das Herz aufging, bei jedem Ton, der aus ihrem Mund kam. Ich fragte mich wirklich, wie sie diesen Alltag schaffte, ohne Momojii. Es hatte ein ganzes Jahrzehnt gebraucht, bis ich mich von dem Tod meines Vaters erholt hatte. Bis ich endlich verstanden hatte, dass ich mein Leben nicht mehr so verbringen wollte.

Ich verspürte Momojii nie Eifersucht gegenüber oder Neid. Es hätte jeder Idiot sein können und ich wäre traurig gewesen. Es war einfach nur die Tatsache, dass ich nicht mehr an Tentens Seite stehen durfte. Dass ich sie nicht küssen durfte, nicht so berühren konnte, wie es nun mal Liebende taten. Eher dachte ich, dass er sich glücklich schätzen konnte.

Ich drehte mich auf die Seite, sah an die gegenüberliegende Wand und schloss meine Augen. Für einen kurzen Moment tat ich das, was ich lange nicht mehr gemacht habe und wieder voller Kitsch war.
Ich malte mir eine Zukunft aus, in der ich mit Tenten zusammengekommen wäre. In der sie meine Liebe erwidert hätte.
Ich glaubte fest daran, dass wir vier Jahre zusammen sein würden. Danach würde ich den Verlag erben und würde Tenten darum bitten meine Frau zu werden, weil ich wollen würde, dass sie weiß, dass ich sie liebe, auch wenn ich viel zu tun hätte. Dass sie das Wichtigste wäre, was in meinem Leben existierte.
Etwas später würden wir vielleicht Kinder bekommen. Mit Anfang dreißig vielleicht. Es wäre ein Mädchen, mit meinen Augen und ihrem Haar. Meiner blasser Haut und ihren langen Wimpern. Ich würde sie gerne Yuki nennen, da sie im Winter geboren werden würde, während es schneit. Yuki würde gerade fünf Jahre alt werden, wenn wir wieder schwanger werden und es wären diesmal Zwillinge. Zwei Jungs. Einer würde Natsu und der andere Akio heißen. Natsu und Akio sehen beide komplett gleich aus, weshalb für Yuki in den ersten Wochen wirklich schwer war, die beiden auseinander zu halten.
Unsere Kinder werden älter, haben zahlreiche Geschichten hinter sich, bis sie mit gepackten Kisten aus unserem Haus ausziehen und ein neues Leben in einer anderen Stadt anfangen würden. Yuki wäre Journalistin, Natsu ein bekannter Mangazeichner und Akio würde etwas gründen, was Menschen in Nöten hilft.
Yuki interessierte schon immer die Welt mit ihren Geschehnissen, dass sie Angst hatte immer etwas zu verpassen, sobald sie ihre Augen schließen würde.
Natsu zeichnete schon von klein auf gerne und besonders gerne las er Mangas. In seiner Schule wurde er dafür ausgelacht für seinen Traum als Mangazeichner, aber selbst vor seinem Abschluss wurden Menschen auf ihn aufmerksam und so hatte er seinen Durchbruch.
Akio war immer ein hilfsbereiter Junge. Er hatte tausende von Freunden, ihm schuldeten viele so unglaublich viel, dass ich es nicht mehr zählen konnte. Er war ein lieber und netter Junge, gab jedem Obdachlosen immer Geld und behandelte jeden gleich. Er war ein guter Mensch, der es verdient hatte, geliebt zu werden. Manchmal würde eher ruhig werden, ungewöhnlich ruhig, aber etwas später, wenn erwachsen wäre, würde die ungewöhnliche Ruhe nicht mal mehr für ihn existieren.

Und so sitzen, Tenten und ich, auf unserer Couch, sehen einen üblichen Film, würden uns an den Händen halten. Ich würde ihre Hand drücken, damit sie mich ansehen würde und dann würden wir uns anlächeln und denken, dass wir uns lieben.

Meine Gedanken triefen vor Kitsch, das ist fast schon eklig.

harmony tea - naruto.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt