Das ewige Spiel

4 - Dieses doofe Karma

Es war mein Vater. F*ck. Wie hatte er davon erfahren? F*ck F*ck. Ich will jetzt einfach nicht hier sein. Ich machte sein Leben doch eh noch mehr kaputt. Kann er jetzt bitte wieder gehen?! Ich hatte noch kein Wort zu ihm gesagt, aber ich wollte ihn nicht sehen.
Hallo Süße, wie geht es dir?, fragte er besorgt. Besorgt er? Nein. Wahrscheinlich war Bea nicht da und deshalb bekam ich seine Aufmerksamkeit. Es war ein komisches Gefühl. Ich hatte auch schon einen Verdacht. Geht schon. Er lächelte und streichelte über meinen Kopf. Interessierte er sich gerade wirklich für mich?!
Jetzt kam auch noch Paula rein und klärte meinen Vater über meinen Gesundheitszustand auf und bla bla. Ich hörte lieber weg. Dieses komisches Gefühl bestätigte sich, als Bea hinein und die ganze Aufmerksamkeit meines Vater auf sich bezog. Sie redete irgendwas, dass sie schnell wieder Heim müssten, weil sie sonst ihre Lieblingssendung verpassen würden. Boah. Wegen ihrer dummen Harzer Sendung. Aber mein Vater tanzte nach ihrer Pfeife und verabschiedete sich von mir und Paula. Auch Paula schaute die beiden etwas irritiert an. Ja, die Lieblingssendung ist wichtig als ich. That's my life.(So ist mein Leben.) Schon armselig aber was soll man machen.
Ich wurde am Abend auf die normale Station verlegt, wo ich auch eine neue Ärztin traf. Sie stelle sich als Julia Mertens vor. Ich antwortete ihr immer nur kurz und knapp auf Fragen, da ich nicht hier sein wollte. Es passte ihr anscheint nicht und sie wollte mit mir reden und schickte alle anderen weg. Was ist los mit dir?, fragte sie. Ich drehte mich weg und schaute zum Fenster raus. Hey, kleine. Ich rede mit dir. Ich bewegte mich nicht und schwieg. Schau mal süße, ich mach mir Sorgen um dich. Ich will dir nur helfen und wenn du so unkooperativ ist alles viel schwieriger., versuchte sie es erneut. Mmh, mir egal., bekam sie zurück. Sie setzte sich auf die Bettkante und streichelte mir über meinen Arm. Wie sehr ich dieses Gefühl von Liebe vermisst habe.
Mir kamen die Tränen, aber ich musste stark sein.
Es ist einfach so,..., wollte ich anfangen, als ich abbrach, weil mir alles wieder hoch kam. Ist schon gut, kleine., sie streichelte mir weiter über den Arm und mir kullerten Tränen über die Wange. Wir saßen noch kurz so da, bis sie von einer Schwester gerufen wurde.
Ich ließ mein ganzes Leben vor meinen Augen vorbei ziehen...