8 - Den Spieß zu schnell umgedreht

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Julias Sicht

Juli lag auf intensiv und ich hoffte einfach, dass sie wieder aufwacht. Paula hatte bereits ihren Vater informiert, aber der konnte auf Grund eines Shoppingtrips mit seiner Freundin nicht kommen. Als Paula mir das erzählte, fielen mir fast die Augen raus. Seine Tochter lag auf der Intensivstation im Krankenhaus, aber das Einkaufen mit der Freundin war wichtiger. Wow. Du hättest die Situation von eben erleben sollen, ich wollte nach ihr schauen, als auch ihr Vater bei ihr war und ja alles normal und dann kommt seine Lebensgefährtin rein und meint sie müssen ganz schnell Heim, weil ja ihrer Lieblingssendung gleich los geht., berichtete mir Paula. Und sowas nennt sich Vater.

Sie konnte einen echt leid tun, wie sie hinter der Scheibe an den ganzen Geräten angeschlossen war, war echt kein schöner Anblick. Uns beiden war klar, dass wir eigentlich das Jugendamt verständigen müssten, aber solange sie im Koma lieg, bringt es ja eh nichts.

Kyra-Jolines Sicht
Schwarz. Einfach alles Schwarz. Dunkel. Finster. Nicht zu wissen wo man ist. Sichere aber dennoch unbekannte Atmosphäre.

Ich wollte meine Augen aufmachen. Endlich sehen, was jetzt passiert. Sie waren echt schwer, meine Augenlider. Ich setzte alles daran sie auf zu machen. Ein gedämmtes Licht, ein großer Raum, alles in weiß. Aus meinen Mund ragte etwas schlauchartiges heraus, mehr konnte ich aber auch nicht erkennen.

Es dauerte keine zwei Sekunden, als auch schon eine Ärztin herein kam und mich befreite von diesem Schlauch. Sie war sichtlich erleichtert mich zu sehen. Mein Kopf dröhnte zwar, aber ich versuchte zu lächeln. Hei Juli, wie geht es dir jetzt?, lächelte mich Paula an. Ganz gut, glaube ich zumindest., antworte ich ihr. Hast du irgendwo noch Schmerzen?, fragte sie besorgt. Nein, es geht. Aber warum bin ich jetzt hier?, wollte ich wissen.

Ich war doch eben noch dabei mich vor Tia in Sicherheit zu bringen.

Wo ist sie überhaupt? Ist sie etwa vor der Tür? Schon schallen ihre Worte durch meinen Kopf.

F*ck!

Ist sie etwa noch hier?

Mein Puls stieg und das dumme Geräte fing an zu piepsen. Ich musste immer öfter und immer mehr nach Luft schnappen. Du Schlam**; Hu**; bezahlen, was du meiner Mutter antust.

Jedoch versuchte Paula mich zu beruhigen: Tia ist weg. Sie ist nicht da. Du bist in Sicherheit. Ich hörte zwar ihre Worte, realisierte aber nicht was sie sagt. Du wirst dafür bezahlen, Kyra-Joline Frei!, hörte ich immer wieder.

Allein die Vorstellung, dass Tia hier sein könnte, machte mich fertig. Mittlerweile stürmte eine Schwester in mein Zimmer und schaute zu Paula: Diazepam, schnell. Weiterhin versuchte Paula mich zu beruhigen.

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