twenty-six

106 10 0
                                    


POV GermanLetsPlay

,,...ob du vielleicht mit mir zusammen sein möchtest, Manu?"
Mein Herz machte einen Sprung. Obwohl 'ein Sprung' dann wohl doch zu untertrieben wäre. Ich wollte ihn jetzt sofort umarmen, küssen und weiß Gott noch was tun. Äußerlich blieb ich ruhig, musste erst einmal antworten.
Der plötzliche Kloß im Hals ließ mich mich kurz räuspern.
,,Nein, Patrick. Ich möchte nicht mit dir zusammen sein. Tut mir leid.", flüsterte ich. Ich sah in seinen Augen, wie ihn diese Worte zerstörten. Sofort bereute ich, dass ich nicht 'Ja' gesagt hatte. Es musste ihn viel Überwindung gekostet haben, mich das zu fragen. Aber ich war noch nicht fertig.
,,Ich kann nicht mit dir zusammen sein, Palette, weil wir doch noch nicht mal ein erstes Date hatten. Eine Gegenfrage von mir ist dann: Darf ich dich demnächst zu einem Date ausführen? Mit schicken Anzügen, einem Restaurant und allem drum und dran?" Ich hatte mir erhofft, er würde erleichtert lachen oder mich küssen. Stattdessen fing er an, still zu weinen. Ich rückte näher an ihn heran und umarmte ihn. Ehrlich gesagt war mir nicht wirklich klar, aus welchem Grund seine Tränen kamen. Die einzige Sache, die zählte, war, dass er sich weinend in meinen Armen befand. Und dass ich vermutlich die Schuld trug.
Klasse, Mänjuel.

POV Paluten

Lange noch lag ich in seinen Armen. Jegliches Zeitgefühl entfloh mir, und mit der Zeit flossen meine Tränen nicht mehr. Warum ich überhaupt anfing, zu weinen, ist mir nicht klar. Ich hätte erleichtert und vielleicht etwas beleidigt sein sollen. Vielleicht hätte ich es ihm übel nehmen sollen, dass er mir mit ein paar Sätzen erst das Herz gebrochen und dann gestohlen hatte. Und was tat ich? Ich brach in Tränen aus.

Ich hätte mich schon längst von ihm lösen können. Aber ich wollte nicht. Manu's Arme fühlten sich so gut, so richtig an. Am liebsten würde ich noch viel länger so verharren.
Ein plötzliches Piepen ertönte. Natürlich. Natürlich musste ich genau jetzt eine Nachricht bekommen. Seufzend löste ich mich von Manuel's Umarmung. Als er sich überhaupt nicht regte, wurde mir klar, dass er eingeschlafen sein musste. Für einen Moment blieb ich stehen und betrachtete ihn. Wie ich diesen Mann liebte.
Ich holte ihm schnell eine Decke und schaltete den Fernseher aus. Schließlich widmete ich mich meinem Handy und öffnete die Nachricht.

"Hey, Patrick. Wollte fragen, wie es dir geht und wo du steckst. Hast dich eine Weile nicht mehr blicken lassen, obwohl das Meeting schon längst vorbei sein müsste. Tut mir leid, dass ich so abweisend zu dir war, ich war einfach durcheinander. Ruf mich an oder komm bald nach Hause."

Die Nachricht war von Peter. Mist. Ich hatte ihm ganz vergessen zu sagen, dass ich noch ein paar Tage weg bleiben werden würde. Schnell tippte ich eine Antwort:

"Tut mir leid, dass ich dir nichts gesagt habe, hab das irgendwie total vergessen. Es gab einen Notfall, und ich bin hier gerade bei Zombey. Werde bald wiederkommen. Versprochen :)"

Peter hatte ich ja völlig verdrängt. Was sollte ich zu ihm sagen, wenn ich wieder zu Hause wäre? Und könnten wir dann immer noch so umgehen wie früher? Ich bezweifelte dies.

Das drehen eines Schlüssels war zu hören, dann ging die Tür auf. Zombey trat ein, fröstelnd.
Als er mich sah, lächelte er mir zu. ,,Hey, Paluten! Alles klar?", begrüßte er mich. ,,Jap. Wie geht es dir? Und Maudado?" ,,Ich denke, er braucht Zeit. Zeit, um sich zu erholen und... um über uns nachzudenken. Am liebsten hätte ich bei ihm übernachtet, aber ich möchte ihn auf keinen Fall bedrängen oder näher treten, als ihm lieb wäre. Das Problem ist, dass ich ihn jetzt schon vermisse." Ich nickte verständnisvoll. Ja, er hatte vollkommen Recht. Er tat das Beste, um seine Beziehung zu Maudado zu stärken, indem er ihm etwas Freiraum gab.
,,Sag mal, wo ist eigentlich Manu?", kam es nun von Zombey.
,,Er liegt und sitzt halb auf der Couch, schlafend."
,,Achso. Lass uns am besten in die Küche gehen, dann sind wir nicht so laut." Ich folgte ihm.

,,Ich hab gesehen, dass eure Taschen gepackt sind.", sagte Michael, während er sich einen Apfel schnappte. Mit einer Gestik fragte er mich, ob ich auch einen haben wollte, doch ich winkte dankend ab.
,,Also wollt ihr schon bald wieder nach Hause, was?" Herzhaft biss er hinein, sodass ein lautes 'Krack' zu hören war.
,,Naja, schon.", antwortete ich, ,,schließlich sind wir Maudado und dir schon lang genug auf dir Nerven gegangen." Er schaute mich durchdringend an, kauend. ,,Ich spüre dabei ein 'Aber'." ,,Ja. Also... Manu hat mich heute um eine Verabredung gebeten. Und ich frage mich halt, wie wir das machen sollen, wenn er in Essen ist und ich in Köln bin. Natürlich kann Einer zum Anderen hinfahren oder wir treffen uns ganz woanders, aber ich habe Angst, dass es schwierig für uns wird."
Zombey runzelte die Stirn. Ich seufzte und erklärte weiter: ,,Ich habe Angst, dass wir beide uns schwer von unserem Alltag lösen können. Schließlich haben wir nach dieser Zeit viel aufzuholen, obwohl wir es irgendwie geschafft haben, Videos vorzuproduzieren und diese dann hier freizuschalten. Ich habe eben Angst, dass..." Ich brauchte meinen Satz nicht zu beenden. Mein Gegenüber tat es schon: ,,...dass es nie zu einer Verabredung kommen wird, nachdem ihr zwei nicht mehr auf einem Fleck seid." Ich nickte.
,,Dann habt doch einfach hier ein Date. Ihr könnt ja wenigstens noch einen Tag länger bleiben, an dem eurer Date stattfindet. Ist doch alles kein Problem.", schlug Zombey vor.
Ja, das könnte sogar klappen.
Der Gedanke daran, schon morgen mit Manuel ausgehen zu können ließ mich lächeln.

-
Ruhigeres Kapitel heute.
Irgendwie bin ich mit ruhigeren Kapiteln nie so ganz zufrieden wie mit anderen :c
Ich hoffe, ich halte meinen Uploadplan ein. Momentan ist dieser: täglich!
Also dann, bis - hoffentlich - morgen :)
-


Through Hard Times | Kürbistumor FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt