thirty-one

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POV GermanLetsPlay

,,Hast du noch Lust auf einen Nachtisch? Also ich würde einen verkraften.", schlug meine Palette vor. Schmunzelnd antwortete ich ihm: ,,Ein Nachtisch wäre super."

Den letzten Bissen nehmend legte ich meine Gabel beiseite und schaute zufrieden auf meinen Teller. ,,Hat's geschmeckt?", fragte mich mein Gegenüber, immer noch mampfend.
Und wie er geschmeckt hat. Als Nachtisch hatte ich einen kleinen aber feinen Schokoladenkuchen, der weder zu schokoladig, noch zu lasch war. Einfach perfekt - wie dieser Abend hier.

POV Maudado

Unsere Lippen berührten sich, nachdem sie es so lange nicht getan hatten. Ich wusste genau, dass das kein Kuss voller Liebe war - unsere Gefühle waren schon längst an jemand anderes verschenkt. Und doch konnte ich nicht wirklich sagen, warum ich ihn nicht wegschubste, sondern sogar erwiderte.
Mir war mehr als bewusst, dass das hier nicht richtig war. Allerdings war ich an keiner Bindung mehr gebunden - ich konnte also niemanden enttäuschen und betrügen. Ganz anders, als er es getan hat. Fragen, die ich mir schon eine Zeit lang selbst gestellt habe waren: Hat er an diesem Zeitpunkt an mich gedacht? Einen Gedanken verschwendet? Hat er darüber nachgedacht, was ich gerade tat oder wann ich zurückkam? Oder hat er einfach blind gehandelt und war so zugedröhnt, dass ihn nichts mehr zu interessieren schien?

Bei diesen Gedanken verstärkte ich den Kuss noch mehr, getrieben von Wut und Eifersucht. Ich zog Osaft noch näher an mich heran, öffnete langsam meinen Mund. Sofort erkannte er die Geste und gebot sich Einlass.
Es war, als hätten wir uns nie getrennt. Als wäre alles noch genauso, wie vor vier Jahren. Und doch war es nicht so - ganz und gar nicht.
Die Zeiten haben sich geändert, während unsere gemeinsame abgelaufen ist. Wir sollten das beide akzeptieren.

Noch ein letztes Mal verstärkte ich meinen Druck auf seinen Lippen, dann ließ ich von ihm ab und schob ihn ein Stück zur Seite.
Als Osaft aufschaute, blickte er mir nicht mal in die Augen.
,,W-was war das, Fabian?"
Nun war er gezwungen, mir wenigstens zu antworten. ,,Maudado ich... ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Eigentlich liebe ich ja Vanessa und du hast ja auch Zombey. E-es tut mir leid, wenn ich dich irgendwie zu sehr bedrängt habe. Keine Ahnung, was in mich gefahren ist."
Kopfschüttelnd wandte er sich ab, als würde er sich selbst tadeln. Genau wie ich.

POV Zombey

Zögerlich stand ich vor Maudados Haustür. Was, wenn er schon schlafen würde?
Unwahrscheinlich.
Ja, Dado war kein Mensch, der früh schlafen ging. Eher blieb er bis drei Uhr morgens wach und zockte eines seiner Spiele. Ich musste mich nur noch trauen und aufhören, irgendwelche Ausreden zu suchen.

Eine nette Nachbarin, der ich schon öfters begegnet bin, hielt mir die Tür zum Wohnhaus offen und ich bedankte mich eilig. Mit rasenden Herzen stieg ich dir Treppen hoch und klingelte.

Es vergingen einige Sekunden,in denen sich nichts regte. Dann könnte ich ein paar gedämpfte Worte ausmachen - war er am Telefonieren? - und schon öffnete sich die Tür. Ein erschöpft lächelnder Maudado trat an die Tür, ohne irgendwelche Anstalten zu machen, etwas zu sagen.

Es war schonmal ein gutes Zeichen, dass Dado mich nicht noch um diese Uhrzeit weggeschickt hatte. Ich hätte es ihn auch nicht verübeln können.
,,Maudado? Wer ist da?", hörte ich eine bekannte und zugleich fremde Stimme aus der Wohnung Maudados. Es war, als hätte ich die Stimme einmal ziemlich oft gehört - die Zeit allerdings die Erinnerungen verdrängt hatte. War das etwa ein Kumpel von ihm? Eigentlich lud Maurice nicht oft Freunde ein - für ihn war sein zu Hause dafür einfach zu privat.
Als ich fragend dir Stirn runzelte, zuckte Dado kaum merklich zusammen. ,,Tut mir leid, aber Osaft ist etwas vor dir hier angekommen... Das ist doch kein Problem für dich, wenn du reinkommen willst, stimmt's?"
Osaft. Ah ja.

,,Was tut denn bitte Osaft hier?", fragte ich meinen Gegenüber energisch. Ich wusste genau, wie dreckig er zu Ende der Beziehung zu Maudado war und dass dieser immer noch nicht gern darüber zu sprechen mag.
Du warst ebenso unfair zu Maudado, red dir da nichts ein.
Verdammt, ja. Wie konnte ich nur so blind sein? Ich hatte keinen Grund, sauer auf Osaft zu sein - viel mehr besaß Maurice das Recht, wütend auf uns beide zu sein.

,,Er hat Probleme mit Vanessa... große Probleme. Du hast auch nichts dagegen, dass er da ist?"
Warum war er nun so zaghaft? Er verhielt sich seltsam, fast schon schuldig. Es war natürlich ausgeschlossen, dass Osaft nur zu Dado gekommen ist, um das eine zu machen. Dado würde nicht mal zulassen, dass sich die beiden auch nur zu sehr berührten.
Ich setzte ein undefinierbares Lächeln auf und betrat Maudados Wohnung.

POV Paluten

Laut gähnend streckte ich mich und kassierte das Lachen von Manuel.
,,Lass uns nach Hause fahren, Schlänguel. Ich bin echt fix und fertig.", schlug ich vor. ,,Gute Idee."
Als ich langsam aufstehen wollte, um mein Portemonnaie aus meiner Jackentasche zu holen, spürte ich einen ziemlichen Druck auf meiner Blase. Schnell entschuldigte ich mich und erledigte mein Geschäft.

-

Als ich wieder am Tisch angekommen war, wurde dieser schon aufgeräumt und sauber gemacht.
Ich fand Manu am Ausgang wieder, wo er mir seine Hand gab und nach draußen in die Kälte zog.
,,Soll ich wieder ans Steuer?", fragte ich GLP, als wir am Auto angekommen waren. Langsam nickte er. ,,Ich mag Autofahren einfach nicht, und noch weniger, wenn ich fahren muss. Das ist kein Problem für dich, oder?"
,,Natürlich nicht. Steig ein.", sagte ich daraufhin. Und das war es wirklich nicht. Wenn er sich dabei unwohl fühlte, tat ich eben das, womit er sich wenigstens etwas besser fühlte.

,,Patrick?", kam es vorsichtig.
,,Ja, Mänjuel?", sagte ich, ohne den Blick von der Straße abzuwenden.
,,Also ich fand diesen Abend wirklich wunderschön und ich denke, dass-"
Als ich die Unsicherheit im seiner Stimme hörte, warf ich dann doch einen kurzen Blick nach rechts. Doch als unsere Blicke sich trafen, hörte Manuel sofort auf, zu sprechen.
Schnell richtete sich meine Sicht wieder auf die Straße, bis der Wagen an einer roten Ampel hielt und ich diese Zeit dazu ergriff, meinen Beifahrer aufmunternd anzulächeln. Er hatte doch keinen Grund nervös zu sein, so vertraut wir mittlerweile waren.
Manu atmete einmal tief ein und aus, bevor er seinen Satz beendete: ,,Und ich denke, - nein ich weiß - dass ich mit jeder Sekunde, in der ich einfach nur bei dir bin, glücklicher werde. Ich denke also, dass... ich dich liebe. Verdammt, ich habe mich in den wunderbarsten Menschen verliebt, dem ich je begegnet bin! Außerdem möchte ich nicht, dass wir uns schon morgen eine Weile nicht mehr sehen werden. Dadurch, dass ich dich erst gefunden habe, kann ich dich doch nicht einfach so wieder weggehen lassen..." Mein Herz machte einen riesen Satz. Ich hatte mir so sehr erhofft, dass er so etwas in der Art sagen würde. Es machte mich so glücklich, dass wir beide dasselbe fühlten.
,,Manu, du weißt gar nicht, wie froh ich bin, dass du das sagst. Du bist so eine atemberaubende Persönlichkeit, an die ich schon längst mein Herz verloren habe.", ich hielt kurz inne, um auch seine Reaktion wirklich wahrnehmen zu können. Seine Augen begannen, gefährlich zu glitzern, während sich sein Mund zu einem erleichterten und glücklichen Lächeln verzog, ,,M-möchtest du mein Freund sein, Manuel?"
,,Ich wäre liebend gern dein Freund, Palette." Ich spürte, wie sich auch bei mir die Tränen ansammelten. Ich machte mir nicht die Mühe, sie wegzublinzeln oder wegzuwischen. Stattdessen beugte ich mich rüber, zog meinen Manuel zu mir und drückte meine Lippen auf seine. Sofort konnte ich einen Gegendruck ausmachen, in dem so viel mehr mitschwang, als man erklären konnte.

Unser Kuss dauerte allerdings nicht lang, da uns ein relativ schnelles Auto anhupte und dann auf der anderen Spur überholte, obwohl eher wenig Verkehr in diese Uhrzeit war. Lachend lösten wir uns voneinander, lächelten uns nochmal mit glänzenden Augen an und fuhren zu Zombey.

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Kleine Pause, dafür ein ziemlich langes Kapitel!
Schönes Wochenende noch :D
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Through Hard Times | Kürbistumor FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt