twenty-four

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POV Zombey

Manu und Patrick. Eng umschlungen in einem 'Bett', obwohl ich eher auf einer Matratze sagen würde. So fand ich sie am nächsten Morgen auf.
Die beiden sahen unfassbar süß und wie ein echtes Pärchen aus, jedoch erinnerten sie mich an die Beziehung mit Dado und wie sehr ich wieder zu ihm wollte.

Sollte ich die beiden wecken oder schonmal selbst zum Krankenhaus fahren? Gestern hatten sie sehr erschöpft auf mich gewirkt... Aber wären sie dann sauer auf mich, dass ich einfach alleine Dado besucht hatte?
Ich brauche Maurice. Die beiden werden es verstehen.

Also entschied ich mich, schonmal loszufahren.

POV GermanLetsPlay

Träge schlug ich meine Augen auf. Das Licht, welches mich daraufhin blendete, sorgte dafür, dass sie sich wieder schlossen. War die Nacht etwa schon vorbei? Mist. Das Gefühl am Morgen aufstehen zu müssen, war wirklich immer wieder schrecklich.
Vorsichtig öffnete ich wieder die Augen. Ich gewöhnte mich schnell an das Sonnenlicht und realisierte dann erst, dass Paluten mich von hinten umschlungen hatte. War es möglich, dass wir im Schlaf Rollen getauscht hatten?

So sanft wie möglich befreite ich mich von seiner süßen Umarmung und beobachtete ihn einen Moment beim Schlafen. Wie schön er doch war.
Leise machte ich mich auf dem Weg zu Zombeys Schlafzimmer - und fand niemanden. Also suchte ich in der Küche, wo ich ebenfalls keinen Michael finden konnte. Auf dem Weg zu meinem Handy in der Nähe der schlafenden Palette entdeckte ich einen kleinen, blauen Post-It. Wow, Manuel. Den hattest du aber früh bemerkt. Seufzend nahm ich ihn vom Wohnzimmertisch und las die Nachricht:

Bin schonmal zu Dado gefahren, wollte euch nicht wecken. Seid anscheinend lang wach geblieben, wenn ihr wisst, was ich meine...
Sehen uns später
-Z

Ich verdrehte die Augen und zerknüllte den kleinen Zettel. Nun, Zombey und Maudado im Krankenhaus, und ich hier mit dem schlafenden Paluten - was könnte ich tun? Daraufhin meldete sich mein Magen zu Wort. Es stimmte, dass ich in letzter Zeit nicht sonderlich viel gegessen hatte, und auch wenn ich normalerweise kein totaler Vielfraß war, brauchte ich meine Nahrung.

Ich beschloss, Frühstück zu machen und mich dann fertig zum Krankenhausbesuch zu machen.

-

,,Mänjuel? Du machst Frühstück?", durchdrang Paluten meine verträumte Konzentration auf's Spiegelei kochen. Beim Klang seiner rauen Stimme schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Wie es wohl wäre, mit ihm zusammen zu wohnen, jeden Morgen Frühstück für ihn und mich zu machen und als erstes seine noch müde Stimme zu hören? Es wäre... schön. Einfach schön, einen so wundervollen Menschen meinen Partner, meinen Freund nennen zu können und auch noch mit ihm zusammen wohnen zu können.

,,Ich... ja, ich mach' gerade Spiegeleier für uns. Wie hast du geschlafen?", erwiderte ich daraufhin.
,,Joa, nachdem ich zu dir auf die Matratze konnte, bin ich recht schnell eingeschlafen. Danke, Mänjuel. Wirklich. Das war echt nicht selbstverständlich." Rasch wandte Patrick seinen Blick von meinen wahrscheinlich gerade strahlenden Augen ab. Mit einem Satz ließ ich das Essen in Ruhe und trat näher an ihn heran. Unsere Gesichter waren nicht weit voneinander entfernt - aber er hob den Kopf weiterhin nicht. Also packte ich meinen Mut zusammen, berührte Patrick's Wange und drehte sie vorsichtig in meine Richtung. Stumm starrten wir uns gegenseitig an. Wir brauchten nichts zu sagen, um klar zu machen, was wir beide fühlten.
Jetzt küss ihn doch endlich, Manuel.

Genau das tat ich. Ich bewegte mich ein paar Zentimeter weiter nach vorne. Meine Lippen berührten seine, und wie bei unserem letzten Kuss erfüllte mich tiefe Liebe. Paluten verstärkte den Kuss und zog mich näher an sich. Nun entwickelte sich mehr als diese reine, unberührte Liebe - war es... war es tatsächlich Lust?
Ich fuhr ihm während des Kusses durch die Haare und auch er spürte diese Spannung zwischen uns. Die Bewegung seiner Lippen auf meinen verdeutlichten mir, dass es ihm ebenfalls gefiel. Schließlich lösten wir uns schwer atmend voneinander und schauten uns nur an.
,,Wow", kam es von Patrick.
,,Du bist auch gar nicht schlecht im Küssen, muss ich sagen." Verschmitzt grinste ich ihn an. ,,Du... Manu?" ,,Ja Palette?"

POV Paluten

Frag ihn. Frag ihn, ob er mit dir zusammen sein möchte.
Natürlich wusste ich, dass ich ihn das fragen sollte. Keine Frage, ich liebte ihn mindestens genau so sehr wie er mich liebte. Aber offiziell mit ihm zusammen zu sein, wäre noch eine Stufe höher. Eine Stufe höher, mein Herz und mich selbst an einen wundervollen Menschen zu verlieren.

Mittlerweile hatte Manuel die Spiegeleier fertig gemacht und von der Pfanne auf zwei Teller geschoben. Geduldig wartete er darauf, dass ich etwas sagte.
,,H-hat Maudado nicht heute Geburtstag?", presste ich hervor.
Ich traute mich nicht zu fragen. Innerlich schlug ich mich selbst für meine Feigheit, und Dado's Geburtstag fiel mir auch gerade erst ein. Was war ich nur für ein schlechter Freund?
Daraufhin drehte sich Manu zu mir um.
,,Oh mein Gott, du hast Recht! Wie konnten wir das nur vergessen? Wir müssen noch schnell ein Geschenk für ihn kaufen und dann mit ins Krankenhaus nehmen. Lass uns schnell frühstücken, Schmalette!"

Er sah gar nicht, wie ich zusammensackte. Er sah nicht, dass ich kurz davor war, ihn zu fragen.
Geh. Momentan hat es keinen Sinn.

Also wandte ich mich ab.

-

,,Patrick? Was ist los? Du bist heute so still.", fragte mich Manuel, als wir gerade auf dem Weg zum Krankenhaus im Auto saßen.
Ich atmete hörbar aus. ,,Ich weiß nicht so recht. Vielleicht bin ich heute nicht so gesprächig wie immer, keine Ahnung."
Das war eine glatte Lüge. Mich beschäftigte es, warum ich nicht den Mumm dazu hatte, ihn zu fragen. Ich zweifelte nicht an der Liebe, die zwischen uns lag. Was also störte mich daran? Ansonsten hatte ich nie sonderlich Probleme damit, eine andere Person um ein Date zu bitten oder zu fragen, ob wir zusammen sein wollten. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Manu nicht nur irgendeine andere Person für mich war. Oder lag es daran, dass ich vorher dachte, ich sei heterosexuell?
Momentan war ich mir überhaupt nicht sicher, wie es um meine Sexualität stand. Ich wusste nur, dass ich hetero ausschließen konnte. Anfangs kam für mich also dann nur homosexuell in Frage - aber warum denn nicht bi- oder pansexuell?

,,Du bist wieder so still. Willst du mir nicht sagen, was los ist?"
Okay. ,,Ich weiß, dass diese Frage ziemlich persönlich ist, aber... Wie hast du erkannt, dass du schwul bist? Wie hast du entschieden, dass du nicht bisexuell oder pansexuell bist?"
Ich musste mich trotz unseres Gesprächs auf den Verkehr konzentrieren, also sah ich nicht, wie mein Beifahrer reagierte. Er überlegte eine Weile, bevor eine Antwort kam: ,,Nun ja. Dass ich auf Typen stehe, habe ich schon relativ früh festgestellt. Ich bin zwar jetzt nur ein einziges Beispiel, aber ich fand die Vorstellung, mit einer Frau zusammen zu sein, Sex zu haben und Kinder mit ihr zu kriegen ziemlich abschreckend. Und ich hab mich dann einfach ausprobiert, andere Möglichkeiten hatte ich ja nicht. Das soll nicht bedeuten, dass ich mit jedem Sex gehabt habe, die mir in die Quere kommen, um meine Sexualität herauszufinden. Ein einfacher Kuss würde denke ich genügen. Irgendwann war ich mir dann sicher, dass ich ausschließlich Männer liebe."

Ich nickte einfach. An sich machte das sogar Sinn - jedoch wusste ich nicht mehr über meine Sexualität.
,,Aber weißt du, Palette? Es ist doch überhaupt nicht wichtig, was für einen Begriff du als deine Sexualität benutzt. Es ist doch auch einfach schön, vor sich hin zu lieben, oder? Es wäre einfach nur ein Wort. Doch was bringt dir ein einfaches Wort, wenn du doch auch so lieben kannst?"

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Nach einer kleinen Pause kommt, glaube ich, das bisher längste Kapitel dieser Geschichte.
Bin grad in ziemlicher Schreiblaune, wahrscheinlich produziere ich ein paar Kapitel vor, damit ich einige Zeit regelmäßig uploaden kann.
Schönen Tag noch!
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Through Hard Times | Kürbistumor FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt