thirty-seven

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POV Paluten

,,Und du bist dir wirklich ganz sicher, Peter? Willst du das nicht nochmal alles überdenken? Wir können doch drüber reden, und-"
,,Und was, Patrick? Darüber reden würde an der ganzen Situation nichts ändern. Es ist ja nicht so, dass ich dich plötzlich nicht mehr leiden kann, oder so."

Verdammt, es war ganz und gar nicht so, dass er mich nicht mehr leiden konnte.

Denn gleich nachdem er nach Hause gekommen war, teilte ich ihm meine frisch entstandene Beziehung mit Manuel mit, woraufhin er mir sagte, dass er wegziehen wollte - ohne mich.

Der Gedanke sei für ihn zu schmerzhaft gewesen, mich in einer Beziehung mit einem anderen zu sehen und mich jeden Tag sehen zu müssen und zu wissen, dass ich seine Gefühle zu mir nicht erwiderte.

,,Ich verstehe dich ja, Peter. Aber möchtest du wirklich unsere jahrelange Freundschaft hinter dir lassen? Einfach weglaufen und alles verdrängen?", startete ich nochmal meinen letzten Versuch, ihn umzustimmen.

Seufzend schüttelte er den Kopf und kam dabei noch näher an mich heran. ,,Nein, du verstehst mich nicht, Kumpel.'' Als er das zu mir sagte, bohrte sich sein Blick in meiner. Und obwohl ich wusste, dass ihn das letzte Wort umso mehr verletzte, sprach er es aus, spuckte es auf einer Art und Weise gar bedauernd aus. ,,Verdammt, wie hättest du dir das denn vorgestellt? Es tut weh, Patrick.'', der Schmerz, der sich bei diesen Worten in seinen Augen bemerkbar machte, traf auch mich tief - aber nicht nur wegen der Tatsache, dass ich die Schuld an diesem Schmerz trug, ich wusste, dass ich einen wichtigen Menschen verlieren werde.

,,Ich verlange hier doch keinen Kontaktabbruch, ich brauche einfach nur Abstand von dir! Ich möchte mit Tyson nach Mönchengladbach und zurück zu meiner Familie ziehen. Das hatte ich wirklich schon länger im Gedanken, hatte es aber immer wieder verworfen. Jetzt ist anscheinend ein guter Zeitpunkt.''

Natürlich war ich erleichtert, dass er sich nicht hundertprozentig von mir entfernen wollte, schließlich gehörte Peter zu meinen engsten Freunden. Allerdings trauerte ein Teil von mir über unsere Freundschaft, die nie wieder so sein würde wie sie mal war. Wie auch? Wir würden nicht mehr zusammen wohnen, ja nicht mal mehr in derselben Stadt. Ich würde es vermissen, ihn jeden Tag sehen zu können, immer mit ihm reden zu können und gemeinsam mit ihm mit Tyson Gassi zu gehen. Ich würde es vermissen, ihn Apfelmus mit allem möglichen Essen zu sehen und ich würde es vermissen, immer sein Angebot auf einen Happen seines Apfelmusgerichts dankend abzuschlagen.

Und ich werde ihn vermissen.

POV GermanLetsPlay

Mit Kopfhöhern in den Ohren saß ich am PC und arbeitete am Schnitt meines neuesten Videos, ein PUBG-Video mit dem guten alten Claus. Die letzten, gewohnten Klicks waren betätigt und schon musste ich das Video nur noch rendern lassen. Das Video würde heute etwas knapp kommen, aber ich müsste es schaffen. Zum Glück hatte Claus heute noch so kurzfristig Zeit, mit aufzunehmen!

Seufzend schnappte ich mir mein Handy und tippte auf das WhatsApp-Zeichen, nachdem ich es entsperrt hatte.

7 verpasste Anrufe von ''Palettchen:3''

Oh Mist. Wir waren erst so kurz zusammen und ich war nicht erreichbar, als er mich brauchte. Normalerweise stellte ich mein Handy auch nicht während der Schnittarbeitt stumm, aber da ich so wenig Zeit hatte, wollte ich lieber nicht gestört werden.

Sofort rief ich Patrick zurück und hoffte, dass er erreichbar sein würde.

Er war erreichbar.

Es schien, als würden die Worte nur aus meinem Freund heraussprudeln. Ich kannte ihn zwar noch nicht so lange persönlich, aber durch unsere jahrelange Freundschaft, bei der ich ihn ausschließlich über den TeamSpeak wahrnahm, konnte ich anhand seiner Stimme ziemlich einfach seine Gefühle ausmachen.

Er klang aufgebracht, verzweifelt, traurig. Es tat mir leid. Peter tat mir leid, Paluten tat mit leid. Ich war froh über Patricks Vertrauen in mich und dass er damit zu mir kam... aber was sollte ich zu ihm sagen?

,,Du musst ihn gehen lassen.", brachte ich nach ein paar Sekunden Stille hervor. ,,Ihr habt eine Freundschaft, die es wert ist, festzuhalten. Und wenn Peter das auch so sieht, werdet ihr beide in Kontakt bleiben und immer noch sehr gute Freunde bleiben. Wenn nicht, ist solltest du ihn loslassen."

Erneute Stille trat ein. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie Palle über meine Worte nachdachte.

Ich wünschte, es wäre so einfach, wie ich es ihm gesagt hatte.

Denn mir war klar, dass die beiden nie wieder genau so eine Freundschaft schließen werden. Zusammen zu wohnen ist ein eindeutiger Vertrauensbeweis und benötigt viel Zuneigung und eine Harmonie, die jeden Tag funktioniert.

Meine Gedanken schweiften ab, und ich blickte ohne wirklich draufzuschauen auf meinen Monitor.
Wie es wohl wäre, mit Patrick zu leben? Das letzte am Tag zu sein, was er sieht? Riecht? Fühlt?
Ein warmes Kribbeln machte sich auf meiner Haut breit und ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.

Der Gedanke machte mich glücklich.

-
Verdammt.
Ich hatte nie beabsichtigt, so lange für ein neues Kapitel zu benötigen.
Es tut mir wirklich leid.

Danke an @MrsCipher1312 , obwohl dein Kommentar wahrscheinlich nicht ganz so sehr beabsichtigt war, wie er auf mich wirkte. :D.
Denn ich habe mich irgendwie daran erinnert, dass es ja auch ein paar Leute gibt, die das hier lesen wollen. Versteht mich nicht falsch, ich sehe auch die Votes und die Reads und bin für jeden Einzelnen sehr dankbar.
Es ist nur so, dass ich diese Sachen einfach meist eher überlese, als einen Kommentar, da ich diesen eben nicht so häufig habe.

Das soll jetzt keinen zwingen, Kommentare zu hinterlassen. Ich bin auch wirklich froh über Reads und Votes :)

-chooopy

PS: Bin gerade im Urlaub und im selben Ort, in dem ich die Idee zu dieser FF hatte und sie auch angefangen habe. (Unfassbar dass es schon ca. ein Jahr her ist) Möglicherweise finde ich noch ein paar Inspirationen und die Geschichte wird bald schneller weitergehen...? :D

Through Hard Times | Kürbistumor FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt