Kapitel 6

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Taehyung:

Wieder mit meiner Waffe vereint, ging ich mit Rocket durch die Straßen.

Der Himmel dämmerte und die Motoren, der Autos auf dem vielbefahrenen Asphalt, betäubten die Ohren.

In diesem Szenario musste ich nur noch eine Entscheidung treffen.

Machte ich mich daran den nächsten Namen von meiner Liste zu streichen? Oder hob ich den Mord für später auf und besorgte endlich mal was zu Essen? Meine Frage wurde ziemlich schnell von Rockets betteln und meinem knurrenden Magen beantwortet.

Essen gewann eben immer.

Problem nur, wie komme ich an Essen? Meinen letzten Groschen hatte ich für das Wasser im Panter's geopfert und mein jetziges Geld reichte höchstens noch für einen Müsliriegel.

Wenn ich Glück hatte.

Also war es daran Entscheidung Nummer 2 zu treffen.

Schaute ich, was sich so auf den Hauptstraßen der Stadt finden ließ oder würde ich den Kiosk um die Ecke ausrauben?

Auch diese Frage beantwortete sich durch meine Eitelkeit schnell.

Ein Kiosk auszurauben hatte doch nun wirklich mehr Stil.

Ich ging auf den Kiosk zu.
Vorher zog ich noch meinen Mundschutz an und zog meine Kapuze tief ins Gesicht. Ich liebte meine roten Haare, aber damit als Straftäter durch die Stadt zu laufen oder einen Kiosk auszurauben, war nicht wirklich effektiv. Diese Farbe hat nun mal einen hohen
Wiedererkennungswert.

Lässig betrat ich den kleinen Laden und wartete bis alle anderen Kunden das kleine Geschäft verließen.

Währenddessen tat ich so, als würde ich was suchen, doch eigentlich analysierte ich nur die Situation.

Der letzte Kunde, hatte jetzt den Laden verlassen. Jetzt war ich allein mit dem Verkäufer, der gepflegt an der Kasse Zeitschriften sortierte, mich aber schon bemerkt hatte.

Das sein kritischer Blick mich verfolgte, seit ich den Kiosk betreten hatte, war mir sofort aufgefallen.

Schnell ließ ich meine Augen durch den überschaubaren Raum streifen.

Nur eine Kamera.

Recht klein und an der gegenüberliegenden Seite des Raumes angebracht. Vorteilhaft für mich, denn von dort aus machte die mir keine Probleme. Mit meinem Rücken auf den Aufnahmen, würde er nicht weit kommen.

Ich schnappte mir eine Tüte Chips und ging auf die Kasse zu. Der Verkäufer, ein recht kleiner korpulenter Mann, beobachtete weiterhin jeden meiner Schritte. Ich merkte, dass er Angst hatte und ich wusste, dass er vermutete, was ich jetzt tun würde.

Doch er versuchte es zu überspielen. Ihm war klar, dass ich ein Dieb war. Wenn man in einem Kiosk arbeitete, hatte man wohl die ein oder anderen Erfahrungen.

Ich ließ die Tüte auf den Tresen fallen und zog mit der anderen Hand meine M9 aus der Tasche.

Schön sie wieder zu haben.

„Ja ja richtig vermutet. Ich bin ein Dieb oder was auch immer, aber damit wir den Teil überspringen und es schneller geht: Kasse öffnen und Geld auf den Tresen!", sagte ich mit fester Stimme und richtete in einem Zug meine Waffe auf ihn.

Er zitterte leicht und zögerte. Blieb aber noch sehr ruhig. Er musste sowas bestimmt schonmal erlebt haben. Neulinge würden sich sofort ergeben.

Ich wartete geduldig. Ihn zu drängen wäre unprofessionell.

Ein wahrer Verbrecher kriegt was er will und wird auch nicht dabei erwischt.

Ich beobachtete, wie sich die Hände meines Gegenübers langsam bewegten. Sie öffneten die Kasse. Doch während er mit der linken Hand das Geld auf dem Tresen aufstapelte, bemerkte ich, wie die rechte Hand langsam unter den Tresen verschwand. Mein Verstand schaltete sofort.

Eine Notrufanlage, die durch Knopfdruck ausgelöst werden würde, war mein Verdacht und diese befanden sich meistens unter dem Tresen.

Als ob? Das ist ein scheiß Kiosk und kein Museum.

Deswegen auch die schlechte Kameraposition. Mit so einer Anlage, brauchte er diese ja kaum.

Ich zog meine Augenbraue hoch und sah ihm direkt in die Augen.

Mein Blick wurde dunkel. Ich starrte ihn an. Ein mentaler Trick meinerseits, um den Gegner einzuschüchtern.

Dann zückte ich mein Messer mit meiner anderen Hand und hielt es so, dass die Spitze seinen rechten Handrücken berührte.

"Ich würde es lassen", sagte ich kühl, ohne meinen Blick abzuwenden.
Damit hatte er nicht gerechnet.

Er zuckte zurück.

Dies nutzte ich, um die letzten Scheine zu packen und verließ damit den Laden. Mit den Chips, einem Fertigsandwich und getrockneten Salami-Stangen für Rocket, lief ich die Straße entlang.

Der Verkäufer hockte immer noch hinter dem Tresen und war anscheinend zu paralysiert, um jetzt den Knopf zu drücken.

Wahrscheinlich konnte er immer noch nicht fassen, dass seine super Anlage ihm nichts gebracht hatte.

Früher bei der Gang waren solche Taten Routine. So war mir auch die ein oder andere Alarmanlage bekannt.

Und wie jedes Mal, floh ich mit Rocket, Geld und was zu Essen in die nächsten Straßen.

Morgen war wieder töten angesagt!

Ich will ja nicht, dass sich mein Spielpartner langweilt!

————

Tut mir leid für das lange Warten. Hatte viel zu tun und war zu dem noch krank! Hoffe es gefällt euch trotzdem💗

Hellboy | Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt