Hellboy | Taekook

Kapitel 4

Taehyung:

Zufrieden beobachtete ich den Hund, der aufmerksam einen Vogel verfolgte, welcher in der Baumkrone vor sich hin zwitscherte.

Ich saß mit dem Rücken selbst an einem Baum gelehnt und ließ meinen Kopf leicht nach hinten fallen.

Spöttisch schaute ich weiter den Hund an. Zu dumm, um zu verstehen, dass der Vogel trotz seiner Größe, ihm mehr als überlegen war.

In dieser Höhe hatte er keine Möglichkeit den Vogel zu kriegen und trotzdem wandte er den Blick nicht ab und wartete geduldig auf eine Gelegenheit.

Das machte seinen Willen aus.

Nicht aufzugeben, egal wie schlecht die Chancen standen. Das war es, was einen unbesiegbar machte.

Ich schnipste mit den Fingern.

Rocket zuckte mit den Ohren, ließ den Vogel aber nicht aus den Augen.
"Komm jetzt Hund. Wir haben noch was vor!", rief ich und klopfte auf meinen Oberschenkel.

Endlich drehte er den Kopf und lief zu mir. Ich streichelte ihn kurz hinter den Ohren, dann verließen wir den Park und gingen Richtung Stadtzentrum, in dessen Nähe sich ein kleines Parkhaus befand.

Rocket erkannte den Geruch von Rauch und anderen toxischen Stoffen direkt und nahm an Tempo auf. Ich lief in das Parkhaus und klopfte an die Scheibe des ehemaligen Büros, welches zu einem Wohnort umfunktioniert wurde. Auch Rocket kratze an der Tür.

"Eyy! Jimin bist du da?", rief ich gegen die Scheiben. Plötzlich hörte man ein Grummeln und die Tür öffnete sich.

"Geht doch", sagte ich und schob mich an Jimin vorbei, der mit müdem Blick und schwarzen verwuschelten Haaren, welche vereinzelte orange Strähnen aufblitzen ließen, im Türrahmen stand.

"Jaa komm ruhig rein Tae! Ich wünsche dir auch einen guten Tag. Danke der Nachfrage!", sagte er sichtlich sarkastisch und verdrehte die Augen. Daraufhin wurde er spielerisch von Rocket überfallen und er verpasste dem Hund ordentliche Streicheleinheiten.
„Hab gehört du sorgst hier für bisschen Ärger?", sagte Jimin und schaute zu mir.

„Yup!",antwortete ich nur und setze mich auf den Schreibtisch.

„Hör mal Tae...ist das nicht gefährlich? Ich mein in der Gang war es schon gefährlich, gerade mit der Polizei und jetzt willst du ein Serienkiller sein? Ich frag mich warum? Du bringst dich selbst in Gefahr und bald werden sie dich vielleicht kriegen. Darauf wette ich!", sagte Jimin besorgt, ließ vom Hund ab und verschränkte demonstrierend die Arme.

„Hör mal Jimin! In der Gang habe ich auch schon getötet...",fing ich an zu sprechen.

„Das ist was anderes Taehyung. Da warst du einer von vielen. Mit einer ganzen Mannschaft hinter dir, die dich unterstützt und dir eben diese Aufträge gibt. Wärst du da in die Hände der Polizei geraten, hätte die ganze Gang dafür gesorgt, dass du wieder rauskommst. Gerade bei dir! Jetzt bist du allein. Wir können dir nicht mehr helfen. Du bist auf dich allein gestellt und die Polizei hat nur einen Täter und eben nicht einen von vielen. Denk doch mal nach wie schnell die dir auf den Versen seien können!", sagte Jimin besorgt aus.

„Hör mal Chimchim! Ich finde es ja wirklich rührend, dass du dir sorgen um mich machst, aber die Gang ist für mich Geschichte. Ich bin nicht umsonst rausgegangen. Ich lass mir nicht sagen was ich zu tun und zu lassen habe, nur damit sich unser Boss nicht die Finger schmutzig macht. Außerdem muss ich die Vergangenheit verarbeiten, das ist viel schwieriger in der Gang. Dort wurde ich täglich daran erinnert! Jetzt kann ich endlich Rache zeigen an den Menschen, die sie verdient haben. Keine Sorge! Ich werde mich nicht so schnell von der Polizei erwischen lassen. Glaub mir. Ich habe alles unter Kontrolle. Ich habe noch nie verloren und das weißt du. Du kennst mein Ziel!", beteuerte ich.

"Ja ich weiß du bist gut, aber wenn das so weiter geht wie jetzt, bist du bald in jedem Visier der Polizei und die werden alles geben, um dich zu bekommen. Dazu kommt noch, dass die Gang auch noch mit dir abrechnen will"

"Verstehe es doch! Ich kann tun und lassen was ich will. Sobald ich meine Liste abgearbeitet habe, kann die Polizei mich von mir aus festnehmen oder was auch immer, aber dazu werden sie eh nie kommen! Ich kann sie kontrollieren. Ich leite das Spiel. Nicht die", sagte ich.

"Wie du meinst. Ich kann dich von nichts abhalten, aber irgendwann wirst du das alles bereuen. Denk an meine Worte!", sagte Jimin vorher.

"Ja klar", sagte ich ironisch.

"Okay gut jetzt. Was willst du eigentlich hier?", fragte Jimin dann.

"Ach ja! Da war ja was. Hast du noch meine Waffe?", fragte ich ihn.
„Die M9?",Fragte er zurück.

„Yes"

„Ja. Die habe ich in der Tat noch", sagte er ernst.

„Aber du wirst sie mir nicht geben. Stimmt's ?", sagte ich vorhersehend.

„Ich wünschte, ich würde sie dir nicht geben, aber es ist deine! Also kann ich sie nicht behalten. Bitte pass auf, bei den Sachen, die du machst und ich stehe natürlich trotzdem hinter dir. Das weißt du! Allerdings werde ich dich nicht aus dem Grab holen können", sagte er, während er die Waffe, auf welche er aufgepasst hatte, als ich vor der Gang geflohen bin, aus einer Schublade holte und sie mir gegen die Brust drückte.

„Ich könnte mir nie einen besseren besten Freund wünschen", sagte ich und ergriff die Waffe.

Er umarmte mich noch einmal, bevor ich mit Rocket das Gebäude verließ.