Kapitel 22

3K 293 50
                                    

Taehyung:

Ich spürte etwas warmes neben mir. Ein ganz warmes Gefühl an meiner Seite. Ein dumpfes auf und ab heben eines gleichmäßigen Atemzuges. Ein leises friedliches grummeln und schnaufen erfühlte den Raum. Ein erneutes warmes Amten ganz nahe an meinem Gesicht, immer näher und näher bis ich schließlich ein feuchtes Gefühl auf meiner Wange verspürte.


„Was..zu-. IHHH. ROCKET!! Lass das gefälligst. Hund echt! Hab ich dir nicht beigebracht das zu lassen",meckerte ich und erhob mich angewidert und die Wange abstreichend, vom meinem Sofa.

Schämend versteckte der Hund seine Schnauze zwischen den Pfoten.

„Eyy ist schon gut Kumpel. Mach es einfach nicht nochmal",Lachte ich und rief den Hund zu mir.
„Dir kann ich doch nicht böse sein!",erklärte ich während ich ihm den Hals kraulte.
„So aber jetzt ran an die Arbeit. Hol es",sagte ich und prompt sprang er auf und holte meine verbotene Liste. Ich wollte definitiv heute Abend töten . So schnell nach einem Treffen würde mich Jeon nicht Verdächtigen. Er wird mich generell fürs erste nicht mit einem Mörder vergleichen. Für ihn war ich irgendwas anders. Vielleicht eine Art Tor in meine Welt. Eine Chance vielleicht nur etwas von seiner anderen Seite freizulassen. Diese Chance würde er solange wie möglich nutzen und mich rein im Unterbewusstsein schon nicht verdächtigen. Das war mir seit dem Gesprächen gestern schon bewusst. Ich ging zum Tisch und schlug das Heft auf. Mein Finger strich über die durchgestrichenen Namen, bis zu dem nächsten nicht durchgestrichenen. Lee Daomeng.

Sohn der wohl Einflussreichsten Frau in Asien. Sein Tod, wird wohl für Aufsehen sorgen.
Er selber war in keiner Gang, machte aber große Geschäfte mit Ganganführern und so weiter. Seine Mutter weiß davon nichts. Auch mit ihm war ich recht gut befreundet, allerdings wollte er anscheinend auch eine Einladung haben, da er damals einen Deal mit einer feindlichen Gang machte, der für meine Gang ziemlich gefährlich war. Gott sei dank kamen wir aus der Krise raus. Aber um ein Haar, hätte es die Dragons nicht mehr gegeben. Er wusste nicht das er dem Feuer spielt, er wollte nur den Profit und jetzt bekommt er den Tod. So ist das nunmal.
Spielt man mit dem Feuer, muss man damit umgehen können, sonst verbrennt man sich.

Den ganzen Tag plante ich mein Vorgehen. Ein schwieriger Mord. Dieser Typ wird 24/7 von Bodyguards bewacht. Ich dachte nach und recherchierte im Internet.

„Yaaas...Volltreffer Rocket! Der Typ ist heute Abend auf Spendengala. Wenn ich ihn nicht alleine Umbringen kann, warum dann nicht in aller Öffentlichkeit?",sprach ich und der Hund bellte. Ich sprang auf griff nach meinem Handy und wollte gerade Jimin anrufen, als ich eine Nachricht auf dem Display sah.

Neuer Kontakt:

Guten Morgen! Kommt vielleicht ein bisschen unerwartet, aber ich wollte mich nochmal für den gestrigen Abend bedanken.

Lg Jeon Jungkook.

Oh. Ich hatte ihm ja noch meine Nummer gegeben, bevor wir das Dach verlassen hatten. Alter der Typ schreibt verklemmt wie es wahrscheinlich nur seine Mutter tun würde. Ich seufzte.

An neuen Kontakt:

Kein Problem Officer

Ich Grinste und rief endlich Jimin an.

„Heey Chim Chim. Kannst du mir eine Einladung zu der Spendengala, die heute in der Innenstadt ist, besorgen?",fragte ich.

„Ich frag gar nicht erst was du vor hast, aber ja kann ich natürlich. Gib mir zwei Stunden",sagte er und legte auf.
Perfekt. In diesen zwei Stunden zog ich mich um. Ich kramte irgendeine schwarze Mütze raus, die etwas feiner aussah, dazu schwarze Klamotten, die irgendwie galawürdig waren. Einen Mundschutz. Ich konnte ja nicht mit meinen üblichen Mörder Klamotten gehen. Ich würde schneller auffallen, als ein bunter Hund. Also musste ich trotzdem bedeckt, aber angepasst gehen. Nur meine roten Haare, sprießten an den Seiten der Baskenmütze raus. Ich wusste die waren keine gute Idee. Vergeblich versuchte ich die letzten Strähnen in die Seiten zu drücken, aber das Risiko, dass eine Strähne rausfiel war zu hoch. Ich rannte durch das Gebäude in dem sich mein Versteck befand. Überall lagen noch Baumaterialen rum und anderes Zeugs, was man irgendwie gebrauchen konnte. Meine Suche endete mit einer Dose schwarzer Lackfarbe in der Hand.

Nein Tae. Nein! Du weißt, dass das keine gute Idee ist.

Warnte mich mein Inneres ich. Doch ich hatte keine Wahl. Ich öffnete die Dose und verteilte die Farbe, vorsichtig mit Handschuhen in meinen Haarspitzen.

Das Ergebnis war nicht so schlimm wie ich dachte, da man durch die Mütze eh nicht so viele Strähnen sah. Was meine Haare davon hielten war eine andere Frage.


-

Nachdem ich die Einladung bei Jimin abgeholt hatte und eine ordentliche Ansage wegen meinen Haaren von ihm bekommen hatte, stand ich nun endlich auf dem Veranstaltungsort und wartete auf mein Opfer. Tausende Reporter und Kameras waren zu sehen. Hier musste ich gleich alle meine Sinne und mein Können einschalten, um nicht entdeckt zu werden. Es vergingen einige Minuten, als eine weitere Limousine vor dem langen roten Teppich hielt. Ein großer schwarzhaariger Kerl stieg aus, mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht. Durch seine kürzliche Hochzeit war er zurzeit mit top Thema. Tja jetzt muss sich halt der Teufel ins Rampenlicht stellen.

Los geht's.

Ich beobachtete wir er von immer mehr Leuten umringt und von Blitzen und Fragen überhäuft wurde. Alle Reporter die nun in einem Radius von 10 Metern im vorderen Bereich standen, würden nun an ihm hängen, die dahinter gingen zu anderen Stars, da sie hier keine Chance mehr hatten. Wenn ich also aus der Richtung der Limo gehe, müsste ich auf so wenig Bildern wie möglich zu sehen sein. Ich setzte meine Gedanken in die Tat um und ging in Richtung Getümmel. Durch meine Sonnenbrille beobachtete ich jede Person vor mir und mit geschickten und ruhigen Bewegungen, drängelte ich mich durch das Geschehen.

Auch ich hatte zur Tarnung eine Kamera um den Hals. Jetzt stand ich direkt hinter ihm. Er war beschäftigt mit Fragen und ich zog währenddessen das Messer aus meiner Tasche und hielt es tief. Ich musterte die Leute.

Nur fünf waren es, die nahe genug waren und meinen Mord sehen zu  könnten. Ich wartete also, bis sie selbst anfingen Fragen zu stellen und sich damit ablenkten.

Jetzt waren es vier, noch zwei und nur noch einer, hatte seinen Blick in einem gefährlichen Winkel gerichtet, dass er meine Machenschaften hätte sehen können. Ich schloss kurz die Augen. Die Szene spielte sich in Zeitlupe in meinen Gedanken ab.

Mein Opfer, der Reporter und ich.

Plötzlich überkam mich dieses bekannte Gefühl.

Diese Überlegenheit.

Ich zückte meine Kamera und schoss mit Blitzlicht direkt in die Augen des Reporters, stach mit dem Messer von hinten in die Hüfte von meinem Opfer.

„Daomeng? Das ist dein neuer Deal! Ein Deal mit dem Teufel", raunte ich in sein Ohr und beobachtete den entsetzten Blick, des zu Boden fallenden.

Ich bückte mich und entzog mich aus dem Getümmel, bevor es einer realisieren konnte.

„ER KLAPPT ZUSAMMEN!"

„WAS IST PASSIERT?"

„ER BLUTET!"

„WIR BRAUCHEN SANITÄTER!"

„HILFE"

Hörte ich die Schreie. Alle gerieten in Panik. Weitere Stars wurden in Sicherheit gebracht, Gäste und Fans suchten irritiert die Ausgänge, Reporter versuchten das Geschehen festzuhalten.

Und in diesem Trubel merkte keiner wie der Killer langsam in der Dunkelheit, durch das Chaos verschwand.

Genug über die Vergangenheit geredet Jungkook. Ich will spielen! Willkommen in der Gegenwart.

Hellboy | Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt