Kapitel 80 ~flashbackspecial~

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Taehyung:

Es regnete. Es war kalt. Die Lichter der lebendigen Stadt schimmerten in den Pfützen auf den Straßen, die sich mehr und mehr füllten.

Meine Kleidung war komplett durchnässt.

Fast zwei Monate war es jetzt her.

Meine Strähnen hingen nass vor meinen Augen.

Meine Hände in schwachen Fäusten gebündelt.

Du wusstest es von Anfang an Tae.

Liebe und Macht sind die größten Schwachstellen.

Ich werde die Gang verlassen. Das habe ich jetzt für mich entschieden. Nicht sofort. Vielleicht erst in ein zwei Monaten oder auch erst Ende des Jahres, aber so kann ich nicht weiter machen.

Ich bog in eine Seitenstraße ab. Ich wollte weg von Seouls zu buntem Nachtleben, wollte weg vom Getümmel.

Einmal unabhängig sein.

Ruhe haben.

Trauern können.

Frei sein.

Ich folgte dem Labyrinth aus den grauen Gängen, die die Hochhäuser bildeten. Einfach ging ich weiter ohne Ziel vor Augen, als wäre ich verloren.

Lohnte es sich überhaupt noch mit irgendetwas weiter zu machen?

Dein Leben hat doch eh keine Aufgabe mehr?

Keinen zum beschützen mehr.

Verraten, getötet und von allen ausgenutzt.

War genug nicht genug?

...

...

Was war das?

Ich hatte ein leises Geräusch gehört. Wie ein kleines Rascheln. Veilleicht eher ein Rappeln.

Ich folgte dem Geräusch und sah um die Ecke, auf den Stufen einer halb zerfallenen Treppe, einen Karton stehen.

Der sich aber sehr verdächtig bewegte und immer einen Zentimeter hin und her huschte.

Ich ging auf die Kiste zu. Hockte mich hin und berührte den Deckel des Papkartons. Es waren Löcher reingerizt und die Pappe war absolut weich, komplett durchgenässt,

Wieder zuckte die Schachtel.

Vorsichtig öffnete ich sie und..

..und prompt streckten sich mir zwei zackige kleine Ohren entgegen.

Und zwei Zuckersüße schwarzen Knopfaugen, schauten mich an.

Ein Hund. Es war ein Hund. Ein Welpe um genau zu sein. Vielleicht gerade erst 2-3 Monate alt.

Mit nassem Fell und zitternd am ganzen Körper legt er seinen Kopf schief. Er nimmt mich war und fängt an etwas gequält zu fiepen.

Ich seufze. Lächle etwas bei dem Anblick.

„Na du! Wo kommst du den her kleiner Freund huh?",fragte ich und nahm den kleinen Kerl aus der Schachtel.

Gleichzeitig setzte ich mich einfach auf den nassen Boden. Meine Kleidung war eh komplett nass, es würde kein Unterschied machen.

Der Hund krabbelte in meinen Schoß und kuschelte sich direkt unter meine Jacke, um sich vor dem Regen zu schützen.

Ich musste lachen. Zum ersten Mal seit Monaten.

Ich dachte kurz nach.

„Hmm..möchtest du mit mir kommen? Mein kleiner Begleiter werden?"

Er fiepte etwas und kuschelte sich tiefer in die warme Jacke rein.

„Ich deute das mal als Ja?",lachte ich leise. Ich weiß auch nicht, aber in diesem Moment gab der kleine Kerl mir irgendeine Art von Hoffnung und nahm mir den Frust, den ich schon seit langem verspürte.

Ich nahm ihn beschützend in meine Arme und schaute nach oben in den Himmel.

Ich weiß nicht ob ich es mir nur einbildete, aber einen Moment glaubte ich einen Stern besonders hell aufblitzen zu sehen.

Mein Blick viel wieder auf den kleinen Fratz, der unter meiner Jacke hervor lugte und mich mit den großen Knopfaugen anstarrte.

"Ob Sie dich mir geschickt hat?",dachte ich etwas lächelnd nach. Wer weiß.

Ich schaute nur für den Fall der Fälle dankend in den Himmel.

Dann schaute ich den kleinen Kerl nochmal an.

„Ich glaub. Ich nenne dich Rocket."

Als hätte er verstehen können was ich gesagt hatte. Bellte er einmal. Ein unglaubliches niedliches kleines süßes bellen.

Selten wärmt sich das eigentlich nicht vorhandene Herz in mir so sehr auf.

Ich nahm ihn hoch und ging mit ihm, zu mir Nachhause.

In diesem Moment, wo ich ihn über meine Schulter hob, um ihn leichter tragen zu können und er anfing meine Wange, während des Gehens abzulecken, wurde mir klar, dass ich wieder jemanden gefunden hatte, den ich beschützen konnte.

Es war wie ein Zeichen gewesen. Schicksal, dass ich ihn fand.

Ein Zeichen nicht aufzuhören. Ein Zeichen nicht aufzugeben, sondern weiter zu machen.

Durch weglaufen würde ich nie meinen Seelenfrieden finden.

Rache. Damit abschließen.

Kämpfen.

Das war es was dieser kleine Welpe ausstrahlte. Er hätte erfrieren können, krank sein können, verletzt oder schlimmeres.

Doch er war fröhlich, ließ sich nicht anmerken, dass er vermutlich schon Stunden in diesem Karton verbracht hatte. War mutig auf mich zugekommen. Ohne ein Anzeichen an Schwäche.
Abenteuerlustig.

Rocket.
Ich hatte früher immer daran geglaubt einmal mit einer Rakete in den Weltall zu fliegen.
Rocket, der Name steht für mich für Freiheit, abheben von der Welt und an Ziele und Träume zu glauben. Der Glaube an einem selbst nie zu verlieren.

Der Name war perfekt.


Ich hätte niemals gedacht, dass dieser Hund mir mal soviel bedeuten würde.

Aber er hat mich seither treu begleitet und aus dem Zug der Trauer gezogen.

Aber er hat mich seither treu begleitet und aus dem Zug der Trauer gezogen

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I'm nervous.🤭

Hellboy | Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt