Aegon

1.3K 61 12
                                    

"Jon ist..."
Arya Stark stockte.

"Oh Gott," stammelte Sansa.
Sie schlug überwältigt die Hände über den Kopf.
Man konnte Tränen in ihren Augen erkennen.

Mayisa war angespannter denn je.
Ihre Blicken wechselten zwischen beiden Stark Schwestern hin und her.
Brandon ließ die beiden jungen Frauen nicht aus den Augen.
Er war froh es ihnen endlich gesagt zu haben.
Diese Bürde war schwerer für ihn gewesen, als das Dasein als dreiäugiger Rabe.
Ihn durchflossen auf einmal so viele Gefühle zugleich, dass er nicht wusste was er denken sollte.
Diese Gefahr die von diesem Geheimnis ausging, war beängstigend.
Keiner der Anwesenden wusste wie es weiter gehen würde.
Selbst Ser Davos sah völlig überwältigt aus.
Sonst war er derjenige, welcher einen geschickten Plan hatte oder die Positivität in der Realität sah.
Doch jetzt konnte man nur Furcht und Verzweiflung in seinem Gesicht sehen.

Sansa seufzte tief.
Der Schock stand ihr noch immer ins Gesicht geschrieben.

"Ich kann nicht glauben, dass Vater all die Jahre-"

"Er hat ihn beschützt, Sansa!", unterbrach Arya ihre Schwester.

"Er hat seine Ehre für Jon aufgegeben."
Fassungslos dachte die Rothaarige an ihren Vater.
Schmerzhaft verzog sie das Gesicht.

"Mutter hat es ihm all die Jahre nur zum Vorwurf gemacht und Jon verachtet," bemerkte Bran und klinkte sich in den Wortwechsel seiner großen Schwestern ein.

"Vater musste es real wirken lassen," meinte Arya nachdenklich.

Mayisa blickte zu Davos, welcher stumm am Tisch saß.
Sie konnte erkennen, dass der Ritter grübelte.

"Daenerys ist seine Tante," murmelte der Berater von Jon Schnee vor sich hin.

Alle sahen zu ihm und schluckten.
"Nun ja die Targaryen hatte noch nie ein Problem mit Inzest," meldete sich Brandon Stark.

Sansa sah für einen kurzen Augenblick zu Lady Tiryr.
Ihre Gedanken streiften ihr Gesicht.
Mayisa sah, wie es in ihrem Kopf arbeitete.

"Jon wird seine Liebelei mit ihr beenden, wenn er die Verwandtschaft mit ihr erfährt."

Die junge Tiryr schnappte nach Luft und runzelte die Stirn.
Sie wusste genau worauf Sansa anspielte.

"Jon ist der rechtmäßige König.
Er kann auswählen, wen er möchte.
Und er wird nicht die Drachenkönigin nehmen.", fuhr Sansa fort.
Zuversichtlich blickte sie ihrer Freundin Mayisa entgegen.

"Du denkst zu positiv, Schwester."
Arya blickte ihr prüfend entgegen.

"Uns steht ein Krieg gegen die Toten bevor.
Wenn wir überleben wird der Rest von uns gegen Cersei Lennister ziehen um sie zu stürzen.
Und all das macht nur einen Sinn wenn Jon noch lebt."

Konzentriert folgte Mayisa dem Gespräch.
Sie musterte Arya Stark bedacht und spannte sich noch mehr.
Wenn sie nur daran dachte, was Jon alles durchgestanden hatte, bekam sie Tränen in die Augen.

"Er wird überleben.
Er kommt immer zurück."

Überrascht sahen die Anwesenden zu Samwell Tarly.
Er stand in der Ecke und musterte die Runde friedlich.
Sie hatten beinahe vergessen, dass er anwesend war.

"Wir haben Drachen, Obsidian und eine große Armee.
Wir können sie besiegen," meldete sich Ser Davos.
Er saß nun aufrecht da und schien sich von der Nachricht erholt zu haben.


"Jon ist auf dem Weg hierher.
Ich habe ihn hergebeten.
Er wird der letzte sein, der es erfahren wird.
Daenerys darf von all dem nichts wissen.
Es würde einen Keil zwischen alle treiben.
Vorerst reicht es die Wahrheit nur zu wissen."

Drachenfeuer | jon snowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt