Versöhnung

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Eingeschüchtert und mit mulmigem Gefühl stand die junge Frau hinter ihrer Freundin.
Talisa war geradewegs auf den jungen Wolf zugegangen, als dieser sich von Lord Bolton verabschiedet hatte.
Mayisa bewunderte sie immer noch für ihren Mut und das Selbstbewusstsein, dass die Maegyr aufbringen konnte.
Talisa schien sich bereits einen gewissen Eindruck bei dem Stark König gemacht zu haben.
Nützlich würde es auf alle Fälle sein.
Die beiden jungen Ladys kannten hier kaum eine Menschenseele.
Da war es natürlich gut die Gunst des Königs erworben zu haben.

Nervös drückte Mayisa Tiryr ihre Arme eng an ihren Körper.
Sie fühlte sich komplett unwohl in der Situation.
Besonders als Robb Stark nun ihrer Freundin die vollste Aufmerksamkeit schenkte.
Fasziniert starrte Lady Tiryr den ansehnlichen Mann an.
Die braunen Augen funkelten erfreut, als er Talisa erspähte.
Das Gesicht strahlte und Robb schenkte der Maegyr ein wunderbares Lächeln.
Die wilden Locken zierten seinen Kopf perfekt.
Der König des Nordens sah keineswegs gefährlich aus.
Er beeindruckte Mayisa zutiefst, doch fühlte sie sich sofort wohl in seiner Anwesenheit.
Es war erstaunlich wie viel Macht und Sicherheit ein Mensch doch ausstrahlen konnte.

"Auf ein Wort, Euer Gnaden," forderte Talisa überzeugend.
Sie putzt noch immer ihre Hände an der blutüberströmten Schürze ab.
Die Haare hingen ihr wild hinunter und waren völlig zerzaust.
Es war normal für beide Ladys nach ihrer Arbeit so auszusehen, doch hätte Mayisa nie gedacht, dass ein Mann sie dann trotzdem sie begierig anschauen würde.
Doch genau das tat der König gerade bei ihrer Freundin.

"Lady Maegyr," begrüßte er Talisa mit einem Kopfnicken.
Beide Augen ließen nun auch den Blick hinter zu Mayisa gleiten.
Fragend starrte er ihr entgegen.
"Ich bin Mayisa Tiryr, Euer Gnaden."
Unbeholfen machte Mayisa einen Knicks.
Es war das erste Mal, dass sie einem wahrhaftigen König gegenüber stand.

"Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen, Mylady," lächelte er ihr selbstbewusst zu.
Nervös zwang Mayisa ihre Mundwinkel nach oben.

"Mayisa und ich kamen gemeinsam nach Westeros.
Gewissermaßen habe ich sie dazu überreden müssen, Essos zu verlassen."
Schmunzelnd schaute Talisa zu der Lady nach hinten.
Angespannt stand sie da und lachte verhalten auf.
"Ihr beide seid also langjährige Freundinnen?", erkundigte sich Robb interessiert.
"Meine Familie zog sie und ihren Bruder mit auf.
Wir stehen uns so nahe wie Schwestern."

Der Wolf runzelte die Stirn.
Sein Kopf legte sich schief, als er wieder mal einen Blick auf Mayisa erhaschte.
Diese wurde völlig rot vor Scham, weil der König sie so selbstverständlich anschaute.
"Meine Eltern und der Haushalt starben an einer Krankheit, die Volantis befallen hatte.
Haus Maegyr nahm mich und meinen Bruder Voryras glücklicherweise auf und bot uns ein Zuhause."
Es klang als hätte sie es auswendig gelernt.
Zumindest zeugte Robbs Gesicht davon.
Doch wahrscheinlich war es nur die Nervosität gewesen.

"Nun, wie kann ich behilflich sein?"
Robb Stark musterte aufmerksam Talisas Gesicht, während diese einige Schritte auf ihn zu ging.
"Uns Heilerinnen fehlt es an einigen Mitteln. Viele sind leicht zu ersetzen, doch einige Dinge kann ich nur bei einem Apotheker bekommen.
Wir hörten ihr würdet bald-"

Drachenfeuer | jon snowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt