Feuertod

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Mayisas Arm war so sehr angespannt, dass ihre Muskeln begannen zu zittern.
Sie hatte einen eisernen Blick aufgelegt, doch wusste Jon neben ihr genau, dass es ganz anders hinter dieser Fassade aussah.
Er kannte sie zu gut dafür um zu glauben, dass sie nichts fühlte.

Ihre Finger krallen sich fester in den Stoff seiner Kleidung.
Sie umschloss den Arm des Königs fester und fester, je näher sie dem großen Platz kamen.
Der Schnee war nun schon fast komplett weggeschmolzen.
Nur noch vereinzelte weiße Stellen zierten die Erde.
Lady Tiryr merkte sofort den weichen Matsch unter ihren schwarzen Stiefeln, als Jon sie auf den Boden führte.

Es war ihr viel zu schnell gegangen.
Nun befand sich das Paar am Treppenabgang, welcher hinunter auf den vollen Platz führte.
Ihr Herz begann schneller zu pochen.
Instinktiv näherte sich ihr Körper dem Drachen.
Ihre Nase zog seinen wohligen Eigengeruch ein.
Eine Mischung aus Natur und Männerschweiß trübte ihre Sinne.
Sie hatte diesen Duft lieben gelernt.

"Hier sind überall Wachen.
Dir kann nichts passieren," wisperte er ihr sanft zu.
Auf der Haut der Lady bildete sich eine wohlige Gänsehaut, welche sich nach und nach über den ganzen Körper ausbreitete.
Des Königs tiefe Tonlage schaffte es ihr Herz ein wenig zu beruhigen, und vielleicht etwas Mut zu schöpfen.

"Sieh zum Himmel," murmelte der Targaryen ihr noch liebevoll zu.
Sanft löste sich deren Arme, doch Jon schob seine linke Hand dann behutsam um ihre Hüfte.
Mayisa merkte die Berührung und hielt kurz die Luft an, schaffte es jedoch dann sich wieder zu beruhigen.
Die Blaue Iris traf auf das warme Rehbraun.
Innig schaute die Lady zu dem sorgenvollen Mann, welcher augenblicklich ihren Blick erwiderte.
Dann hob sie, wie geheißen, ihren Kopf an und sah zum wolkigen Himmel.

Ein bekanntes Brüllen kam aus den Wolken, und schon waren die kräftigen Flügelschläge der Drachen zu sehen.
Drogon, der größte, flog vor seinem kleineren Bruder Rhaegal, welchen Daenerys einst nach Jon's Vater benannt hatte.
Die dunklen Schuppen der Tiere schimmerten für einen Moment im kläglichen Sonnenschein wider.
Das Grün von Rhaegal war deutlich zu erkennen.
Sie gaben ohrenbetäubendes Knurren von sich, während sie immer enger über Winterfell kreisten.
Drogon schrie bedeutsam auf und ließ seine Flügelschläge dann kleiner werden.
Die riesigen Klauen landeten mit lautem Knall auf den Mauern.
Besorgt schaute Lady Tiryr zu den alten Steinen, doch kein einziger bröckelte ab.
Nun nahm auch noch das zweite Geschöpf auf der Festung Platz.
Noch einmal brüllen die Brüder bedrohlich auf, bevor sich die langen Hälse dann Richtung der Menschen streckten.

Noch einmal brüllen die Brüder bedrohlich auf, bevor sich die langen Hälse dann Richtung der Menschen streckten

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Jons Griff löste sich ruckartig.
Um die Ecke kam Geist gehuscht, welcher sich an die rennenden Fersen des Königs heftete.
Rasch spurtete der Targaryen hinauf zu den Drachen.
Vier neugierige riesige Pupillen starrten ihm entgegen, als würden sie auf einen Befehl von ihm warten.
Mayisa beeindruckte es mit welchem Anmut diese geheimnisvollen Wesen auf den Steinen saßen.
Die Maulöffnung war etwa doppelt so groß wie Jons ganzer Körper, und doch schienen sie ihn als ihren Herrn zu sehem.
Tiefes Grummeln drang aus dem langem Hals des Grünen.
Lady Tiryr spürte die Vibration bis hierher.




Drachenfeuer | jon snowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt